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900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)

900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)

Titel: 900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Johnathan Davis
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darin, Lösungen für gewisse finanzielle Probleme zu finden. Aus diesem Grund mochte er mich.«
    Wieder machte er eine Pause. Er steckte seine Arme durch die Gitterstäbe, sah uns aber nicht in die Augen. Ich glaubte, er war der Meinung, er sei uns eine Erklärung schuldig.
    »Am Nachmittag kam ein Anruf.« Seine Stimme war leise, beinahe mitleiderregend. »Meine Frau erzählte mir, dass Toby von einem dieser Dinger gebissen worden sei und nun vor Fieber glühte. Sie bettelte mich an, nach Hause zu kommen. Ich sagte ihr, dass ich in einer Stunde von der Arbeit abhauen könnte. Ich telefonierte mit ihr, als Toby sich verwandelte und sie angriff. Sie ließ das Telefon fallen.« Tränen liefen ihm die Wangen hinunter.
    Ich sah zu Kyle. Wenn das, was er sagte, der Wahrheit entsprach, war das eine heftige Scheiße. So viel wussten wir beide. Jeder von uns hatte seine eigene elende Geschichte.
    »Ich erinnere mich daran, wie ich am Telefon nach ihr schrie«, platzte es aus Michael heraus. »Ich stand mitten in dem verdammten Großraumbüro und schrie nach ihr. Ich kam mir dumm vor, weil ich so herumschrie. Was würden die anderen denken? Sie nahm das Telefon nicht wieder in die Hand. Ich stand auf und bemerkte, dass ich die einzige Person war, die sich noch im Büro aufhielt. Ich war so von meiner Arbeit gefangen gewesen, so konzentriert darauf, Michael glücklich zu machen. Ich hatte meine Familie sterben lassen! Alles für ihn , alles im Namen von Michael Hoskins .«
    Den Namen spuckte er mit solch einer Vehemenz aus, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte.
    »Er hat verdient, was er bekommen hat«, keifte Michael und wischte sich ungeduldig die Tränen von den Wangen. Ich sah, wie er die Fäuste ballte. In seinen Augen war purer Hass.
    »Das, was ich tat, lag nicht in meiner Absicht, als ich zu seinem Büro stürmte. Ich hatte keinen Vorsatz, keinen vorgefassten Gedanken. Ich wollte ihm nur sagen, was er getan hatte. Ihm sagen, dass ich nun nicht mehr nach Hause zu meiner Familie gehen konnte. Ich wollte, dass er es versteht .« Michaels Stimme war nun leise und vor Reue und Schmerz etwas heiser. Er atmete mehrmals tief ein.
    »Seine Tür stand offen. Ich trat ein, klopfte nicht an. Zwanzig Jahre hatte ich dort gearbeitet und jedes Mal, wenn ich sein Büro betrat, hatte ich an diese verdammte Tür geklopft. Er bemerkte mich nicht und warf irgendwelche Dokumente und Bargeld in einen Aktenkoffer aus Metall. Die Sachen hatte er aus einem Wandsafe geholt. Ich sprach ihn an. Er war überrascht, mich zu sehen, und fragte, warum ich zum Teufel noch im Büro war.« Michael riss die Arme in wütender Verzweiflung hoch. Er wiederholte die Frage seines Chefs und stieß dann ein kurzes Brüllen aus.
    » Aus welchem Grund ich noch im Büro war? Ich schätze, ich hatte das verdammte Memo nicht bekommen, dass ich gehen konnte. Ich hielt mich zurück und sagte ihm, dass ich den Tag noch zu Ende arbeiten würde. Aber ich zitterte so sehr. Ich war so wütend, dass ich nicht klar denken konnte. Vielleicht war da etwas in meiner Stimme oder es war mein Blick – so oder so wusste er in diesem Moment, dass er in Schwierigkeiten steckte. Er wusste es noch vor mir. Der echte Hoskins hörte auf, den Safe auszuräumen und sah mich an.«
    Seine geschwollenen, rot umrandeten Augen brachten uns dazu, ihm zu glauben.
    » Sie sind ein tüchtiger Angestellter, ein loyaler Diener dieses Unternehmens.
    Damit versuchte mich Hoskins zu beruhigen.
    Ruinieren sie keine zehnjährige Karriere wegen eines schlechten Tags.
    Zwanzig, ermahnte ich ihn.
    Was?
    Zwanzig gottverdammte Jahre, sagte ich. Ich bin seit zwanzig gottverdammten Jahren hier.
    Ich hatte mich oft gefragt, wie ich nach zwanzig Jahren als Arbeitnehmer wohl sein würde. Nach dem College hatte ich mir die Frage zirka zehn Jahre lang gestellt und war fast verrückt geworden. Verdopple es … und du wirst zu diesem Typen.«
    Michael schüttelte langsam den Kopf.
    »Als ich auf ihn losstürmte, ging er in die Hocke. Anscheinend war er in irgendeiner Kampfkunst ausgebildet. Er nutzte meinen eigenen Schwung und schleuderte mich in die Luft. Ich landete bäuchlings auf seinem überdimensionalen Schreibtisch, warf Papiere, Stifte und den metallenen Aktenkoffer auf den Boden. Er stand über mir und sagte, dass ich schwach und erbärmlich sei. Er meinte, dass ich immer das tun würde, was man von mir verlangte, und dass ich nicht zu mir stehen würde. Das sei der eigentliche Grund, warum ich

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