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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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ein?“
    „Selbstverständlich.“
    Ohne weiteren Gruß legten beide Gesprächspartner den Hörer auf.
    KAPITEL 11
    Samantha kochte vor Wut. Sie hatte sich auf die an diesem Abend verwaiste Damentoilette zurückgezogen und ohne Rücksicht auf ihr Make-up oder ihr Donna Karan-Kostüm kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt – ihre Methode, sich innerlich abzukühlen.
    „So ein Idiot!“, schimpfte sie laut und gab dem Korb für die benutzten Papierhandtücher einen Tritt.
    „Was denkt er sich denn, wer er ist? Ohne mich ist er ein Nichts, ein Niemand, ein Würstchen.“
    Sie holte mit dem Bein aus, soweit es der Rock des Kostüms zuließ. Dieses Mal galt der Tritt einer der Toilettentüren.
    „Harvard! Dass ich nicht lache! Dieser eingebildete Studienabbrecher!“
    Sie ging wieder zum Waschbecken zurück, ließ kaltes Wasser in die hohlen Hände laufen und fuhr sich damit noch einmal durchs Gesicht. Langsam beruhigte sie sich wieder. Während sie sich mit einem Papierhandtuch die Wangen abtupfte, betrachtete sie prüfend ihr Spiegelbild.
    „Ich bin diejenige, die die Leute sehen wollen. Ben kann sich ja noch nicht einmal öffentlich zeigen. Darum steht er ja hinter der Kamera“, stellte sie für sich fest.
    In diesem Moment klingelte das iPhone in ihrer Jackentasche. Sie fummelte es heraus und meldete sich, ohne einen Blick auf das Display zu werfen: „Ja?“
    „Bist du fertig?“, klang Bens Stimme aus dem Gerät.
    Samantha spürte, wie der Ärger wieder in ihr hochstieg.
    „Fertig?“ Sie holte aus, warf das zerknüllte Papierhandtuch in den Abfallkorb und wandte sich zum Ausgang. „Womit soll ich fertig sein, außer mit dir? Bleib doch, wo der Pfeffer wächst!“
    Sie riss die Tür zum Gang auf und blieb mitten auf der Schwelle wie erstarrt mit offenem Mund stehen. Gegenüber der Damentoilette hatte sich Ben gemütlich an die Wand gelehnt und hielt sein Handy ans Ohr.
    „Schön, ich frage mal anders“, meinte er grinsend. „Hast du dich jetzt genug über mich ausgekotzt?“
    „Oh, konnte man mich hören?“ Samantha lief zartrosa an, hielt aber weiter ihr iPhone ans Ohr.
    „Wahrscheinlich nicht mehr drüben in New Jersey“, erwiderte Ben in sein Handy,„aber hier draußen: glasklar, jedes Wort.“
    „Zu blöd! Diese Toilettentüren sind einfach zu dünn.“
    Sie runzelte die Stirn und blickte kurz nach rechts und links über den leeren Flur.
    „Sag mal, können wir uns wenigstens auf Folgendes einigen: Wir erzählen niemandem, dass wir miteinander telefonieren, während uns höchstens ein Meter Luftlinie trennt. Sonst ist Gummizelle unsere neue Anschrift.“
    „Absolut einverstanden!“ Ben klappte sein Mobiltelefon zu. „Können wir dann jetzt irgendwo hingehen und normal miteinander reden?“
    Samantha steckte ihr iPhone in die Tasche zurück und lächelte versöhnlich.
    „Okay, du hast Recht, wir sind schließlich ein Team. Tut mir Leid. Soll nicht wieder vorkommen. Falls mich demnächst jemand informiert, wo ein UFO gelandet ist, bist du der Erste, der es erfährt.“
    „Versprochen?“
    „Versprochen!“
    „Okay, gehen wir. Ich freu’ mich schon auf das Interview mit den Aliens – wo auch immer.“
    KAPITEL 12
    John hatte die kurze Strecke zu seiner Penthouse-Wohnung mit Blick auf den Central Park mit einem mulmigen Gefühl im Magen zurückgelegt. Während der Fahrt hatte er sich wiederholt im Rückspiegel überzeugt, dass ihm niemand folgte. Nichts war passiert. Er hatte den Cayenne wie immer in der Tiefgarage des luxuriösen Wohnkomplexes abgestellt, war mit dem Aufzug nach oben gefahren und hatte schließlich die schwere Tür zu seiner Wohnung hinter sich geschlossen, die Riegel vorgelegt und sich erleichtert von innen gegen das Holz gelehnt.
    Was würde wohl als Nächstes geschehen?, überlegte er, während er sich seines Sakkos und seiner Krawatte entledigte und beides einfach im Eingangsbereich auf den Boden fallen ließ. Als er sich wieder an die Tür lehnte, wurde er von der Kühle am Rücken daran erinnert, dass sein Hemd völlig durchnässt war. Er knöpfte es auf, zog es von den Schultern und warf es neben die anderen Sachen auf den Boden.
    Juanita kann morgen aufräumen, dachte er entgegen seiner sonstigen Art, jetzt brauche ich erst einmal eine Dusche.
    Der Weg zu seinem Bad im Schlaftrakt war weit genug, um bis dort auch noch die restlichen Kleidungsstücke loszuwerden. Er trat in die geräumige Duschkabine, drehte das warme Wasser voll auf und stellte sich für die

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