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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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machen die nichts? Aber entgegen seinen Befürchtungen ging alles glatt, das große Rolltor zur Straße hin öffnete sich wie jeden Tag beim Hinausfahren, und ein paar Sekunden später schwamm John im trotz der fortgeschrittenen Stunde noch recht lebhaften Feierabendverkehr. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sein Hemd vollkommen durchgeschwitzt war.
    KAPITEL 9
    „Sag mal, musste das sein? Hättest du das nicht vorher mit mir besprechen können?“ Ben Atwood, ansonsten stolz darauf, seine Gefühlsregungen nicht nach außen dringen zu lassen, war außer sich vor Ärger.
    „Was ist das für eine hanebüchene Story mit dem Ur-Urgroßvater von John? Wie viele Finger muss jemand haben, damit er sich eine solche Menge an Mist heraussaugen kann?“
    Samantha bekam schon das zweite Mal innerhalb von wenigen Minuten eine kalte Dusche in verbaler Form. Jetzt blieb sie noch gelassener als vorhin bei ihrem Chef. Ben hatte sie im Flur abgepasst und sofort angefangen, sie in voller Lautstärke zu beschimpfen.
    „He, Ben, reg dich ab“, reagierte Samantha aufreizend ruhig.„So kenne ich dich ja gar nicht. Du hast den Mann doch seit ewigen Zeiten nicht gesehen. Was soll das jetzt? Plötzlich aufwallende Solidarität wegen der paar gemeinsamen Jahre in Harvard?“
    „Blödsinn! Das hat mit Harvard überhaupt nichts zu tun. Aber ich dachte immer, wir wären ein Team, und dann weihst du mich nicht einmal ein! Ich habe dich auch schon ein paar Mal auf heiße Storys gebracht, und du sagst mir jetzt überhaupt nichts?“
    „Jetzt komm´ mir bloß nicht so! Du hast mir auch nicht erzählt, dass John Marks ein Jugendfreund von dir ist.“
    „Jetzt wirst du unsachlich. Das ist doch etwas völlig anderes.“
    „Du bist unsachlich!“
    Samantha geriet langsam in Fahrt, ihre Stimme wurde lauter. „Und überhaupt: Schrei´ mich nie wieder so an!“
    Sie tippte Ben mit dem Zeigefinger auf die Brust. „Hörst du? Nie wieder!“
    „Ich schreie, wann ich will, merk’ dir das. Und such’ dir gefäl ligst einen anderen Idioten, der deinen ganzen Unsinn filmt!“
    „Den finde ich an jeder Straßenecke.“ Samantha hatte sich inzwischen an Bens Lautstärke angepasst. „Ich brauche nur mit dem Finger zu schnippen, dann habe ich zehn, die hundertmal besser drehen als du!“
    „Das Einzige, was du bekommen wirst, ist eine Sehnenscheidenentzündung vom vielen Fingerschnippen!“
    „Du wirst ja sehen!“ Samantha drehte sich auf dem Absatz herum und stöckelte in ihren High Heels wütend davon. Er blickte ihr noch einen Moment kopfschüttelnd hinterher, zuckte dann kurz mit den Schultern und entfernte sich in die entgegengesetzte Richtung.
    Normalerweise hasste Ben solche Streitereien. Er war ein friedliebender Mensch, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Konflikten aus dem Weg zu gehen und von allen in seiner Umgebung gemocht zu werden. Das fiel ihm grundsätzlich auch nicht schwer. Lediglich sein Faible für die unterschiedlichsten Verschwörungstheorien ließ dieses Vorhaben manchmal scheitern. Aber seine umgängliche Art machte es den meisten Kollegen möglich, darüber hinwegzusehen.
    Dieser Streit machte ihm nicht so viel zu schaffen, denn schließlich war er nur einer von vielen, die er mit Samantha hatte. Denn im Gegensatz zu ihm provozierte Samantha gerne und stritt sich dann mit ihrem Gegenüber. Deswegen war sie auch so eine gute Reporterin.
    Ben arbeitete bereits so lange mit ihr, dass er sich inzwischen an ihren Charakter gewöhnt hatte. Er mochte diese Auseinandersetzungen schon fast.
    Sie gehörten zu ihrem gemeinsamen Alltag. Deswegen dachte er jetzt nicht weiter darüber nach. Sie wird sich schon wieder beruhigen, dachte er, als er den Eingangsbereich des Senders verließ.
    KAPITEL 10
    Tausende Meilen entfernt, in einem Haus, dessen Interieur noch aus dem Bürgerkrieg zu stammen schien, klingelte in einer großen, im Halbdunkel liegenden Eingangshalle ein Telefon. Nach dem zehnten Läuten wurde abgenommen.
    „Ja?“
    „Jemand stört unsere Geschäfte“, lautete die knappe Mitteilung des Anrufers.
    „Wo?“
    „In New York.“
    „Worum handelt es sich?“
    „Um eine nicht autorisierte Indiskretion.“
    „Also eine interne Angelegenheit?“
    „Es sieht danach aus.“
    „Besteht Handlungsbedarf?“
    „Ja, Zerberus muss aktiviert werden.“
    „Einverstanden. Noch etwas?“
    „Wir sollten den Rat einberufen und zwar kurzfristig.“
    „Gut, leiten Sie bitte die erforderlichen Schritte

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