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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, „aber so früh hatte ich dann doch nicht mit Ihnen gerechnet. Möchten Sie vielleicht Platz nehmen?“
    „Nein, danke. Ich glaube, es dauert nicht lange.“
    John war einigermaßen verblüfft über Samanthas Gelassenheit, spürte aber gleichzeitig einen Hauch von Bewunderung für diese Frau.
    „Sie erlauben, dass ich sitzenbleibe, wenn es nicht lange dauert?“ Samantha warf ihre Haare, die sie an diesem Tag wieder offen trug, mit einer schwungvollen Bewegung nach hinten, eine Geste, die Johns Stimmung umschwenken ließ, weil sie bei ihm den Eindruck von Arroganz und Überheblichkeit hinterließ. „Was kann ich für Sie tun?“ setzte sie hinzu.
    John spürte, wie der Ärger in ihm hochstieg.
    „Das wissen Sie doch ganz genau! Ben hat Ihnen doch brühwarm erzählt, dass ich heute hierher komme.“
    „Da könnten Sie Recht haben!“, antwortete Samantha ausweichend.
    „Womit habe ich Recht?“ John schnaubte vor Wut. „Dass Ben Sie vorgewarnt hat?“
    Samantha nahm einen offensichtlich teuren, goldenen Füllfederhalter vom Schreibtisch und drehte ihn gelangweilt zwischen den Fingern.
    „Sollte er mich tatsächlich vorgewarnt haben, wie Sie behaupten, dann habe ich zumindest nicht gekniffen. Ich sitze genau hier, wo Sie mich ohne Probleme finden konnten.“
    Sie blickte John mit funkelnden Augen an.
    „Und jetzt? Was machen Sie jetzt, Herr Anwalt? Mich verklagen?“
    „Das könnte durchaus passieren! Aber zuerst erklären Sie mir mal, wie Sie auf den Unsinn kommen, ich sei der Nachfahre von Karl Marx. Wissen Sie eigentlich, was Sie da angerichtet haben mit Ihrer Lügengeschichte?“
    Samantha erhob sich aus ihrem Bürosessel, stemmte sich mit den Handflächen auf den Schreibtisch und schob den Oberkörper nach vorn.
    „Wer sagt denn, dass es eine Lügengeschichte ist?“
    John machte einen Schritt auf Samanthas Schreibtisch zu und stützte sich auf der anderen Seite ebenfalls mit den Händen auf, so dass ihre Gesichter sich über der Mitte der Schreibtischplatte fast berührten.
    „Das sage ich, Miss Cunningham, solange Sie mich nicht vom Gegenteil überzeugen können! Und ich verlange eine unverzügliche Gegendarstellung, noch in den Mittagsmeldungen. Wie und auf welche Weise so was formuliert wird, brauche ich Ihnen bestimmt nicht zu sagen.“
    Samantha wich seinem Blick nicht aus.
    „Ich werde versuchen, Sie vom Gegenteil zu überzeugen, wenn Sie mir zuhören. Bitte schließen Sie die Tür und setzen Sie sich, Mr. Marks.“
    John zögerte kurz, dann schob er die Bürotür zu, zog einen Stuhl heran und ließ sich darauf nieder.
    „Bitte, Samantha“, knurrte er,„bleiben Sie bei John, mein Nachname hört sich aus Ihrem Mund geradezu wie eine Kampfansage an.“
    Er schlug ein Bein über das andere, um entspannt und lässig zu wirken. „Schön, dann lassen Sie mal hören.“
    Samantha setzte sich ebenfalls wieder.
    „Gut! Also, John, zunächst habe ich eine Frage. Sie sind doch nicht dumm. Was glauben Sie, wer hier vor Ihnen sitzt?“
    John sah sein Gegenüber verblüfft an.„Wie soll ich das verstehen?“
    „Sie scheinen es nicht zu wissen, also werde ich Ihnen ein wenig auf die Sprünge helfen. Sehen Sie, John, ich arbeite nicht erst seit gestern bei Worldwide News . Und ich habe nicht umsonst dieses Büro für mich allein, während sich die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen draußen im Großraumbüro mit einem Schreibtisch begnügen müssen. Ich habe bei Worldwide News ein Jahreseinkommen, von dem die meisten da draußen nicht einmal zu träumen wagen. Meinen Sie, all das habe ich erreicht, indem ich Geschichten über Leute erfinde?“
    Sie wartete Johns Antwort erst gar nicht ab.
    „Ich genieße in diesem Sender den Ruf, gnadenlos zu recherchieren, aber auch gnadenlos an der Wahrheit zu kleben. Für mich gibt es nur schwarz oder weiß, keine Grautöne, nur Fakten, keine Vermutungen, Unterstellungen oder Spekulationen. Was von mir über den Sender geht, hat Hand und Fuß, weil ich es mehrfach abgesichert habe, und Sie wissen das.“
    John versuchte ein überlegenes Lächeln.
    „Woher sollte ich das wissen?“
    „Nun“, Samantha lehnte sich in ihrem Bürosessel zurück, „zunächst hat Ihnen Ben sicher genau das über mich erzählt, oder? Und außerdem, John“, sie lächelte kurz, „sind Sie persönlich hier aufgetaucht und nicht irgendjemand mit einer einstweiligen Verfügung. Daraus schließe ich, dass Sie Ihrer Sache nicht ganz sicher sind

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