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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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Gerüchte in die Welt. Aber genauso wenig wird sie irgendetwas nachträglich dementieren, über das sie berichtet hat. Das wäre journalistischer Selbstmord. Und unser Sender ist die Nummer Eins für Nachrichten und Informationssendungen in ganz Amerika. Also, bei aller Verbundenheit aus vergangenen Zeiten: Halt mich da raus. Ich gehe bestimmt nicht zu ihr hin. Das könnte mich meinen Job kosten.“
    „Gut, dann trete ich ihr morgen früh höchstpersönlich auf die Zehen.“
    „Genau das wollte ich dir vorschlagen. Im Übrigen haben wir schon längst morgen.“ Er gähnte wieder.
    John blickte wieder auf die Digitalanzeige. Ben hatte Recht, es war weit nach Mitternacht.
    „Danke für den Hinweis. Ab wann ist Samantha im Sender?“
    „Meist ab neun und morgen ganz bestimmt, weil um zehn wöchentliches Meeting ist.“
    „Ich werde pünktlich um neun da sein. Hat sie ein schalldichtes Büro? Es könnte laut werden.“
    „Gipskartonwände. An Zuhörern wird es nicht mangeln.“
    „Danke, dass du mir zugehört hast.“
    „Keine Ursache.“
    Nachdem beide die Verbindung getrennt hatten, stoppte auf einem Server im besagten Gebäude in Maine die Digitalaufnahme. Wenige Sekunden später sprang sie wieder an, als Ben bei Samantha anrief, um sie, ungeachtet der nächtlichen Stunde, über das Gespräch mit John zu informieren.
    KAPITEL 19
    Den Rest der Nacht hatte sich John unruhig im Bett hin- und her gewälzt. Nach einer ausgiebigen Dusche war er halbwegs wach. Das Übrige besorgten zwei große Tassen Kaffee.Wenig später lenkte er seinen Porsche Richtung TV-Sender. Den schwarzen Ford Explorer, der ihm in einigem Abstand folgte, bemerkte er nicht.
    Pünktlich um neun betrat John das Foyer von Worldwide News , wo es trotz der frühen Stunde bereits zuging wie in einem Ameisenhaufen. Er kämpfte sich durch eilig umherlaufende Menschenmassen bis zu einem Empfangstresen.
    Auf seine Frage nach Samantha Cunningham schickte ihn die dort sitzende Blondine in den vierzehnten Stock.
    „Dort fragen Sie dann am besten noch einmal“, fügte sie hinzu.
    In der angegebenen Etage angekommen blieb John erst einmal am Zugang stehen, denn in dem Großraumbüro, das mit Stell-wänden in einzelne Waben unterteilt war, herrschte ein noch schlimmeres Stimmen- und Menschengewirr als unten im Foyer. John blickte sich eine Weile ratlos suchend um, dann versperrte er kurz entschlossen einer jungen Frau den Weg, die sich mit einem Stapel großformatiger Fotos unter dem Arm an ihm vorbeidrücken wollte.
    „Hallo, Entschuldigung, ich suche das Büro von Samantha Cun ningham.“
    Die Frau sah John an, und ihm wurde bewusst, dass sie ihn erkannte. Natürlich, dachte er, wahrscheinlich war die Reportage über die Fusion der Knaller des Tages gewesen, nein, wahrscheinlich der Woche.
    In diesem Moment erstarb das Stimmengewirr, das bis dahin geherrscht hatte, wie auf ein geheimes Kommando, und die meisten der in dem Großraumbüro Anwesenden drehten ihre Köpfe zu ihm hin. Über den Trennwänden erschienen weitere Köpfe, und John wurde von Dutzenden von Augen neugierig gemustert. Die junge Angestellte merkte, dass sie durch den frühen Besucher unvermutet in den Mittelpunkt des Interesses gerückt war, und lief puterrot an.
    „Dort … dort hinten!“, stotterte sie und zeigte mit dem freien Arm diagonal durch den Raum auf die Tür des Eckbüros. „Sie müsste schon da sein, Mister...“ Sie sprach den Namen nicht aus.
    „Danke!“
    John brachte ein leicht gequältes Lächeln zustande, schob sich an ihr vorbei und steuerte auf Samanthas Büro zu. Hinter ihm setzte eifriges Getuschel ein.
    Wie ein Spießrutenlauf, dachte er. Natürlich hatte man ihn erkannt.
    Vor der Bürotür blieb er kurz stehen, holte tief Luft und drückte ohne anzuklopfen die Klinke hinunter.
    Samantha Cunningham saß hinter ihrem Schreibtisch und hielt den Telefonhörer ans Ohr. Ihr Büro war kleiner als John erwartet hatte, und ebenso wie ihr Schreibtisch überraschend aufgeräumt. Hinter ihrem Rücken stand ein großes Whiteboard mit verschiedenen Notizen. Ein Name ganz oben fiel John sofort ins Auge: Karl Marx, darunter: John Marks. Doch bevor er sich darüber Gedanken machen oder weiterlesen konnte, sagte Samantha in den Telefonhörer: „Ich melde mich gleich wieder“, und legte auf.
    Dann schaute sie John direkt in die Augen. Sonderlich überrascht schien sie über sein Auftauchen nicht zu sein.
    „Mr. Marks, ich hatte erwartet, dass wir uns wiedertreffen“, sie

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