AAA - Das Manifest der Macht
unten ins Foyer fuhr.
Draußen herrschte strahlender Sonnenschein, aber es waren nur wenige Menschen auf der Straße unterwegs. Ein Hotdog-Verkäufer hatte inzwischen vor dem Gebäude seinen Stand geöffnet und wartete hoffnungsvoll auf Kundschaft. John hielt die Luft an, als er vorbeiging, denn Hotdogs zu dieser frühen Stunde waren nicht sein Geschmack. Seinen Cayenne hatte er ein Stück weit die Straße hinunter geparkt, und während er darauf zuging, überlegte er, was er als Nächstes machen sollte.
Zurück ins Büro, an die Stätte seiner Niederlage?
Nein, entschied er, das kam nicht infrage. Getuschel oder dumme Fragen angeblich wohlmeinender Kollegen brauchte er zurzeit am allerwenigsten.
Nach Hause?
Er schüttelte den Kopf. Was sollte er dort? Sich verkriechen? Das entsprach in keiner Weise seinem Naturell. Egal was auf ihn zukam, er würde sich den Problemen stellen und je nach Entwicklung der Dinge über das weitere Vorgehen entscheiden, so, wie er es seit Jahren in seinem Beruf machte.
Sein Beruf?
John zuckte unwillkürlich mit den Schultern. Noch nie war ihm seine berufliche Tätigkeit so fern gewesen wie gerade jetzt.
Als John noch etwa dreißig Meter von seinem Wagen entfernt war, holte er die Fernbedienung aus seiner Jackentasche und drückte auf die Entriegelungstaste. In diesem Moment blendete ihn ein greller Lichtblitz, der aus dem Inneren seines Wagens kam. Sekundenbruchteile später wurden die Scheiben mit einem dumpfen Knall nach außen gedrückt, ein Splitterregen ergoss sich auf den Asphalt, und Flammen schlugen aus Johns Auto.
Fassungslos starrte John auf das Geschehen. Wenig später hielt ein Polizeiwagen in gebührendem Abstand von dem brennenden Wagen. Ein Polizist sprang heraus und versuchte, die Flammen mit einem Pulverlöscher zu ersticken. Weitere Autos hielten an, und die Fahrer unterstützten den Polizisten mit ihren eigenen Feuerlöschern. Kurz darauf waren die Flammen erloschen. John löste sich langsam aus seinem Schock und registrierte, dass er immer noch die Funkfernbedienung auf seinen jetzt nur noch qualmenden Wagen hielt.
„Sir?“ Der Polizist kam auf ihn zu. „Sir, ist das Ihr Wagen?“ Er deutete auf Johns Hand mit der Fernbedienung. „Sir?“, fragte er noch einmal, als John nicht gleich reagierte.
„Ja, richtig, das ist mein Wagen.“
„Bitte kommen Sie mit zum Streifenwagen, Sir, und bleiben Sie dort, ich habe nachher noch ein paar Fragen an Sie.“
„Selbstverständlich, Officer!“
John folgte dem Beamten zu dem quer über den Fahrbahnen stehenden, blauen Streifenwagen und sah zu, wie er über Funk mit seiner Zentrale sprach. Im gleichen Moment traf die Feuerwehr mit mehreren Wagen ein. Die riesigen roten Löschfahrzeuge des New York City Fire Departments mit ihren chromblitzenden Armaturen und grellblinkenden rot-blauen Signalleuchten kamen mit ohrenbetäubendem Sirenengeheul zum Stehen. Fünf Feuerwehrmänner mit Pulverlöschern sprangen heraus und liefen auf das Autowrack zu, stellten dann aber fest, dass nichts mehr zu löschen war.
„Darf ich Ihren Führerschein sehen, Sir, und die Zulassung?“, wandte sich der Polizist an John, worauf dieser in die Innentasche seines Jacketts griff.
„Hier, bitte.“
Der Polizist warf einen Blick darauf.
„Mr. Marks?“ Er sah John prüfend ins Gesicht, dann blickte er hinüber zu den Feuerwehrmännern, von denen einer, wohl der Einsatzleiter, ihm durch Handzeichen bedeutete herüberzukommen.
„Officer!“, rief er,„könnten Sie sich das bitte einmal anschauen?“
„Warten Sie bitte einen Moment, Mr. Marks!“ Der Polizist ging hinüber zu den Feuerwehrleuten, und John sah, wie der Einsatzleiter ihm etwas zu erklären schien und dabei immer wieder auf den ausgebrannten Wagen zeigte. Dann gingen sie gemeinsam zur Beifahrerseite und blickten durch das geborstene Fenster.
„John?“
Eine Hand legte sich sanft auf Johns Schulter. Er fuhr herum, vor ihm stand Samantha und sah ihn mit sorgenvollem Blick an.
„John, ich habe dich vom Fenster aus gesehen.Was ist passiert?“
Ohne dass es ihr in dem Moment bewusst wurde, war Samantha zum vertrauten Du übergegangen. John tat es ihr, ebenfalls unbewusst, gleich.
„Samantha, gut dass du da bist!“ In diesem Moment meinte er das auch so. Er zeigte auf sein rauchgeschwärztes Auto.„Wenn ich das wüsste! Mein Wagen fing auf einmal an zu brennen. Ich kann mir das überhaupt nicht erklären.“
„Du hast Glück gehabt, dass du noch nicht
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