AAA - Das Manifest der Macht
wollen, nicht nur Häuser, Autos und Yachten, sondern auch Staaten und ihre Regierungen.“
John runzelte die Stirn. „Ben, ich habe solche reichen Leute kennengelernt. Die arbeiten hart für ihr Geld und genießen ihren Reichtum. Wieso sollten die sich eine Regierung kaufen?“
„Ganz einfach! Viele sind zufrieden mit dem, was sie erreicht haben. Doch für manche gibt es neben dem Geld noch etwas weitaus Erstrebenswerteres, und das ist Macht. Es gibt Menschen, die süchtig sind nach Macht, sie bekommen nie genug davon und wollen immer mehr. Und mehr Macht bedeutet für sie wieder mehr Geld und das wiederum mehr Macht. Es ist ein richtiger Teufelskreis. Es geht dabei nicht um ein paar lumpige Millionen, sondern um mehrstellige Milliardenbeträge.“
„Ben, das sind doch nur Ammenmärchen!“
„Sind es nicht! Denk mal nach, John. Wer ist denn aus jeder wirtschaftlichen Krise, aus jeder kriegerischen Auseinandersetzung als Gewinner hervorgegangen? Das sind immer die Banken gewesen. Und genau da liegt das Übel der Welt, bei den Banken!“
„Ben, wir hatten eine riesige Bankenkrise. Da sind auch schon Banken in Konkurs gegangen.“
„Ja, sicher, ein paar kleine Banken. Aber die großen Banken sind im Laufe der Geschichte immer reicher und mächtiger geworden.“
„Und was war mit Lehman Brothers? Ein Riesenladen, und der ist über die Klinge gesprungen.“
„Richtig, weil es bestimmten Leuten in den Kram passte, wurde Lehman Brothers geopfert. Ist doch erstaunlich, dass ausgerechnet die Bank dran glauben muss, bei der mehrheitlich europäische Anleger ihr Geld investiert hatten. Aber die meine ich auch gar nicht. Ich habe da ganz andere Kaliber im Sinn.“ Er blickte sich vorsichtig um und senkte dann die Stimme ein wenig. „Namen wie Rockefeller oder Rothschild sagen dir doch sicherlich etwas.“
„Natürlich sagen die mir etwas.“
„Siehst du, das sind Familien, die ihre Macht und ihren Einfluss über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg aufgebaut haben. Das Entscheidende dabei ist, dass sie immer in sich verschworene Gemeinschaften waren, von deren finanzieller und machtpolitischer Situation nie etwas nach außen drang. Das ging so weit, dass bei den Rothschilds Ehen nur innerhalb der Familie geschlossen wurden. Da heiratete dann der Cousin die Cousine, ein früher ja auch in Adelskreisen beliebtes Verfahren, um das Geld und die Macht immer innerhalb der Familie zu halten.“
„Davon habe ich gehört, Ben, aber überleg doch mal …“
John hielt mitten im Satz inne, weil in diesem Moment eine hochgewachsene blonde Stewardess mit dem Getränkewagen an ihrer Sitzreihe anhielt.
„Was kann ich Ihnen bringen, Sir?“, fragte sie und beglückte ihn mit einem strahlenden Zahnpastalächeln.
„Einen Tomatensaft bitte!“
John strahlte zurück. Ben bestellte für sich eine Cola, Samantha winkte dankend ab. Nachdem die Stewardess zur nächsten Reihe weitergezogen war, nahm John das Gespräch wieder auf.
„Schön, Ben, du hast dich schon im Studium mit der Verbreitung deiner Theorien hervorgetan. Ich dachte damals, das gibt sich irgendwann, aber das war wohl ein Irrtum. Es gibt heute wirklich genügend Quellen, wo man sich informieren kann, und so müsstest du doch längst festgestellt haben, dass sich diese Behauptungen im Laufe der Zeit allesamt als haltlos erwiesen haben.“
„Zum Teil, ja, obwohl die Argumente nicht immer stichhaltig sind. Aber es bleiben immer noch ausreichend mysteriöse Begebenheiten übrig, für die es keine plausible Erklärung gibt.“
„Das Streben nach der Weltherrschaft?“
„Ja, auch das.“
„Sollten wir nicht besser unser weiteres Vorgehen besprechen?“, unterbrach Samantha die Diskussion.„Ich schlage vor, wir nehmen uns nach der Landung einen Mietwagen, dann sind wir flexibel. Unser Ziel liegt nämlich etwas außerhalb von Köln.“
„Einverstanden“, meinte John. „Aber was hoffst du eigentlich dort zu finden, wenn ich fragen darf?“
„Du darfst. Ich habe bei meinen bisherigen Recherchen festgestellt, dass dein Ur-Ur- …, Entschuldigung, dass Karl Marx und seine Familie zu den von Wissenschaftlern unzähliger Disziplinen am gründlichsten erforschten Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte gehören. Was ich vorhin über seine sieben Kinder berichtet habe, kannst du in Tausenden von Veröffentlichungen nachlesen. Aber ich habe wie schon gesagt einen Hinweis bekommen auf eine Informationsquelle, die bisher offenbar noch niemand ausgeschöpft
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