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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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gar nicht“, stellte Samantha fest.
    „Wie oft soll ich es noch sagen? Das ist kein Märchen. Das ist die Wahrheit, verpackt in einem seriösen Zeitungsartikel!“, beharrte Ben.
    Er sprang auf, rannte im Zimmer wie ein Löwe in seinem Käfig von einer Ecke in die andere und unterstrich seine Worte mit wilden Armbewegungen.
    „Möglicherweise wurde diese Gebrauchsanleitung, über Geld an die Macht zu kommen, tatsächlich genauso umgesetzt, und eine geheime Organisation hat noch immer die Kontrolle über ein wahnsinniges Vermögen. Überlegt mal, selbst die amerikanische Notenbank, das mächtigste Steuerungsinstrument der Welt, ist ja nicht etwa staatlich. Nein, die FED wird noch heute von einigen wenigen Bankern gesteuert.“
    Ben konnte es selbst kaum glauben. Sollten sich seine bisher als abstruse Verschwörungstheorien abgetanen Thesen als wahr herauskristallisieren?
    „Es ist erfunden. Es muss einfach erfunden sein.“ John weigerte sich, auch nur einen Funken Wahrheit in dieser Geschichte zu sehen.
    Aber Ben, der das Gefühl hatte, endlich einmal ernst genommen zu werden, hatte gleich einen Vorschlag für die weitere Vorgehensweise. „Wir sollten den nächsten Flieger nach Berlin nehmen. Vielleicht finden wir dort endlich einen aussagekräftigen Hinweis.“
    „Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir dort etwas finden werden. Du willst wirklich einer fiktiven Geschichte hinterher jagen?“ Mit diesen Worten zerschlug John Bens Enthusiasmus.
    „Hast du vielleicht einen besseren Vorschlag?“ Ben klang enttäuscht.
    „Nein, nicht wirklich. Aber ich sehe es ehrlich gesagt nicht ein, meine Zeit damit zu verschwenden, einer haarsträubenden Verschwörungstheorie nachzujagen, nach der angeblich ein paar Familien in einem Geheimzirkel, der von Marx geleitet wurde, die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Ich will bloß endlich wissen, ob ich von diesem ominösen Karl Marx abstamme oder nicht.“
    „Aber vielleicht finden wir das im Zuge unserer Suche nach diesem Geheimbund heraus“, versuchte Samantha einen Kompromiss einzubringen.„Wir sollten es wenigstens versuchen.Was haben wir denn sonst? Keine Hinweise, keinerlei Ansatzpunkte, nichts. Es bliebe nur der Rückflug.“ Sie blickte John fragend an. „Wo würdest du also suchen wollen?“
    John war inzwischen von Wodka zu Rum übergegangen, da die Flaschen in der Minibar zahlenmäßig nicht ausreichten, um bei einer Spirituosensorte zu bleiben.
    „Ich weiß es nicht“, sagte er schließlich.
    „Dann gehe ich jetzt in mein Zimmer und kümmere mich um einen Flug nach Berlin, und dann sollten wir vielleicht noch ein bisschen schlafen. Wer weiß, was uns in Deutschlands Hauptstadt erwartet. Ich sage euch noch, wann der Flieger geht.“ Mit diesen Worten verließ Samantha Bens Hotelzimmer.
     
     

Guy klappte sein Notizbuch zu, in dem er die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit aufzeichnete, und legte nachdenklich seine Hände darauf. Der letzte und wichtigste Eintrag war gemacht. Nun musste er das Buch nur noch an der richtigen Stelle platzieren. Einen Hinweis auf das Versteck hatte er bereits in seinem Zeitungsartikel hinterlassen.
    Der Zufall in Form einer traurigen Nachricht hatte ihm die Idee für ein ideales Versteck beschert. Eine Tante seiner Frau war plötzlich verstorben. Da Veronique ein enges Verhältnis zu ihrer Familie pflegte, war es ihr ein großes Bedürfnis, zur Beerdigung nach Berlin zu reisen. Guy hätte seiner Liebsten diesen Wunsch sowieso nicht abgeschlagen, doch nun freute ihn die Gelegenheit, Frankreich für eine Weile verlassen zu können, damit ein wenig Gras über sein Zerwürfnis mit den Ersten Internationalen wachsen konnte. Er gestand es sich ungern ein, doch er fürchtete immer noch Konsequenzen. Die Erinnerung an Marx’ kalten Blick ließ ihn schaudern. Guy wischte diese Bilder fort. Bald würde er die Möglichkeit haben, nicht nur diesen Hinweis zu verstecken.
    Die Zeit mit Veroniques Familie in Berlin, insbesondere der Tag der Beerdigung, war mit Emotionen aufgeladen. Guy musste sich zusammenreißen, um seiner trauernden Frau gerecht zu werden. Fast ununterbrochen dachte er an sein Notizbuch und dessen brisanten Inhalt. Alle seine Hoffnungen konzentrierten sich auf diesen schmalen Band. Wer würde ihn finden? Konnte der Finder etwas mit dem Inhalt anfangen? Was, wenn nicht, was, wenn das Büchlein auf dem Müll landete?
    Am Tag nach der Beerdigung verließ Guy das Haus seiner Schwiegermutter schon im frühen

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