Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)
Sie, diese Sekte und Brandstifter zu stoppen», erklärte Wilma.
Wie viel hast du ihr erzählt ?, schickte Aaron die Gedankenbotschaft an seinen Freund. Sich telepathisch unterhalten zu können, besaß gewisse Vorteile.
Nur einiges über die Apokalyptiker, denn selbst der routinierteste FBI-Agent könnte es mit keinem Gefallenen oder Dämon aufnehmen. Sie weiß nichts von deren Existenz.
Diese Antwort beruhigte Aaron, dennoch hielt er es für klüger, so wenige Menschen wie möglich in ihre Welt hineinzuziehen.
«Wir sind froh über jeden Hinweis.»
Wilma lächelte Aaron an, wenn auch nicht auf die eindeutige Weise wie Joel. Der schaffte es doch tatsächlich immer wieder mit seiner lässigen Art die Frauen zu beeindrucken.
«Kannst du uns jetzt ein bisschen herumführen, Wilma?»
Joels Blick hing an ihren Brüsten. Sie nickte, drehte sich um und bedeutete ihnen mit einem Wink, ihr zu folgen. «Nicht, was du denkst», raunte Joel ihm zu. «Alles rein geschäftlich. Nur der Infos zuliebe.»
«Ach, ja?» Jetzt musste auch Aaron grinsen. «Wenn du das sagst.»
Aarons Sinne waren aufs Äußerste geschärft, als sie das Aschefeld betraten. Der schwarze Staub wirbelte vor seinen Füßen hoch, was seine Konzentration erschwerte, auch wenn er in jedem Körnchen Seraphiels Präsenz spürte.
«Aber nur ein paar Minuten, länger hat mir Eugene das nicht genehmigt. Und wenn ihr etwas finden solltet, gebt mir Bescheid. Fasst bitte nichts außer der Asche an», sagte Wilma und warf einen Blick zu ihren Kollegen hinüber, die in ihre Aufgabe vertieft schienen. Eugene war vermutlich ihr Boss.
Joel hob die Hände. «Keine Sorge, du kannst dich auf uns verlassen. In ein paar Minuten sind wir wieder verschwunden. Wir konzentrieren uns nur auf die Asche, wie versprochen.»
«Okay. Ich muss in eurer Nähe bleiben. Unter manchem Aschehaufen könnte sich ein Beweisstück verbergen. Seid vorsichtig.»
Joel und Aaron schlugen entgegengesetzte Richtungen ein. Das FBI hatte das Areal großzügig abgesteckt, sodass rings um das Brandfeld ein Saum existierte, damit die Asche nicht betreten werden musste. Aaron beugte sich hinunter und verließ sich ganz auf seine Sinne. Jeder Blutengel besaß die Kraft, dämonische Schwingungen zu fühlen, auch wenn die Verursacher schon längst den Ort des Geschehens verlassen hatten.
Immer wieder lief er die ganze Seite ab, ohne etwas zu entdecken, als ihm plötzlich ein weißer Chevrolet älteren Baujahrs auf der gegenüberliegenden Straßenseite auffiel. Der Fahrer des Wagens blickte in seine Richtung. Sein Gesicht war im Schatten des überdimensionalen Stetsons verborgen. Die Silhouette kam ihm bekannt vor, Doch es war die Art, wie er seine Zigarettenkippe wegschnippte, die ihn schließlich verriet.
Nur einer verdrehte dabei auf diese unnachahmliche Weise den Arm: Seth! Nach der Greenberg-Affäre war der Nephilim spurlos verschwunden und jetzt saß er Doch tatsächlich gelassen hinter dem Steuer seines Wagens und starrte in seine Richtung.
Aaron tat so, als hätte er ihn nicht bemerkt, und sah auf den Boden. Er schickte eine Gedankenbotschaft an Joel. Joel warf ihm einen bedeutsamen Blick zu und nickte. Ein Jahr lang hatten viele an Seths Tod geglaubt. War es nur seine Sensationslüsternheit, die ihn hierher gelockt hatte, oder steckte noch etwas anderes dahinter?
Jeder wusste, dass er nicht nur die Engel, sondern auch Luzifers Seite mit Informationen versorgte, wenn es sich für ihn lohnte. Aaron schlenderte an der Absperrung entlang und näherte sich Joel, der ihm mit einer Augenbewegung klar machte, dass Seth im Begriff war loszufahren.
Aarons Muskeln spannten sich an. Der würde ihm nicht entkommen. Aus dem Augenwinkel erkannte er, wie der Chevrolet blinkte und aus der Parklücke fuhr. Seth war wegen der Absperrung am Ende der Straße gezwungen zu wenden. Die Chance für Aaron, den Chevrolet zu stoppen. Er musste nur schnell genug sein.
Aaron übersprang mit einem Riesensatz das Absperrgitter und landete auf der Straße vor dem Wagen, der mit quietschenden Reifen nur eine Handbreit vor ihm stoppte. Der Stetson war Seth bei dieser Aktion vom Kopf gerutscht. Sekundenlang saß er bewegungslos und mit aschfahlem Gesicht vor dem Steuer und starrte mit geweiteten Augen durch die Windschutzscheibe.
Langsam ging Aaron vorne um den Wagen herum und öffnete die Tür auf der Beifahrerseite. Der Nephilim umklammerte das Lenkrad, als wollte er es zerquetschen. Er war noch dürrer als in New York,
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