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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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wertvoll. Deshalb dachte ich, dass Sie …»
    «Dass ich es nehmen könnte? Gut, wenn es wirklich bezahlt ist, nehme ich es natürlich.»
    «Favoloso! Wann kann ich es Ihnen vorbeibringen?»
    Sie wirkte hörbar erleichtert.
    Zu ihr nach Hause? Auf keinen Fall. Ihre Mutter hatte gesagt, sie sollte sich an einem neutralen Ort mit Julia Rossi treffen. Da fielen ihr nur die Restaurants in der Nähe der Piers ein. Falls ihr Bruder und seine finsteren Kumpanen ihr dort auflauerten, könnte sie sich unter die Touristen mischen.
    «Ach, wissen Sie, ich bin kaum zu Hause. Wie wäre es mit dem Blue Mermaid heute Abend zum Dinner? So gegen acht?»
    Julia Rossi schwieg. Rebecca hörte gedämpfte Stimmen. Anscheinend hatte sie mit der Hand den Hörer abgedeckt und schien mit jemandem im Hintergrund über ihren Vorschlag zu diskutieren. Rebeccas Hände verkrampften sich vor Anspannung. Hoffentlich würde Julia Rossi zustimmen.
    «Ja, ist in Ordnung. Um acht im Blue Mermaid .»
    «Gut, bis nachher.»
    Rebecca legte auf und ballte siegesgewiss die Faust. Jetzt musste sie bei dem Gespräch bloß darauf bedacht sein, sich nicht zu verraten. Sie sah auf die Uhr. Ihr blieben noch gut zwei Stunden Zeit. Wenn sie sich doch nur nicht so leer und ausgelaugt fühlen würde. Wie ein Roboter räumte sie auf und verbot sich, ständig auf die Uhr zu sehen.
    Als es unten an der Haustür klingelte, fuhr sie zusammen. Sofort war ihr klar, wer dort unten stand. Aber sie konnte und durfte ihn nicht mehr sehen. Voller Traurigkeit setzte sie sich aufs Bett und hoffte, er würde schnell aufgeben. Ihre Rune brannte unter dem Schweißband.
    Doch Aaron klingelte hartnäckig weiter. Nie war ihr etwas so schwergefallen wie in diesem Moment. Es gab für sie keine Zukunft, hatte sie nie gegeben.
    «Rebecca, ich weiß, dass du zu Hause bist. Warum zum Teufel öffnest du mir nicht?», rief er durch die Tür.
    Sie schlang die Arme um den Körper und ließ sich rückwärts aufs Bett fallen. Nur so konnte sie der Versuchung widerstehen, nach unten zu rennen und ihm zu öffnen.
    Geh doch endlich, Aaron! Geh! Geh!
    Sie konnte doch nicht ihrem Mörder die Tür öffnen.
    «Rebecca, bitte, wenn es wegen gestern Nacht ist, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht bedrängen. Bitte, mach auf, ich muss mit dir reden.»
    Seine Stimme klang so flehend und brachte ihren Entschluss ins Wanken. Aber es durfte nicht sein. Bitte geh und lass mich in Ruhe , dachte sie voller Verzweiflung.
    «Ich werde wiederkommen, bis du bereit bist, mit mir zu reden. Die ganze Zeit über muss ich nur an dich denken. Rebecca, mach doch auf.»
    Es brach ihr das Herz, ihn vor verschlossener Tür stehen zu lassen. Nach einer Weile gab er endlich auf. Wie in Trance stand sie schließlich auf, zog sich um und fuhr zur Verabredung ins Blue Mermaid.
    Es war bereits acht, als Rebecca den Toyota in der Nähe des Restaurants parkte. Immer wieder warf sie einen ängstlichen Blick über die Schulter. Wenn sie gehofft hatte, hier viele Touristen anzutreffen, wurde sie bitter enttäuscht. Ein Grund war sicher der Regen, der alle in die Häuser trieb. Das nasskalte Wetter war für das sommerliche San Francisco recht ungewöhnlich.
    Der Wind blies noch immer dicke Wolken in die Bucht. Verwaiste Restaurantterrassen, wo sonst die Touristen die lauen Nächte bei Barbecue und kaltem Bier genossen. Ausgerechnet heute musste schlechtes Wetter alle vertreiben.
    Die dunklen Schwingungen, die sie umgaben, beschworen ihre Angst herauf. Vielleicht war das Restaurant doch keine so gute Wahl gewesen, und sie hätte sich besser für eine Shoppingmall entscheiden sollen. Zu spät. Jetzt musste sie das durchziehen. Sie zuckte zusammen. War da nicht eben ein Schatten an der Hausmauer gewesen?
    Ihre Sinne spielten verrückt. Sie reagierte auf jede Bewegung und jeden Laut hysterisch. Dennoch blieb das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie hatte von Anfang an gewusst, auf welch riskantes Unterfangen sie sich einließ. Doch es blieb ihr keine andere Wahl, als das Buch zu vernichten.
    Rebecca atmete ein paar Mal tief ein und aus, bevor sie die Klinke zum Restaurant hinunterdrückte. Ihr Herz pochte vor Aufregung, als sie das Blue Mermaid betrat. Gleich hinter der Tür wurde sie gefragt, ob sie reserviert hatte. In all der Aufregung hatte sie das glatt vergessen. Aber vielleicht war Julia Rossi …? Zum Glück hatte diese tatsächlich reserviert.
    Die Empfangsdame führte sie zum Tisch, der ihr nicht nur einen guten Blick über die

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