Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)
Schwächen.
Aaron verspürte Genugtuung und stürzte sich mit einem Schrei auf den Gegner. Das Schwert sauste surrend durch die Luft und traf auf die Flammen aus Seraphiels Mund. Funken stoben und ergossen sich wie ein Feuerregen auf den Boden. Das Mädchen in der Ecke schrie ängstlich auf und schlang ihre dürren Ärmchen um den kleineren Jungen.
Rette die Kinder! , schickte er seine Gedanken auf die Reise. Dann warf er sich mit einem Schrei und erhobenem Schwert seinem verhassten Widersacher entgegen, während Joel zu den Kindern eilte und sie hochzog.
Seraphiel spuckte erneut Feuer, dem Aaron durch einen Sprung zur Seite auswich. Aus dem Augenwinkel bemerkte er erleichtert, wie Joel mit den Kindern das Zimmer verließ, bevor er eine neue Attacke gegen den Feuerengel startete, der nur besiegt werden konnte, wenn er ihm den Kopf abtrennte. Leichter gedacht als getan.
Seraphiel war schnell und konnte sein Höllenfeuer weit speien. Aarons Nerven waren zum Zerreißen gespannt. In der Zwischenzeit hatten die Flammen aus dem Korridor das Zimmer erreicht und die Betten in Brand gesetzt. Aaron übersprang eines davon und versuchte dabei den Feuerengel zu treffen. Doch eine weitere Stichflamme aus dessen Mund zwang ihn zu einer zusätzlichen Drehung, weshalb er sein Ziel um Haaresbreite verfehlte.
Aaron krachte mit voller Wucht auf das zweite Bett und es brach durch. Von nebenan hörte er die Kinder schreien, dann Kampfgeräusche. Weitere dunkle Schwingungen kündigten Dämonen an. Aaron dachte an den verletzten Freund, der jetzt allein gegen sie kämpfte und gleichzeitig die Kinder schützen musste. Aber es blieb keine Zeit, lange darüber nachzugrübeln.
Seraphiel stürzte sich mit Gebrüll auf Aaron, der im Lattenrost feststeckte. Im letzten Moment gelang es ihm, sich daraus zu befreien und mit einem Rückwärtssprung dem Feuerschlund zu entgehen. Seraphiels Gesicht verzerrte sich vor Zorn. Keuchend hielt Aaron das Schwert vor sich, während sein Hirn verzweifelt nach einer Lösung suchte, wie er seinen Gegner in die Enge treiben konnte, um ihm den entscheidenden Schlag zu verpassen.
Das Feuer hatte die Gardinen erfasst. Der zunehmende Rauch brannte in seinen Augen, sodass er fast nichts mehr sehen konnte, und noch schlimmer in seiner Kehle, die sich rau und eng anfühlte. Seine Stimme klang heiser, als er aufstöhnte.
Wie lange würde er den beißenden Rauch noch ertragen können, der ihm den Atem raubte? Ein weiterer Hustenreiz schüttelte Aarons Körper. Er wischte sich mit dem Handrücken die Tränen fort. Die Kampfgeräusche nebenan waren verklungen.
Immer mehr wuchs in ihm die Angst um Joel und die Kinder. Joel war ein erfahrener Dämonenjäger , versuchte er sich zu beruhigen. Aber seine Verletzung war mit Sicherheit noch nicht verheilt und würde ihn beeinträchtigen.
«Du kannst mich nicht besiegen, Aaron. Niemand wird mich stoppen. Rachel wird mich erlösen. Die Rebellion beginnt. Und Luzifer und ich werden als Sieger hervorgehen!»
«Noch hast du nicht gewonnen, Roter», stieß Aaron hervor und schwang erneut sein Schwert.
Er vervielfachte das Tempo und die Wucht seiner Schläge, sodass Seraphiel kaum Zeit blieb, um Luft zu holen und Feuer zu spucken. Doch das kostete Kraft. Aarons Muskeln wurden mit jedem Hieb härter und schwerer. Allein die Erinnerung verlieh ihm ungeahnte Reserven, und es gelang ihm, den Feuerengel immer weiter zurückzudrängen. Sein Erzfeind war nur noch damit beschäftigt, Aarons Attacken abzuwehren.
Da übersah er ein Spielzeug auf dem Boden hinter sich, trat darauf und stolperte. Er ruderte wild mit den Armen, um sich abzufangen. Sofort holte Aaron mit dem Schwert aus, um ihm den Kopf vom Rumpf zu trennen.
Unvermittelt spürte er hinter sich einen Dämon. Aaron drehte sich schnell um. Ein Feuerdämon wirbelte vor ihm, dessen Funken seinen Mantel trafen und weitere Löcher hineinbrannten. Die fingerlangen Krallen der Höllenkreatur schoben sich aus dem feurigen Strudel. Aaron wand seinen Körper wir eine Schlange, um nicht getroffen zu werden, aber eine Kralle erwischte ihn dennoch und schlitzte seinen Hals auf. Der folgende Schmerz schien sein Gehirn zu versengen. Alles verschwamm vor seinen Augen.
Da spürte er eine Bewegung hinter sich. Seraphiel. Mit einem wütenden Schrei schlug Aaron dem Dämon den Kopf ab und drehte sich blitzschnell zu dem Feuerengel um. Im selben Augenblick traf ihn dessen Flamme und verbrannte sein Gesicht. Der Schmerz war so überwältigend,
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