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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Brauen der Frau zogen sich zusammen. Seine Worte schienen nur langsam zu ihr durchzudringen. Hinter der Stirn der Afroamerikanerin arbeitete es fieberhaft.
    «Oben … oben vor ihrem Zimmer.»
    «Wo lag das genau?», hakte Aaron nach.
    «Auf der Ostseite, am Ende des Ganges», antwortete sie geistesabwesend.
    Sofort drehte Aaron sich um und rannte los.
    «Aber Sie können doch nicht …», protestierte sie noch, doch Aaron ignorierte es.
    «Warte!», rief Joel ihm hinterher.
    Aaron warf einen Blick über die Schulter zurück. Sein Freund folgte ihm keuchend, einen Arm gegen den Bauch gepresst. Aaron stoppte kurz und hob die Hand.
    «Du kannst mich nicht begleiten! Nicht mit dieser Verletzung!», rief er zurück.
    «Und ob ich kann.»
    Joel rang sich ein Grinsen ab. Schweiß perlte von seiner Stirn.
    «Du bleibst hier. Und basta», entschied Aaron.
    «Hey, mir geht es schon wieder besser. Ehrlich.»
    «Ich gehe da rein, und zwar allein.»
    Er musste handeln, solange die Flammen diese Seite des Gebäudes noch nicht erreicht hatten und eine Überlebenschance für die Kinder bestand. Aaron wandte sich um, sprang mit einem Satz hoch und krallte sich am Fensterbrett fest. Ohne Mühe zog er sich daran hoch, trat das Fenster ein und kroch durch die zerbrochene Scheibe. Ein Schatten tauchte hinter ihm auf. Es war Joel, der ihm folgte.
    Aaron stöhnte genervt und wandte sich zu seinem Freund um. «Du bist verletzt und außerdem kannst du nicht so lange im Feuer bleiben wie ich.»
    «Ich lasse dich trotzdem nicht allein. Los, suchen wir die Kinder.»
    Aus der Ferne ertönten Feuerwehrsirenen. Die Flammen beherrschten bereits das Erdgeschoss und hatten die Treppe zerstört. Aaron hielt für Sekunden inne, konzentrierte sich auf seine Sinne, bevor er weiterlief. Er spürte Seraphiels Nähe und der Wunsch nach Rache wurde schier übermächtig.
    «Er ist hier», raunte er dem Freund zu.
    Vorsichtig tasteten sie sich voran. Der Boden war heiß und an einer Seite schwelte bereits die Holzverkleidung an der Wand. Der Rauch biss in Aarons Nase und kratzte im Hals. Er zog sein T-Shirt übers Gesicht. Dichte Rauchschwaden im Flur machten es unmöglich, etwas zu erkennen.
    Aaron stoppte, als er ein ersticktes Husten hörte. Er deutete in die Richtung. Sie zückten ihre Schwerter und schlichen vorwärts. Immer stärker kratzten Seraphiels Schwingungen auf Aarons Haut und die Rune an seinem Hals brannte unerträglich.
    Wieder folgte das Husten. Es kam von einem der Zimmer, die hinter der Galerie lagen. Der Rauch lichtete sich, aber Aarons Augen tränten. Er zwinkerte ein paar Mal, bis das Brennen nachließ, und suchte den Raum ab. In der hintersten Ecke des Zimmers erkannte er die Kontur eines Schuhs. Er kniff die Augen zusammen und sah das Mädchen, das schluchzend in der Ecke kauerte. Ihr starrer Blick war auf den leblosen Körper eines Jungen gerichtet, der am Boden lag. Über ihn beugte sich ein sehniger Mann mit nacktem Oberkörper. Sein schwarzes Haar glänzte wie eingefettet.
    Seine Gestalt würde Aaron unter Tausenden wiedererkennen: Seraphiel.
    Sofort umklammerte seine Hand den Schwertknauf fester. Der Feuerengel beugte sich tief über den Reglosen und öffnete dessen Mund, um seine Seele einzusaugen. Ohne zu zögern, stürzte sich Aaron auf den Feuerengel. Seraphiel wirbelte herum und wehrte ihn mit einem Feuerstrahl aus seiner Hand ab. Immer hatte Aaron sich vorgestellt, wie es war, dem verhassten Engel gegenüberzustehen, um ihn endlich zu vernichten.
    «Schon wieder Uriels Bastard. Sieh an, Raphaels ist auch dabei. Es wird mir ein Vergnügen sein, beide zu erledigen.»
    Seraphiel legte den Kopf schief und schnaubte verächtlich. Seine Obsidianaugen musterten Aaron kalt. Der Feuerengel öffnete den Mund und spie Flammen.
    Aaron sprang zurück. Doch eine der Stichflammen traf ihn an der Wange und verbrannte seine Haut. Es brannte so höllisch, dass er bei der kleinsten Muskelbewegung zusammenzuckte.
    Verdammt, dieser Höllensohn sollte dafür büßen! Er schrie vor Wut und Schmerz auf, als ihn eine weitere Flamme streifte. Er durfte sich nicht vom Schmerz ablenken lassen, sondern musste sich besser konzentrieren. So wie er es gelernt hatte.
    Die nächste Attacke Seraphiels erfolgte. Aber dieses Mal war Aaron schnell genug und wehrte sie mit dem Schwert ab. In Seraphiels Augen flackerte für einen Moment ein Ausdruck der Unsicherheit auf, was Aaron mit Befriedigung erfüllte. Tja, auch ein mächtiger Feuerengel besaß

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