Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)
auf.»
Sie musste sich ein Taxi rufen und sah aufs Display des Handys, ob sie jetzt Empfang hatte. Natürlich nicht.
«Was ist?», fragte er.
«Mein Wagen springt nicht mehr an. Und dabei muss ich dringend zum Lenox Hill-Krankenhaus.»
«Ich bringe dich hin. Steig auf.»
Um ihren Wagen müsste sie sich wohl morgen kümmern. Sie klappte das Handy zu und steckte es in die Manteltasche. «Oder hast du Angst?», fragte er nach, als sie zögerte.
Sie schüttelte den Kopf. «Natürlich nicht, es sei denn, du bist ein Raser. Eine Sekunde noch bitte, ja?»
Sie holte aus ihrem Wagen zwei Äpfel und stopfte sie in die Manteltaschen, bevor sie hinter ihm auf den Sitz stieg. Gut, dass der Mantel geschlitzt war. «Dein Stunt vorhin war übrigens unglaublich. Machst du so was beruflich?»
«Ich bin kein Stuntman, falls du das glauben solltest.»
«Ach, dann übst du wohl in deiner Freizeit jeden Tag auf die Motorhauben fahrender Autos zu springen?»
«Ja, klar.»
Sie hörte das Lachen in seiner Stimme. «Das kaufe ich dir nicht ab.»
Seine Antwort wurde vom Sound des Motors übertönt, als er die Maschine startete. Wie ein Torpedo schoss die Honda nach vorn.
«Yeah!», rief Rebecca begeistert und schlang die Arme fest um seine Brust. Sie zitterte am ganzen Körper, was nicht nur am Schock lag. Sie genoss das berauschende Gefühl, durch die Straßen Manhattans zu fahren und den Wind mit ihrem Haar spielen zu lassen. Unter der eng sitzenden Lederkluft spürte sie seine Muskeln. Herrlich fest und ausgeprägt. Wie mochte er sich wohl nackt anfühlen?
Rebecca musste sich beherrschen, ihre Hände nicht weiter zu seinen ebenso muskulösen Beinen wandern zu lassen. Ihn so dicht an ihrem Körper zu spüren, erregte sie. Zwischen ihren Schenkeln begann es heiß zu pochen. Ob er auch etwas dabei empfand?
So nah war sie schon lange keinem Mann mehr gewesen. Das waren wohl Entzugserscheinungen, denn seit einem Dreivierteljahr hatte sie keinen Sex mehr gehabt.
Ihre Gedanken wanderten zu Martin, mit dem sie in den vergangenen Monaten eine Fernbeziehung geführt hatte. Wenn sie sich wiedergesehen hatten, hatte es nur im Streit geendet. Im Laufe der Monate hatte sich ihre Kommunikation immer mehr eingeschränkt. Am Telefon hatte er nur über seine Arbeit geredet. Das war nicht mehr der aufmerksame Mann, in den sie sich verliebt hatte, er war ihr fremd geworden. Nie hatte er ein Wort darüber verloren, dass er sie vermisste und liebte, sie als Frau noch immer begehrte.
Mehrmals hatte Rebecca überlegt, ihm ihren Entschluss mitzuteilen, doch immer hatte sie es hinausgeschoben. Ihre Beziehung war so dahingeplätschert. Vor zwei Wochen hatten sie sich dann am Telefon böse gestritten. Schuld daran war seine negative Meinung über karrieregeile Frauen. Natürlich hatte er sie damit gemeint. Das war das Tüpfelchen auf dem I. Ihm lag nichts an ihr und Rebecca hatte den lange überfälligen Schlussstrich gezogen.
Seitdem bombardierte er sie mit Anrufen und bat sie, ihrer Beziehung noch eine Chance zu geben. Alles würde sich bessern, wenn sie erst einmal in San Francisco wäre, erklärte er ihr. Nichts würde sich ändern , dachte sie bitter.
Die Fireblade legte sich in die Kurve und Rebecca umklammerte ihren Retter fester. Seltsam, wie vertraut er sich anfühlte, als würden sie sich schon lange kennen. Sein Herzschlag war kräftig und schnell.
Sie zählte die Schläge und lächelte. Ihre Nähe schien auch ihm nicht gleichgültig zu sein. Nach der nächsten Kurve erreichten sie das Krankenhaus. Ihre Beine zitterten beim Absteigen. Sie fuhr sich mit den Fingern durchs zerzauste Haar und wartete, bis er den Helm abgesetzt hatte, um sich zu verabschieden. Er stieg ab, hängte den Helm an den Lenker und setzte sich seitwärts auf den Sitz. Sein begehrlicher Blick wanderte über ihren Körper und trieb ihren Puls erneut in die Höhe.
«Danke noch mal, für alles. War ein tolles Gefühl auf der Maschine. Das hat mich das von eben vergessen lassen», sagte sie heiser, beugte sich vor und gab ihm, einem spontanen Impuls folgend, einen Kuss auf die Wange.
Mit einem Ruck zog er sie an sich und einen Atemzug später lagen seine Lippen auf ihren. Rebecca verlor sich in der schwindelerregenden Lust dieses zärtlichen Kusses. Mit der Zunge teilte er ihre Lippen und erkundete
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