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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Namen genannt. «Der Gefährlichste von ihnen ist Uriels Sohn.»
    Ihre Worte hämmerten in ihrem Hirn. Aaron hatte doch davon gesprochen, dass er ein Sohn eines Erzengels war. Als sie auf der Internetseite weiterscrollte, stieß sie auf ein Engelszeichen. Rebecca erstarrte, denn es war dieselbe Rune, die auch Aaron am Hals trug. Er war Uriels Sohn.
    Hatte sie tatsächlich mit ihrem Feind geschlafen? Die Vorstellung, Aaron könnte sie wirklich jagen und töten, löste blankes Entsetzen in ihr aus. Nein, die Frau musste sich geirrt haben. Er war kein Mörder.
    Und was war mit den Nephilim? Die hatte er kaltblütig vernichtet , meldete sich eine gehässige Stimme. Aber das hatte er doch nur ihretwegen getan, um sie zu befreien. Sie hingegen hatte er mit absoluter Zärtlichkeit geliebt. Sie konnte ihm nicht gleichgültig sein.
    Wem konnte sie noch vertrauen? Die Bilder des höllischen Luzifers und der angeblich herzensreinen Erzengel bekamen einen gewaltigen Riss. Die Konturen von Gut und Böse verwischten. Und sie steckte mittendrin.
    Beethovens Fünfte erklang. Rebecca brauchte einen Moment, um sich zu besinnen. Sie hatte den Klingelton ihres Handys geändert. Sie zog es aus der Tasche und sah aufs Display. Der Anrufer war unbekannt. Rebecca zögerte abzuheben. Sie wollte jetzt mit niemandem sprechen. Doch dann überwog ihre Neugier und sie drückte die Taste.
    «Hallo?» Sie hörte jemanden am anderen Ende atmen. «Hallo?» Wenn der sich nicht gleich meldete, würde sie auflegen.
    «Rebecca?»
    Mit allem hätte Rebecca gerechnet, nur nicht mit Rosie. «Rosie!»
    «Ich habe deine Nummer von dem Zettel», fuhr Rosie fort.
    Der Zettel. Er musste ihr auf dem Weg zum Flughafen aus der Tasche gefallen sein. Sie konnte sich nicht mehr erinnern. Doch die Worte der Fremden hatten Rebecca verunsichert und zwangen sie, der Freundin mit Vorsicht zu begegnen. Vielleicht hat Aaron sie vorgeschickt, um zu erfahren, wo du dich aufhältst, damit er dich finden und töten kann?
    Aber die Stimme der Freundin klang warm wie immer. Nichts darin verriet schlechte Absichten. Dennoch war sie auf der Hut.
    «Es tut mir leid, wenn ich störe. Aber ich muss wissen, wie es deinen Eltern geht.»
    Die Anteilnahme rührte Rebecca. Würde Rosie auch so empfinden, wenn sie wusste, dass sie ein Nephilim war?
    «Meine Eltern sind gestorben.»
    Diese Worte fielen ihr noch immer schwer.
    «Oh, das tut mir sehr leid. Wenn ich das geahnt hätte …»
    Rosie war ohne Falschheit und vielleicht würde sie sie nicht zurückweisen, wenn sie von Rebeccas Natur erfuhr. Dennoch klang in ihrem Hinterkopf die Aussage wieder an, dass der Sohn des Uriel der gefürchtetste unter den Jägern war. Sie selbst hatte sich davon überzeugen können, mit welcher Leichtigkeit und Präzision Aaron die Nephilim getötet hatte. Ein eiskalter Schauder überlief sie.
    «Schon okay.»
    Eine Scheu hielt Rebecca davon ab, nach Rosies Pension zu fragen. Sie kam sich hinterhältig vor, der Freundin etwas zu verschweigen und sie womöglich anzulügen.
    Rosie atmete erleichtert auf. «Da bin ich aber froh.»
    Für einen kurzen Moment herrschte Stille. Rebecca fühlte sich schlecht, weil sie nicht offen mit der Freundin umging, der offensichtlich an ihrer Freundschaft sehr gelegen war. Wie gern hätte sie Rosie ihre Befürchtungen anvertraut. Allein das geschürte Misstrauen hielt sie zurück. Rosie könnte es Aaron erzählen und dann, wenn die Fremde recht behielt … Nein, sie wollte diese Möglichkeit nicht in Betracht ziehen.
    «Meine Pension ist abgebrannt. In der Nacht, als du abgereist bist.»
    Rebecca hörte deutlich heraus, welcher Schlag das für Rosie gewesen war. «Das ist ja eine Katastrophe. Etwa meinetwegen?»
    Rosie verstand sofort, dass sie auf die Sekte anspielte. «Wir haben auch zuerst die Apokalyptiker vermutet, aber ein Kurzschluss in einer uralten Leitung war verantwortlich.»
    Rebecca war erleichtert. «Gott sei Dank. Und wie geht es jetzt mit dir weiter?»
    Rebecca konnte gut verstehen, wie es sich anfühlte, wenn das Leben nur noch ein Scherbenhaufen war.
    «Ich bin fürs Erste ins Engelsghetto gezogen und werde Cynthias Bar übernehmen. Wenigstens für eine Zeit lang, bis ich was anderes gefunden habe. Es gibt ja sonst keinen Platz für uns.»
    Für uns – zu denen Rebecca jetzt auch zählte. Im Gegensatz zu vielen Nephilim besaß sie Freunde wie Henry, Fran und Flynn und viele Bekannte. Die sich aber von dir abwenden würden, wenn sie von deinem zweiten Ich

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