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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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dann seine Brut? Ein dumpfer Druck lag auf ihrer Brust. Wenn sie sich sicher gewesen wäre, dass Ariel nicht ihr Vater war, hätte sie Rosies Vorschlag zugestimmt und Aaron wahrscheinlich selbst angerufen. Vielleicht sollte sie sich jetzt besser eine neue Handynummer zulegen. Noch ein Telefonat mit Rosie, die sie anlügen müsste, könnte sie nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. Dafür schätzte sie die Freundin zu sehr.
    «Rosie, bitte versprich mir, dass das alles unter uns bleibt.»
    Zögernd stimmte die Freundin zu. «Okay, ich werde Aaron nichts sagen.»
    Sie plauderten noch ein wenig über die Bar, und es war wieder wie in Manhattan. Traurig verabschiedete Rebecca sich von Rosie mit der Gewissheit, dass dies das letzte Gespräch zwischen ihnen war.

19.
    Aaron trat auf der Stelle. Es nervte ihn, dass sich statt Antworten immer wieder neue Fragen auftaten. Jetzt hielt er sich schon ein paar Tage im Palazzo auf und war nicht einen Schritt weitergekommen und das, obwohl er alle mit Argusaugen beobachtete.
    Überall in der Presse wurde über die erfolglose Suche nach dem Mörder des Kardinals berichtet. Die Frau, die ihn besucht hatte, wurde mit keinem Wort erwähnt. Es gab viele Spekulationen und Vermutungen, die den Fall auch nicht weiterbrachten. Es war zum Verrücktwerden.
    Grübelnd stand er am Fenster und blickte hinaus in die Dunkelheit. Der Sturm heulte seit seiner Ankunft um das alte Gemäuer und peitschte das Laub des alten Olivenbaumes, der im Hof stand. Das Unwetter zog nicht weiter, als wäre Rom ein Magnet. Er konnte das drohende Unheil spüren wie die Gewitterluft, die sich wie ein feuchter Film auf seine Haut legte.
    Die unnachgiebige Art, mit der Alessandro seine Schüler behandelte, war ihm fremd. Schnelle Strafen waren an der Tagesordnung. Was war aus dem verständnisvollen Freund geworden? In den Augen seines ehemaligen Lehrmeisters lag ein argwöhnischer Ausdruck, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Wenn Aaron durch den Palazzo lief, war er stets in seiner Nähe, als würde er jeden seiner Schritte überwachen. Wenn er über Propheten sprach, ließ er kein gutes Haar an ihnen.
    Noch vor wenigen Tagen hätte Aaron vehement bestritten, dass Alessandro sich Luzifer verschrieben haben könnte, bis er seinem Lehrmeister gegenüber gesessen und dieses Glitzern in seinen Augen erkannt hatte, als er von Ariel gesprochen hatte. Seitdem wurde Aaron das Gefühl nicht los, dass die beiden sich begegnet waren. Und wenn schon, das war weder ein Beweis dafür, dass sein Mentor den Verkünder unter seine Fittiche genommen hatte, noch dass er mit den Apokalyptikern kooperierte. Doch so sehr er Alessandro glauben wollte, der Argwohn blieb.
    Er fasste den Entschluss, sich unter den Nephilim umzuhören und die Übungsräume heimlich zu inspizieren. Auch Alessandros Zimmer könnte ihm mehr Aufschluss geben. Es musste sich nur noch die passende Gelegenheit ergeben.
    Fuck! Er kam sich dabei so mies vor, hinter dem Rücken des Freundes zu schnüffeln. Aber seine Mission verlangte nach der Wahrheit, selbst wenn sie Dinge ans Licht brachte, die ihn erschütterten. Doch es gestaltete sich als äußerst schwierig, Alessandros Schüler auszufragen, weil er sich immer in der Nähe aufhielt, als würde er ahnen, was Aaron plante. Nach einigen erfolglosen Befragungen gab Aaron schließlich auf. Die Ausbildung des Verkünders musste ohnehin vor ihrer Zeit gewesen sein.
    Als Alessandro eines Abends den Palazzo für einen längeren Besuch verließ, nahm Aaron die Gelegenheit wahr, sich in den privaten Räumen seines Lehrmeisters umzusehen. Während eine Gruppe in einem der Säle übte, betrat er Alessandros Zimmer und durchwühlte Schubladen – alles vergebene Liebesmüh. Es war wie verhext. Irgendwo in diesem verfluchten Palast musste doch ein Hinweis zu finden sein.
    Der Fauchard. Aaron fiel der Waffenschrank wieder ein, in dem Alessandro, der eine besondere Vorliebe für antiquierte Degen und Schwerter besaß, seine Sammlung aufbewahrte. Als Kind hatte ihm der Lehrmeister gezeigt, wo er den passenden Schlüssel für diesen Schrank aufbewahrte. Wenn sich das Versteck nicht geändert hatte, müsste er noch heute in dem Geheimfach des Sekretärs liegen.
    Aaron lief zu dem Möbel hinüber, das am Fenster stand. Mit einem flauen Gefühl im Magen zog er die oberste Lade auf und streckte die Hand hinein, um nach dem Knopf zu suchen. Tatsächlich wurde er fündig und mit einem Klicken sprang die hintere Wand der Lade auf. Aaron

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