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Ab 1000 Meter wird geduzt!: Aus dem abgefahrenen Leben eines Skilehrers (German Edition)

Ab 1000 Meter wird geduzt!: Aus dem abgefahrenen Leben eines Skilehrers (German Edition)

Titel: Ab 1000 Meter wird geduzt!: Aus dem abgefahrenen Leben eines Skilehrers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willi Mathies
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fahren?«, fragte ich, und der Taxifahrer zögerte nicht lange. Mit so einem Geschäft hatte er wahrlich nicht gerechnet. Gut gelaunt brachte er uns in die 20 Kilometer entfernte BregenzerGemeinde Alberschwende, für diese kurze Strecke war das silberne Nobelfeuerzeug eine mehr als anständige Bezahlung.
    Von nun an lief es für mich und Arthur besser, denn fast schien es, als hätte man dort auf uns gewartet. Wir bekamen sogleich Arbeit und gruben von morgens bis abends mit Spitzschaufeln und Pickel Kabelschächte. Unsere Unterkunft war ein altes, unbewohntes Bauernhaus, in dem wir gemeinsam mit den anderen Arbeitern aus Tirol untergebracht waren. Über mangelnde Arbeit konnten wir nicht klagen, auch am Samstag und Sonntag wurden die circa 30 Zentimeter breiten und 80 Zentimeter tiefen Schächte im zähen Lehmboden gegraben. Wir waren körperlich fit und schafften täglich zwischen 25 und 30 Meter, für jeden Meter gab es 18 Schilling. Abends gönnten wir uns ein paar kühle Flaschen Bier, dann fielen wir in einen tiefen Schlaf.
    Nach viereinhalb Monaten war es endlich so weit: Mit gut gefüllter Geldbörse fuhren wir wieder nach Hause, denn unser Aufenthalt in Forel war offiziell beendet. Diesmal genossen wir die Zugfahrt. Ich sah, wie sich die Blätter an den Bäumen langsam braun färbten, bald würden sie abfallen, und dann war auch der erste Schnee nicht mehr weit. Ich freute mich auf die nächste Wintersaison, nach der harten körperlichen Arbeit war die Aussicht auf ein paar Monate fröhliches Skivergnügen die reinste Wonne. Auch Stuben machte sich bereit, überall war Geschäftigkeit zu spüren.
    Mein Vater empfing Arthur und mich mit einem schneidigen »Comment allez-vous?«, um gleich mal unser frisch erlerntes Französisch zu testen. Ich murmelte ein »Je suis fatigué« und zog mich zurück. Denn »Ich bin müde«, war einer der wenigen Sätze, die wir nach der knüppelharten Arbeit auf dem Hof in Forel wirklich gelernt (und vor allem gebraucht) hatten. Dass wir nur für kurze Zeit in der französischen Schweiz gewesen waren, hat mein Vater nie erfahren. Diese Tracht Prügel wollte ich mir nun wirklich ersparen.
    So gingen die Jahre nach meiner Ausbildung als Schlosser und Hilfsskilehrer ins Land: Ich pendelte zwischen Arbeit und Arlberger Pisten hin und her, und im Sommer verließ ich zeitweise das Dorf, um auf Montage mein Geld zu verdienen. Erwachsen war ich immer noch nicht, sondern kostete jeden Moment meines Lebens aus, als wäre es der letzte. Ich wurde vergnügungssüchtig, maßlos und schoss ständig übers Ziel hinaus. Die Zeit der kleinen Lausbubenstreiche war passé, nun widmete ich mich mit Freude den großen Dummheiten.

Mehr Glück als Verstand
    An dieser Stelle, meine lieben Bergfreunde, wird es Zeit für eine neue Runde. Denn jetzt gibt der Willi erst so richtig Gas.
    Der Hang zum unerlaubten Entwenden von motorisierten Gefährten aller Art war bei mir schon sehr früh ausgeprägt und nahm leider stetig zu. Aus harmlosen Mopeds und Treckern wurden nun Autos. Das lag sicher auch an meinen zuverlässigen Komplizen, zu zweit machte es ja auch viel mehr Spaß. Das soll natürlich keine Entschuldigung sein, denn die treibende Kraft war immer ich. Dass aber mein Freund Max und ich die Weltmeister unter den Spitzbuben waren, beweist dieses besonders dicke Ding:
    Spurlos verschwunden
    Es war Winter, und nach einem Skitag amüsierten Max und ich uns auf dem alljährlichen Feuerwehrfest in Klösterle. Als wir um zwei Uhr nachts das Lokal verließen, wurde uns plötzlich klar, dass es zu dieser späten Stunde keine Fahrmöglichkeit mehr zurück nach Stuben gab. Zwar waren damals schon alle Orte am Arlberg durch ein Netz von Postbussen und Kleinbustaxis miteinander verbunden, aber das Postauto war schon lange weg und die Busverbindungen noch nicht so gut ausgebaut wie heute.
    »Kein Problem!«, rief ich aufmunternd und klopfte Max auf die Schulter: »Da steht ein VW -Cabriolet, das kann ich starten, es hat früher einmal meinem Bruder Anton gehört.« Max nickte nur, er kannte mich nun schon seit geraumer Zeit. Mit mir kam man immer nach Hause – notfalls mit einem »geliehenen« Auto. Gekonnt öffnete ich die Tür, (wozu eine Schlosserlehre gut sein kann), während Max die Windschutzscheibe vom Schnee befreite, denn es hatte in den letzten Stunden ordentlich geschneit, weshalb wir auch nicht von der Stelle kamen.
    Ich drückte das Gaspedal bis aufs Bodenblech, aber die Räder drehten durch. Wir

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