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Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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bekommen wir dafür?«
    Der gute alte George vergaß für den Moment, dass es um ein Viertel der Mittel ging, um die er gebeten hatte. »Nun, wir könnten alles provisorisch flicken und ein paar der völlig heruntergekommenen Türme wieder einigermaßen in Ordnung bringen, besonders die 99 und die 201... oh, es ist so viel zu tun...«
    »Würde es uns, beispielsweise, ein Jahr akzeptablen Service ermöglichen?«
    Herr Pony kämpfte mit der für Ingenieure typischen Angst, sich auf irgend etwas festlegen zu müssen, und sagte schließlich: »Wenn wir nicht zu viele Leute verlieren und der Winter nicht zu streng ist…. aber natürlich muss man berücksichtigen, dass…«
    Gilt schnippte mit den Fingern. »Verdammt, George, du hast mich überredet! Ich sage dem Vorstand, dass ich dich unterstütze, und zum Teufel mit ihm!«
    »Das ist sehr freundlich von dir, Herr«, sagte Pony verwirrt. »Aber die eigentlichen Probleme lösen wir dadurch nicht. Wenn wir nicht mit einem Neubau beginnen, erwarten uns in naher Zukunft noch mehr Schwierigkeiten…«
    »In einem Jahr oder so kannst du uns entsprechende Pläne vorlegen!«, sagte Gilt jovial. »Dein Geschick und Einfallsreichtum werden die Gesellschaft retten! So, ich weiß, dass du ein viel beschäftigter Mann bist, und ich möchte dich nicht aufhaken. Geh und wirke wirtschaftliche Wunder, Herr Pony!«
    Herr Pony wankte hinaus, stolz, verwundert und voller Furcht.
    »Dummer alter Narr«, sagte Gilt, beugte sich nach unten und zog die unterste Schreibtischschublade auf. Er entnahm ihr eine Bärenfalle, baute sie auf und trat dann in die Mitte des Raums, der Falle den Rücken zugekehrt.
    »Igor!«, rief er.
    »Ja, Herr«, sagte Igor hinter ihm. Die Falle schnappte zu. »Ich glaube, dief gehört dir, Herr«, fügte Igor hinzu und reichte Gilt die geschlossene Falle. Gilt sah nach unten. Die Beine des Mannes schienen unverletzt zu sein.
    »Wie hast du…«, begann er.
    »Oh, unf Igorf find neugierige Herren durchauf vertraut, Herr«, antwortete Igor schwermütig. »Einer meiner Herren ftand oft mit dem Rücken zu einer Grube mit Fpitzen drin. Oh, wie haben wir gelacht, Herr.«
    »Und was ist passiert?«
    »Einef Tagef vergaf er fie und trat hinein. Daf fand er vermutlich nicht fehr luftig, Herr.«
    Gilt lachte und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück. Er mochte solche Scherze.
    »Würdest du sagen, dass ich verrückt bin, Igor?«
    Igors dürfen ihre Arbeitgeber nicht anlügen. Ihr Kodex verbietet das. Igor suchte bei strenger linguistischer Ehrlichkeit Zuflucht.
    »Ich wäre nicht dafu imftande, fo etwaf zu fagen, Herr.«
    »Ich muss verrückt sein, Igor«, fuhr Gilt fort. »Entweder bin ich es, oder alle anderen sind plemplem. Ich meine, ich zeige ihnen, was ich mache, ich zeige ihnen die gezinkten Karten, ich sage ihnen, was ich bin… Und sie stoßen sich an und lächeln, und jeder von ihnen findet es toll, mit mir Geschäfte zu machen. Sie werfen schlechten Dingen gutes Geld hinterher. Sie halten sich selbst für intelligent und scharfsinnig, und doch bieten sie sich wie kleine Lämmer an. Ich liebe es, ihre Gesichter zu sehen, wenn sie glauben, raffiniert zu sein.«
    »Ja, Herr«, sagte Igor. Er begann sich zu fragen, ob die Stelle im neuen Krankenhaus noch frei war. Sein Cousin Igor arbeitete bereits dort und hatte ihm gesagt, es wäre wundervoll. Manchmal musste man die ganze Nacht arbeiten! Und man bekam einen weißen Kittel, so viele Gummihandschuhe, wie man essen konnte, und vor allem Refpekt!
    »Es ist so… einfach«, sagte Gilt. »Man verdient Geld, während der Strang heruntergewirtschaftet wird, man verdient Geld beim Wiederaufbau, man verdient sogar ein wenig Geld, während man ihn betreibt, und dann verkauft man ihn an sich selbst, wenn alles zusammenbricht. Allein die Pachtverträge sind ein Vermögen wert. Bitte gib Alfons seine Nüsse.«
    »Zwölfeinhalb Prozent! Zwölfeinhalb Prozent!«, sagte der Kakadu und rannte auf seiner Stange aufgeregt von einer Seite zur anderen.
    »Gewiff, Herr«, sagte Igor, holte einen Beutel hervor und näherte sich dem Vogel vorsichtig. Alfons hatte einen Schnabel wie eine Schere.
    Oder Arbeit bei einem Veterinär, wie mein anderer Cousin Igor, dachte Igor. Das war ein guter, traditioneller Bereich. Schade um das Aufsehen wegen des Hamsters, der aus der Tretmühle herausgebrochen war und das Bein des Mannes gefressen hatte, bevor er davongeflogen war, aber so war das eben mit dem Fortschritt. Es kam darauf an zu verschwinden,

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