Ab die Post
durch die Menge, Entschlossenheit im Gesicht.
»Ich hoffe, dass ich solche Ausdrücke nie wieder in diesem Gebäude hören muss, Herr Lipwig!«, sagte sie.
»Sie galten dem Vorsitzenden der Gesellschaft des Großen Strangs«, erklärte Fräulein Liebherz in einem nach ihren Maßstäben versöhnlichen Tonfall.
»Oh.« Fräulein Makkalariat zögerte und riss sich dann zusammen. »Äh, in dem Fall… vielleicht ein kleines bisschen leiser?«
»Gewiss, Fräulein Makkalariat«, sagte Feucht gehorsam. »Und vielleicht ohne das K-Wort?«
»In Ordnung, Fräulein Makkalariat.«
»Und es wäre schön, wenn du auch das L-Wort, das T-Wort, beide S-Worte, das V-Wort und das Y-Wort vermeiden könntest.«
»Wie du meinst, Fräulein Makkalariat.«
»An ›mörderischer, hinterhältiger, tückischer und dreimal verfluchter Mistkerl‹ ist so weit nichts auszusetzen.«
»Ich werde daran denken, Fräulein Makkalariat.«
»Ausgezeichnet, Postminister.«
Fräulein Makkalariat drehte sich um, ging fort und hielt jemandem eine Strafpredigt, weil er kein Löschpapier benutzt hatte.
Feucht reichte Fräulein Liebherz die Zeitung. »Er kommt damit durch«, sagte er. »Er wirft einfach mit Worten um sich. Der Strang ist zu groß, um Bankrott zu machen. Zu viele Investoren. Er wird sich mehr Geld beschaffen und den Strang in Betrieb halten, kurz vor der Katastrophe, und dann lässt er ihn zusammenbrechen. Vielleicht kauft er ihn anschließend von einer neuen Gesellschaft zu einem Spottpreis auf.«
»Ich glaube, er ist zu allem fähig«, sagte Fräulein Liebherz. »Aber du scheinst sehr sicher zu sein.«
»Ich würde so vorgehen«, erwiderte Feucht. »Äh… an seiner Stelle. Es ist der älteste Trick. Man bringt diejenigen, die man ausneh… Man bringt die anderen dazu, sich so sehr zu engagieren, dass sie es nicht mehr wagen auszusteigen. Es ist ein Traum, verstehst du? Sie glauben, dass alles gut wird, wenn sie dabeibleiben. Sie wagen nicht daran zu denken, dass alles nur ein Traum ist. Mit großen Worten verspricht man ihnen, dass morgen alles besser wird, und sie hoffen. Aber sie gewinnen nie. Ein Teil von ihnen weiß das, aber der Rest hört nicht darauf. Die Bank gewinnt immer.«
»Warum kommen Leute wie Gilt damit durch?«
»Ich habe es dir gerade erklärt. Weil Menschen gern hoffen. Sie glauben, dass jemand ihnen einen echten Diamanten für einen Dollar verkauft.«
»Weißt du, wie ich dazu gekommen bin, für die Stiftung zu arbeiten?«, fragte Fräulein Liebherz.
Weil der Umgang mit Leuten aus Ton leichter ist, dachte Feucht. Sie husten nicht, wenn du mit ihnen redest. »Nein«, sagte er.
»Ich habe früher in einer Bank in Sto Lat gearbeitet, für die ›Kohlbauern-Genossenschaft‹…«
»Ach, meinst du die am Platz in der Stadt? Mit dem aus Holz geschnitzten Kohl über der Tür?«, fragte Feucht, bevor er die Worte zurückhalten konnte.
»Kennst du sie?«, fragte Fräulein Liebherz.
»Äh, ja. Ich bin einmal dort vorbeigekommen…« O nein, dachte er, als seine Phantasie dem Gespräch vorauseilte. Bitte nicht…
»Es war kein schlechter Job«, sagte Fräulein Liebherz. »In unserem Büro mussten wir Wechsel und Schecks prüfen. Nach Fälschungen Ausschau halten, verstehst du? Und eines Tages habe ich vier durchgehen lassen. Vier Fälschungen! Es hat die Bank zweitausend Dollar gekostet. Es handelte sich um Barschecks, und die Unterschriften waren perfekt. Ich wurde deshalb entlassen. Der Direktor meinte, er müsste etwas unternehmen, sonst verlören die Kunden das Vertrauen. Es ist nicht komisch, von den Leuten für einen Gauner gehalten zu werden. Und das passiert mit uns. Leute wie Gilt kommen immer damit durch. Ist alles in Ordnung mit dir?«
»Hmm?«, erwiderte Feucht.
»Du bist ein bisschen… blass.«
Es war damals ein guter Tag gewesen, dachte Feucht. Das hatte er zumindest bis zu diesem Augenblick geglaubt. Er war recht zufrieden gewesen. Er ging nicht davon aus, dass er den Leuten später noch einmal begegnete. Zum Teufel mit Herrn Pumpe und seinem versicherungsstatistischen Mordkonzept!
Er seufzte. Na schön, es war also passiert. Er hatte gewusst, dass es einmal dazu kommen würde. Gilt und er beim Armdrücken, um festzustellen, wer der größere Mistkerl war.
»Dies ist die Landausgabe der Times«, sagte er. »Die Stadtausgabe wird erst in neunzig Minuten gedruckt, für den Fall, dass im letzten Augenblick noch interessante Neuigkeiten eintreffen. Ich glaube, ich kann ihm das Grinsen
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