Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
keine Zeit, ihnen alles richtig zu zeigen. Früher setzten wir mobile Türme ein, die die Nachrichtenlast übernahmen, aber selbst dafür fehlen uns inzwischen die Leute…«
    »Na schön, es dauert also eine Weile, das verstehen wir«, sagte Grünlich. »Wie lange dauert es, wenn… du mehr Leute einstellst und wieder die mobilen Türme einsetzt und…«
    »Ihr habt mich angewiesen, viele der gelernten Kräfte vor die Tür zu setzen«, sagte Pony.
    »Wir haben niemanden vor die Tür gesetzt«, ließ sich Gilt vernehmen. »Wir haben sie gehen lassen.«
    »Wir haben… abgespeckt«, sagte Grünlich.
    »Das scheint euch gelungen zu sein«, meinte Pony. Er holte einen Bleistiftstummel aus der einen Tasche und ein fleckiges Notizbuch aus der anderen.
    »Wollt ihr es schnell, billig oder gut, meine Herren?«, fragte er. »So wie sich die Dinge entwickelt haben, kann ich euch nur eins davon geben…«
    »Wie bald kann der Große Strang wieder richtig funktionieren?«, fragte Grünlich, während sich Gilt zurücklehnte und die Augen schloss.
    Ponys Lippen bewegte sich, als er rechnete. »In neun Monaten«, sagte er.
    »Nun, wenn man uns arbeiten sieht, dürften neun Monate unregelmäßiger Dienst für die Kunden akzeptabel sein…«, begann Staulich.
    »Neun Monate ohne Nachrichtenübermittlung«, sagte Pony.
    »Sei nicht dumm, Mann!«
    »Ich bin nicht dumm, Herr, besten Dank«, erwiderte Pony scharf. »Ich muss neue Leute finden und ausbilden, denn viele der alten kommen auf keinen Fall zurück, ganz gleich, was ich ihnen anbiete. Wenn wir die Türme stilllegen, könnte ich auf die Signalgeber zurückgreifen; sie wissen wenigstens, worauf es bei einem funktionierenden Turm ankommt. Wir können mehr schaffen, wenn wir nicht die mobilen Türme holen und aufbauen müssen. Ein Neubeginn. Die Türme sind nie besonders gut gebaut worden; mit so viel Nachrichtenverkehr hat Liebherz nicht gerechnet. Dunkle Türme, neun Monate lang, meine Herren.«
    Er hätte gern hinzugefügt: Und wisst ihr, warum die Leute von früher nicht zurückkommen? Weil sie ihren Stolz haben. Weil sie es satt hatten, Dinge in aller Eile zu reparieren und gezwungen zu sein, gegen ihr Gewissen schlechte Arbeit zu leisten. Meine derzeitigen »Fachleute« können kaum richtig fegen. Aber das ist euch völlig gleich, denn wenn es sich nicht um jemanden handelt, der den ganzen Tag einen Stuhl mit seinem Hintern putzt, so stellt ihr Leute, die sieben Jahre Ausbildung hinter sich haben, mit Idioten, von denen man nicht einmal erwarten kann, dass sie einen Hammer am richtigen Ende halten, auf eine Stufe. Herr Pony sprach diese Worte nicht laut aus, denn ein älterer Mann hat zwar weniger Zukunft vor sich als ein Zwanzigjähriger, aber er geht viel vorsichtiger damit um…
    »Besseres hast du nicht anzubieten?«, fragte Staulich.
    »Herr Staulich, es wäre ein großer Erfolg, wenn wir es wirklich in neun Monaten schaffen«, sagte Pony und konzentrierte sich wieder. »Wenn ihr den Strang nicht stilllegen wollt, schaffe ich es vielleicht in anderthalb Jahren, wenn ich genug Leute finde und ihr bereit seid, das nötige Geld auszugeben. Aber dann gäbe es jeden Tag vorübergehende Stilllegungen. Von einem zuverlässigen Dienst könnte nicht die Rede sein.«
    »In neun Monaten hat dieser von Lipwig gewonnen!«, sagte Grünlich.
    »Tut mir Leid.«
    »Und wie viel würde es kosten?«, fragte Gilt verträumt, ohne die Augen zu öffnen.
    »Schätzungsweise zweihunderttausend Dollar, Herr, so oder so.«
    »Das ist doch lächerlich!«, entfuhr es Grünlich. »Wir haben weniger für den Strang bezahlt!«
    »Ja, Herr. Aber Wartung ist eben permanent erforderlich, Herr. Die Türme sind abgenutzt. Und dann der Sturm im Sektober und all die Schwierigkeiten in Überwald. Ich habe einfach nicht genug Leute. Ohne Wartung wird ein kleiner Defekt zu einem großen. Ich habe euch zahlreiche Berichte geschickt. Und ihr habt mein Budget zweimal gekürzt. Meine Jungs haben Wunder vollbracht mit…«
    »Herr Pony«, sagte Gilt ruhig, »es dürfte klar sein, dass es hier einen Konflikt der Kulturen gibt. Hättest du etwas dagegen, in meinem Büro zu warten? Igor bringt dir dort eine Tasse Tee. Herzlichen Dank.«
    Als Pony gegangen war, sagte Grünlich: »Wisst ihr, was mir derzeit Sorgen macht?«
    »Bitte sag es uns«, erwiderte Gilt und faltete die Hände auf seiner teuren Weste.
    »Herr Schräg ist nicht hier.«
    »Er hat sich entschuldigt«, sagte Gilt. »Muss sich um wichtige Dinge

Weitere Kostenlose Bücher