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Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Abend«, sagte er. »Zweifellos wird es eine kleine Zeremonie für die Zeitung geben.«
    »Eigentlich habe ich nichts dergleichen geplant, Herr«, sagte Feucht.
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Lord Vetinari und warf ihm einen… Blick zu.
     
    Einen ähnlichen Blick fing sich Feucht von Anton Aufrecht ein, bevor der Mann sagte: »Nun, wir können die Sache bekannt geben und einige Leute daran erinnern, dass sie uns einen Gefallen schulden, Herr Lipwig – auf diese Weise bekommen wir bei den Poststationen frische Pferde. Aber wir fahren nur bis nach Bums in Überwald. Dort musst du umsteigen. Doch der Gennua-Express ist ziemlich gut. Wir kennen die Jungs.«
    »Bist du sicher, dass du die ganze Kutsche mieten möchtest?«, fragte Harri, während er ein Pferd abrieb. »Es ist teuer, denn wir müssen eine andere Kutsche für die Passagiere bereitstellen. Die Strecke ist recht beliebt.«
    »Nur die Post in dieser Kutsche«, sagte Feucht. »Und einige Wächter.«
    »Ah, du rechnest mit einem Angriff?«, fragte Harry und wrang das Tuch mühelos knochentrocken.
    »Was glaubst du?«, erwiderte Feucht.
    Die Brüder sahen sich an.
    »Ich fahre«, sagte Anton. »Man nennt mich nicht umsonst ›Bleirohr‹.«
    »Außerdem habe ich gehört, dass es in den Bergen Räuber gibt«, meinte Feucht.
    »Früher«, brummte Anton. »Inzwischen sind es nicht mehr so viele.«
    »Eine Sorge weniger«, entgegnete Feucht.
    »Da bin ich nicht so sicher«, sagte Anton. »Wir haben nie herausgefunden, was sie dezimiert hat.«
     
    Denk immer daran, dass die Menge, die bei deiner Krönung gejubelt hat, auch klatschen wird, wenn man dich köpft. Die Leute mögen eine Schau.
    Die Leute mögen eine Schau…
    … und so kam Post für Gennua herein, ein Dollar pro Brief. Und es waren viele Briefe.
    Stanley erklärte es. Er erklärte es mehrmals, denn bei dieser Sache hatte Feucht eine Art blinden Fleck.
    »Manche Personen schicken Umschläge mit Briefmarken in Umschlägen zum Kutschenbüro in Gennua, damit der erste Umschlag im zweiten zurückgeschickt werden kann«, lautete die Erklärung, die schließlich in Feuchts Gehirn einsickerte.
    »Sie wollen die Umschläge zurück?«, fragte er. »Warum?«
    »Weil sie gebraucht sind, Herr.«
    »Das macht sie wertvoll?«
    »Ich weiß nicht genau, wieso, Herr. Wie ich schon sagte: Ich glaube, manche Leute glauben, dass die Briefmarken erst dann richtige Briefmarken sind, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben, Herr. Erinnerst du dich an den ersten Druck der Ein-Cent-Marken, die wir mit Scheren ausschneiden mussten? Für einen Sammler ist ein Umschlag mit einer solchen Marke zwei Dollar wert.«
    »Zweihundertmal mehr als die Briefmarke?«
    »Ja, Herr«, sagte Stanley, und in seinen Augen funkelte es. »Leute schicken sich selbst Briefe, damit die Briefmarke gestempelt wird. Damit sie benutzt worden ist.«
    »Äh… ich habe da einige ziemlich verkrustete Taschentücher«, sagte Feucht verwundert. »Glaubst du, es gibt interessierte Sammler, die dafür zweihundertmal so viel bezahlen würden, wie sie gekostet haben?«
    »Nein, Herr!«, antwortete Stanley.
    »Aber warum…«
    »Alle Seiten zeigen Interesse, Herr. Wir könnten einen ganzen Satz für die großen Gilden herausgeben, Herr. Die Sammler würden sie sofort kaufen. Was meinst du?«
    »Das ist eine gute Idee, Stanley«, sagte Feucht. »Das machen wir. Der Satz für die Gilde der Näherinnen kommt in einen schlichten braunen Umschlag. Haha!«
    Diesmal war Stanley verwundert. »Wie bitte, Herr?«
    Feucht hustete. »Oh, nichts. Ich sehe, dass du schnell lernst, Stanley.« Zumindest manche Dinge, dachte er.
    »Äh… ja, Herr. Äh… ich möchte mich nicht in den Vordergrund drängen, Herr…«
    »Dräng dich nur, Stanley, dräng dich nur«, sagte Feucht fröhlich.
    Der Junge holte einen kleinen Aktendeckel hervor, öffnete ihn und legte ihn ehrfürchtig vor Feucht hin.
    »Herr Rolle hat mir bei einem Teil davon geholfen«, sagte er. »Aber das meiste stammt von mir.«
    Es handelte sich um eine Briefmarke. Sie war gelbgrün. Sie zeigte ein Kohlfeld mit Gebäuden am Horizont.
    Er schnupperte. Die Marke roch nach Kohl.
    »Mit Kohltinte gedruckt, und das Gummi haben wir aus Brokkoli gewonnen, Herr«, sagte Stanley voller Stolz. »Ein Gruß an die Kohlindustrie der Sto-Ebene, Herr. Ich glaube, diese Briefmarke könnte sehr erfolgreich sein. Kohl ist so beliebt, Herr. Man kann so viel daraus machen!«
    »Das ist mir schon klar…«
    »Zum Beispiel Kohlsuppe,

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