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Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ist! Ich habe es euch ja gesagt! Er ist derjenige, auf den wir gewartet haben!«
    »Die letzte Prüfung steht noch aus«, wandte der Hochwohllöbliche Meister ein.
    »Von welcher letzten Prüfung redest du da, George Aggy?«, protestierte Grütze. »Er hat die Post zugestellt! Lord Vetinari hat ihn zum Postminister ernannt, und er ist den Weg gegangen!«
    »Vetinari? Er ist erst seit fünf Minuten hier! Wieso soll er bestimmen können, wer Postminister wird? War sein Vater ein Postbote? Nein! Oder sein Großvater? Denk nur an die Männer, die er geschickt hat! Du selbst hast sie als verschlagene Burschen bezeichnet, die nicht einen Tropfen Postamttinte in ihrem Blut haben!«
    »Ich glaube, dieser könnte…«, begann Grütze.
    »Er kann sich der letzten Prüfung stellen«, sagte der Hochwohllöbliche Meister streng. »Du weißt, woraus sie besteht.«
    »Es wäre Mord!«, entfuhr es Grütze. »Du darfst nicht…«
    »Meine Entscheidung steht fest, junger Tolly, und jetzt halt den Mund! Nun, Herr Postminister? Bist du bereit, dich der größten Herausforderung eines Postboten zu stellen? Bist du bereit…« Die Stimme zögerte, um ihren Worten zusätzliche Wirkung zu verleihen, und für den Fall, dass ominöse Musik ertönte. »… dem Feind am Tor gegenüberzutreten?«
    »Ich werde mich ihm stellen und ihn überwinden, wenn du das verlangst!«, erwiderte Feucht. Der Narr hatte ihn Postminister genannt! Es funktionierte! Klinge so, als hättest du die Kontrolle, dann glauben sie daran.
    »Ja, das verlangen wir, das verlangen wir!«, intonierten die Kutten tragenden Postboten.
    Grütze, ein bärtiger Schemen in der Düsternis, nahm Feuchts Hand und schüttelte sie zu seinem Erstaunen.
    »Es tut mir Leid, Herr Lipwig«, sagte er. »Damit habe ich nicht gerechnet. Sie mogeln. Aber du hast nichts zu befürchten. Verlass dich auf Senior-Postbote Grütze, Herr.«
    Er zog die Hand fort, und Feucht fühlte einen kleinen Gegenstand an seinen Fingern. Er schloss sie darum. Du hast überhaupt nicht damit gerechnet?, dachte er.
    »In Ordnung, Postminister«, sagte der Hochwohllöbliche Meister. »Dies ist eine einfache Prüfung. Du brauchst nur eine Minute lang dort zu stehen, alles klar? Lauft, Jungs!«
    Kutten wehten, hastige Schritte entfernten sich, eine Tür fiel zu. Feucht stand allein in stiller, nach Tauben riechender Dunkelheit.
    Welche Prüfung erwartete ihn jetzt? Er versuchte, sich an alle Worte draußen am Postamt zu erinnern. Trolle? Drachen? Grüne Wesen mit Zähnen? Er öffnete die Hand, um zu sehen, was Grütze ihm gegeben hatte.
    Das Objekt sah nach einer Pfeife aus.
    Irgendwo in der Finsternis schwang eine Tür auf und schloss sich wieder. Es folgte das Geräusch von Pfoten, die sich zielstrebig bewegten.
    Hunde.
    Feucht drehte sich um, lief durch den Saal zur Plinthe und kletterte hinauf. Für große Hunde stellte sie kein Problem dar, aber wenigstens waren ihre Köpfe dann in Trittreichweite.
    Dann hörte Feucht das Bellen, und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Es war kein besonders aggressives Bellen, denn es kam aus einem Maul, das einen Schädel zermalmen konnte. Wenn man dazu imstande war, brauchte man kaum zusätzliche Werbung. Die Neuigkeiten sprachen sich auch so herum.
    Dies war in gewisser Weise… komisch. Der geheime Orden der Postboten hatte sich Lipwigzer besorgt!
    Feucht wartete, bis er die Augen im Laternenlicht sehen konnte, und sagte dann: »Schlat!«
    Die Hunde verharrten und starrten Feucht an. Ganz offensichtlich dachten sie: Hier stimmt was nicht. Er seufzte und rutschte vom Sockel herunter.
    »Na so was«, brummte er, legte jedem der beiden Hunde die Hand auf den hinteren Rücken und drückte ihn nach unten. »Es ist allgemein bekannt, dass keine Lipwigzer-Hündinnen aus dem Land gelassen werden. Das hält den Zuchtpreis hoch… Schlat, habe ich gesagt! Und alle Welpen werden darauf dressiert, lipwigzianischen Befehlen zu gehorchen! He, hier spricht die Heimat zu euch, Jungs! Schlat!«
    Die Hunde setzten sich.
    »Brav«, sagte Feucht. Es stimmte, was sein Großvater einmal gesagt hatte: Wenn man sich erst einmal an ihre Fähigkeit gewöhnt hatte, ein Bein gleich beim ersten Versuch ganz durchzubeißen, waren es recht nette Tiere.
    Er wölbte die Hände trichterförmig vor dem Mund und rief: »Meine Herren! Ihr könnt jetzt zurückkommen!« Die Postboten lauschten bestimmt. Vermutlich rechneten sie damit, Knurren und Schreie zu hören.
    Die ferne Tür öffnete sich.
    »Kommt

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