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Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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näher!«, rief Feucht. Die Hunde drehten sich um und sahen zu den sich nähernden Postboten. Sie knurrten leise und tief, ohne Unterbrechungen.
    Jetzt konnte Feucht den Orden deutlich sehen. Natürlich trugen die Männer Kutten, denn die waren für jeden geheimen Orden ein Muss. Die Kapuzen hatten sie jetzt zurückgestrichen, und jeder Mann { * } trug eine Schirmmütze mit einem Vogelskelett darauf.
    »Nun, Herr, wir wussten, dass Tolliver dir seine Hundepfeife geben würde…«, begann einer von ihnen und bedachte die Lipwigzer mit einem nervösen Blick.
    »Diese hier?«, fragte Feucht und öffnete die Hand. »Ich habe sie nicht benutzt. Die Pfeife verärgert sie nur.«
    Die Postboten starrten auf die sitzenden Hunde.
    »Aber du hast dafür gesorgt, dass sie sich setzen…«, sagte einer.
    »Ich kann sie auch dazu bringen, andere Dinge zu tun«, meinte Feucht. »Ein Wort genügt.«
    »Äh… draußen warten zwei Burschen mit Maulkörben, wenn du nichts dagegen hast, Herr«, sagte Grütze, als der Orden zurückwich. »Wir sind von Natur aus vorsichtig vor Hunden. Das ist so eine Postbotensache.«
    »Ich versichere euch, dass die Kontrolle, die meine Stimme über diese beiden Hunde ausübt, stärker ist als Stahl«, sagte Feucht. Das war natürlich Unfug, aber es klang gut.
    Das Knurren eines Hundes nahm eine gewisse Schärfe an, die darauf hindeutete, dass er sich gleich in ein mit spitzen Zähnen bewehrtes Projektil verwandeln würde.
    »Vodit!«, rief Feucht. »Ich bitte um Entschuldigung, meine Herren«, fügte er hinzu. »Ich glaube, ihr macht sie nervös. Sie können Furcht riechen, wie ihr wahrscheinlich wisst.«
    »Äh, es tut uns wirklich Leid, weißt du«, sagte einer der Alten, und seine Stimme wies darauf hin, dass er der Hochwohllöbliche Meister gewesen war. »Wir mussten ganz sicher sein, verstehst du?«
    »Ich bin also der Postminister?«, fragte Feucht.
    »Absolut, Herr. Überhaupt kein Problem. Willkommen, o Postminister!«
    Er lernt schnell, dachte Feucht.
    »Ich glaube, ich…«, begann er, als sich die Doppeltür am anderen Ende des Saals öffnete.
    Herr Pumpe kam mit einem großen Kasten herein. Eigentlich sollte es schwierig sein, eine Doppeltür zu öffnen, während man etwas mit beiden Händen trägt, aber für einen Golem sieht die Sache anders aus. Golems gehen einfach weiter. Die Tür hat die freie Wahl: Sie kann sich öffnen oder versuchen, geschlossen zu bleiben.
    Die Hunde rasten wie Feuerwerksraketen los. Die Postboten eilten in die entgegengesetzte Richtung, kletterten auf den Sockel hinter Feucht und waren dabei für alte Männer lobenswert schnell.
    Herr Pumpe stapfte durch den Saal und zermalmte die Reste des Postbotenwegs unter seinen Füßen. Er wankte kurz, als die beiden Hunde gegen ihn prallten, und packte sie beide am Genick, nachdem er den Kasten geduldig abgesetzt hatte.
    »Draußen Sind Einige Herren Mit Netzen, Handschuhen Und Sehr Dicker Kleidung, Herr Lipwick«, sagte er. »Angeblich Arbeiten Sie Für Einen Gewissen Herrn Paul König. Sie Möchten Wissen, Ob Du Mit Diesen Hunden Fertig Bist.«
    »Paul König?«, fragte Feucht.
    »Handelt mit Abfällen aller Art, Herr«, sagte Grütze. »Ich schätze, der Orden hat sich die Hunde von ihm geliehen. Er lässt sie nachts auf seinem Hof laufen.«
    »Halten Einbrecher fern, wie?«
    »Oh, ich glaube, er ist froh, wenn Einbrecher kommen. Dann spart er Futter für die Hunde.«
    »Ha! Bitte bring sie fort, Herr Pumpe«, sagte Feucht. Lipwigzer! Es war so leicht gewesen.
    Als sie beobachteten, wie sich der Golem mit einem wimmernden Hund unter jedem Arm umdrehte, fügte er hinzu: »Offenbar gehen Herrn Königs Geschäfte gut, wenn er sich Lipwigzer als gewöhnliche Wachhunde halten kann!«
    »Lipwigzer? Paul König? Oh, der alte Paul kauft bestimmt keine teuren ausländischen Hunde, wenn er sich Mischlinge besorgen kann!«, erwiderte Grütze. »Vielleicht steckt ein bisschen was von Lipwigzern in ihnen, vermutlich die schlimmsten Teile. Gegen die Promenadenmischungen in unseren Gassen hielte ein reinrassiger Lipwigzer wahrscheinlich keine fünf Minuten durch. Einige von ihnen haben etwas von Krokodilen in sich.«
    Kurze Stille folgte, dann fragte Feucht mit einer Stimme, die wie aus weiter Ferne klang: »Keine importierten reinrassigen Tiere? Bist du ganz sicher?«
    »Da kannst du dein Leben drauf wetten, Herr«, sagte Grütze munter. »Gibt es da ein Problem, Herr?«
    »Was? Oh… nein. Ganz und gar nicht.«
    »Du klangst ein

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