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Abaddons Tor: Roman (German Edition)

Abaddons Tor: Roman (German Edition)

Titel: Abaddons Tor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Sphäre aus Anomalien, die nach Einschätzung der Computer in etwa die gleiche Größe wie der Ring hatten. Tore, die wer weiß wohin führten.
    »Ich habe keine Ahnung, was wir hier zu suchen haben«, sagte er halblaut.
    »Nada aqui«, sagte Serge, der mit bleichem Gesicht hinter dem Schreibtisch lag.
    Auf Bulls Handterminal ging eine Verbindungsanfrage ein, die das rote Alarmzeichen der höheren Offiziere trug. Bull nahm das Gespräch voller böser Vorahnungen an. Sams Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
    »Hallo«, begann sie. »Was soll diese Gefechtsbereitschaft und das Verbot, die Druckliegen zu verlassen? Ich fände es nett, wenn Sie uns ein wenig Spielraum lassen könnten, weil wir dafür sorgen müssen, dass das Schiff nicht auseinanderfliegt.«
    »Bekommen Sie Warnmeldungen?«
    »Nein«, räumte Sam ein. »Aber wir haben die Behemoth in eine Raumregion gesteuert, in der eine ganz andere Physik herrscht. Da möchte ich gern persönlich nachsehen können.«
    »Direkt hinter uns folgen acht weitere Schiffe«, erwiderte Bull. »Wir warten ab, bis wir sehen, wie es läuft.«
    Sams Lächeln ließ keinen Zweifel daran, wie wütend sie auf ihn war.
    »Manchmal sind Sie ein ganz klein wenig herablassend, Bull. Wissen Sie das?«
    Ein neuer Alarm überlagerte Sams Gesicht. Über den Com kam eine Nachricht mit hoher Dringlichkeit von der Rosinante herein.
    »Sam, hier passiert gerade was. Ich melde mich.«
    »Ich sitze hier auf der Liege und mache rein gar nichts«, beklagte sie sich.
    Er schaltete auf die eingehende Nachricht um. Es war eine öffentliche Sendung. Eine Gürtlerin blickte in die Kamera. Sie hatte die schwarzen Haare zurückgebunden, als hätte sie gerade etwas geschweißt und würde gleich nach der Sendung damit fortfahren.
    »… Nagata, Executive Officer der Rosinante . Ich möchte in aller Deutlichkeit erklären, dass die letzte Sendung, in der wir angeblich den Ring als unser Eigentum beansprucht haben, eine Fälschung war. Unsere Kommunikationsanlage wurde manipuliert, und wir waren ausgesperrt. Der Saboteur befindet sich an Bord und hat ein Geständnis abgelegt. Ich schicke eine Datei mit, auf der alle Beweise dokumentiert sind, die wir über den wahren Hintergrund dieser Verbrechen zusammengetragen haben. Außerdem füge ich einen kurzen Filmbericht über das bei, was wir bisher herausgefunden haben. Der Film wurde von Monica Stuart und ihrem Team produziert. Ich möchte noch einmal betonen, dass Kapitän Holden von niemandem den Auftrag bekommen hat, den Ring zu beanspruchen. Er hat nicht die Absicht, dies zu tun, und keiner von uns war an dem Bombenattentat auf die Seung Un oder irgendein anderes Schiff beteiligt oder hat auch nur davon gewusst. Wir sind lediglich als Transporteinheit für das Dokumentarfilmerteam hergekommen und stellen für niemanden und für kein anderes Schiff eine Bedrohung dar.«
    Serge grunzte, er war nicht überzeugt. »Ob sie ihn abgeknallt haben?«
    »Um Jim Holden von der Kamera wegzubekommen, muss man ihn tatsächlich abknallen oder fesseln«, stimmte Bull zu. Es war ein Scherz, der jedoch ein Körnchen Wahrheit enthielt. Warum gab der Kapitän der Rosinante die Erklärung nicht selbst ab?
    »Wir werden unser Schiff nicht aufgeben«, fuhr die Gürtlerin fort, »aber wir werden Inspektoren an Bord lassen, die sich davon überzeugen können, dass unsere Darstellung der Wahrheit entspricht. Dabei gelten die folgenden Bedingungen. Zuerst einmal müssen sich die Inspektoren an die grundlegenden Sicherheitsbestimmungen …«
    Fünf weitere dringende Mitteilungen gingen ein, jede von einem anderen Schiff. Bei allen handelte es sich um öffentliche Sendungen. Wenn sie schon einer riesigen, bösartigen Intelligenz in den Rachen flogen, dann wollten sie es wenigstens geschwätzig tun.
    »… nicht akzeptabel. Wir verlangen die sofortige Auslieferung der Tachi und aller weiteren …«
    »… welche Bestätigung können Sie uns dafür geben …«
    »… James Holden sofort zum Verhör. Sobald Ihre Behauptungen überprüft sind, werden wir …«
    »… wiederhole die Anfrage. Bitte bestätigen und erklären Sie Ihre Außenaktivitäten, Rosinante . Wen haben Sie da draußen abgesetzt, und wohin will er?«
    Bull rief die Sensoren auf und suchte die Gegend um Holdens Schiff sorgfältig ab. Er brauchte eine halbe Minute, um es zu finden. Es war ein einzelner Mann im Raumanzug, der sich vom Schiff entfernte und sich dem blau schimmernden Gebilde im Zentrum der Sphäre näherte. Er

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