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Abaddons Tor: Roman (German Edition)

Abaddons Tor: Roman (German Edition)

Titel: Abaddons Tor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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als wir abgeholt wurden. Wenn wir alles herunterfahren wollen, muss es auch dort jemand tun.«
    Bull nickte. Holden hätte ihn am liebsten verprügelt, weil er zustimmte.
    »Das werde ich übernehmen«, verkündete Alex. »Ich komme bis zum Maschinenraum mit, schnappe mir eine EVA-Ausrüstung und steige durch die hintere Luftschleuse aus.«
    Amos trat hinter Bull. Seine Miene war immer noch unbewegt, ohne jede Emotion, doch er hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    »Neuer Plan«, verkündete Bull so laut, dass es alle hören konnten. Wer in der Nähe war, hielt mit dem inne, was er gerade tat, und kam herüber, um zuzuhören. Inzwischen waren noch mehr Leute eingetroffen, beinahe fünfzig Mitstreiter hatten sich im Büro versammelt. Hinten im Raum stand eine kleine Gruppe Uniformierter. Die rothaarige Priesterin Anna war bei ihnen. Sie hielt Händchen mit einer aufgebrachten dünnen Frau, die abwechselnd rauchte und sich mit rosafarbenen Fingernägeln auf die Zähne tippte. Bull bemerkte die Geistliche im gleichen Moment wie Holden und winkte sie herbei.
    »Anna, kommen Sie doch her«, sagte er. »Inzwischen sind fast alle da, und jetzt können wir besprechen, wie es weitergehen wird.«
    Es wurde still im Raum. Anna kam zu Bull und wartete. Ihre dünne Freundin folgte ihr und starrte die Menge rings um die Predigerin mit den misstrauischen Augen einer Leibwächterin an.
    »In dreißig Minuten«, Bull blickte auf eine Schalttafel, in die eine Uhr eingebaut war, »werde ich mit einem Team aus Sicherheitskräften und der Crew der Rosinante zum südlichen Zugangspunkt der Walze gehen. Wir werden den Transitpunkt zurückerobern und uns Zugang zum Maschinendeck verschaffen. Sobald wir den Maschinenraum kontrollieren, werden Monica und ihr Team eine Sendung an den Rest der Flotte absetzen und erklären, dass es notwendig ist, die gesamte Stromversorgung aller Schiffe abzuschalten. Pastorin, an dieser Stelle kommen Sie und Ihre Leute ins Spiel.«
    Anna drehte sich um und lächelte ihre Anhänger an. Es war ein kunterbunter Trupp Uniformierter aus verschiedenen Diensten unterschiedlicher Fraktionen. Die meisten waren auf die eine oder andere Weise verwundet, einige sogar schwer.
    »Die Abschaltung muss um 19.00 Uhr Lokalzeit erledigt sein. Das ist in etwa zweieinhalb Stunden. Der Strom muss zwei Stunden ausgeschaltet bleiben. Das ist unser Zeitfenster. In dieser Zeitspanne wird auch die Behemoth heruntergefahren.«
    »Wir schaffen das«, erklärte Naomi.
    »Sobald die Sendung beginnt, wird Ashford vermutlich versuchen, diese Räume zu stürmen. Amos und die übrigen Angehörigen meines Teams und dazu alle Freiwilligen, die sich uns anschließen wollen, werden diese Position so lange wie möglich halten. Je mehr böse Buben ihr hier binden könnt, desto weniger werden versuchen, uns den Maschinenraum wieder abzunehmen. Ihr müsst standhalten. Wenn wir Anna und ihre Leute nicht lange genug auf Sendung belassen können, damit alle an Bord von der Abschaltung erfahren, ist die Sache zu Ende, ehe sie richtig begonnen hat.«
    »Wir halten durch«, versicherte Amos ihm. Niemand widersprach.
    »Sobald wir den Maschinenraum kontrollieren, schicken wir ein Team nach vorn, um die hoffentlich bewusstlosen Leute auf der Brücke festzunehmen, und dann gehört das Schiff uns. Wenn das Licht ausgeht, lassen uns die Außerirdischen ziehen, und dann machen wir, dass wir auf Nimmerwiedersehen von hier verschwinden. Seid ihr dabei?«
    Bei der letzten Frage hob Bull die Stimme und wartete auf die Jubelrufe, die wie gewünscht einsetzten. Holden drückte Naomis unverletzte Schulter und ging zu Anna. Sie wirkte verloren. Unterwegs packte er Amos am Arm und zog ihn mit.
    »Anna«, sagte Holden. »Erinnern Sie sich an Amos?«
    Sie lächelte und nickte. »Hallo, Amos.«
    »Wie geht es Ihnen, Rotkäppchen?«
    »Amos wird hier sein und Sie und die anderen beschützen«, fuhr Holden fort. »Wenden Sie sich an ihn, wenn Sie etwas brauchen. Ich wage zu behaupten, dass nichts und niemand hier eindringen und Sie davon abhalten kann, Ihren Job zu erledigen, solange er lebt.«
    »Das ist wahr, Madam«, bestätigte Amos.
    »Hallo, Leute«, rief jemand an der Tür. »Seht mal, wer mir zugelaufen ist. Darf ich die behalten?«
    Holden tätschelte Annas Arm und warf Amos einen Blick zu: Beschütze sie mit deinem Leben. Amos nickte. Er wirkte sogar ein wenig beleidigt.
    Dann ließ er sie stehen und holte Bull an der Tür ein. Die Wachoffizierin Corin, Bulls neue

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