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Abaton: Die Verlockung des Bösen (German Edition)

Abaton: Die Verlockung des Bösen (German Edition)

Titel: Abaton: Die Verlockung des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Kraemer
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unaufgehobenen Hypnose. Möglicherweise hat dieser Zustand sein gesamtes Denken und seine Politik bestimmt. Dann: Auftritt Bernikoff. Er kommt und hypnotisiert ihn; kurz bevor Hitler anfängt Kriege zu verlieren, kurz bevor der Siegeszug seines behaupteten ‚Tausendjährigen Reiches‘ zu Ende geht. Wirklich, was könnte daran wichtig sein?!“
    Aufgeregt bewegte sie sich mit ihren klappernden Beinschienen auf und ab, als ein automatischer Alarm sich meldete. Greta weckte ihr iPad aus dem Standby-Modus und sah die Übertragung einer Außenkamera. Ein paar Gestalten machten sich an der Eisentür zur Disco zu schaffen.
    Greta wurde nervös. Sie steuerte auf dem Touchscreen andere Überwachungskameras an. Was sie entdeckte, bestätigte ihr ungutes Gefühl. In den Gängen und Aufenthaltsräumen saßen ihre Mitarbeiter seltsam apathisch herum.
    „Wir kriegen Probleme“, raunte sie Victor zu und versuchte ihre Mitarbeiter zu erreichen. Aber niemand nahm ab.
    „Dann brechen wir hier ab“, sagte Victor. „Würde Marie guttun.“
    „Im Gegenteil!“ Greta ging so schnell sie konnte zu dem runden Fenster und schaute in den Gang vor dem Schlaflabor. Niemand war zu sehen. Dann löste sie die rote Kappe von einem Schalter auf dem » Schleuse « stand.
    Vor der Eisentür, die in das Innere des Teufelsbergs führte, zog Simon die Stange des Wagenhebers hervor und setzte ihn an die Tür an. Sie hatten an alles gedacht. Nun mussten sie darauf vertrauen, dass Olsen die Frequenz exakt so eingestellt hatte, dass ihnen die Droge nichts anhaben konnte. Sie schauten auf die Uhr.
    Noch 23 Minuten. Sie mussten sich beeilen.
    „Auf Kommando! Eins. Zwei. Drei!“
    Mit einem Ruck stemmten sie gemeinsam die Tür auf, die zu der Halle führte, in der zum Abschluss des Camps die Disco stattgefunden hatte. Sie erinnerten sich daran, wo der Lichtschalter gewesen war. Flackernd sprangen unzählige Neonröhren an. Alles war leer und trostlos wie die verlassene Kulisse eines längst vergessenen Films. Nichts deutete mehr auf Vergnügen hin. Ohne die richtige Beleuchtung waren die Muster im Boden nicht als Sonnenräder zu erkennen.
    Edda, Linus und Simon eilten die eisernen Stufen hinunter und bogen in den langen Gang. Sie folgten dem Plan, den sie aus Bixbys Unterlagen hatten, um in das Innerste von GENE-SYS zu gelangen. In die Schaltzentrale.
    „Jetzt links“, sagte Edda. Die Jungs hielten inne, schauten sie zweifelnd an.
    „Echt links?“
    „Echt.“ Edda war sich sicher. Links. Nicht nur darin hatte sie sich verändert. Sie eilten voran. Noch spürten sie keine Wirkung der Droge. Sie konnten sie riechen, aber die Substanz löste nichts in ihren Hirnen aus. Noch immer war ihnen niemand begegnet und für einen kurzen Moment hatte Edda Sorge, ob sie Marie hier überhaupt noch finden würden. Dann erreichten sie die Tür zur Schaltzentrale. Durch das Fenster in der Tür lugten sie hinein. Vor ihnen saß eine Frau vor einem riesigen Monitor und starrte ins Leere. Zwischen ihren Fingern rauchte eine Zigarette.
    Linus nickte seinen Freunden zu. Vorsichtig öffneten sie die Tür und schlüpften hinein. Die Frau reagierte nicht. Die Kinder kamen näher. Edda und Simon sahen die Frau fasziniert an, sahen, wie – stumm – Tränen über ihre Wangen liefen. Woran sie wohl dachte? In welcher Phase ihres Lebens sie gerade war?
    Linus betrachtete die drei Monitore, die seitlich des gläsernen Bildschirms standen. Auf einem war das Standbild einer Landkarte von Deutschland zu sehen. Im Abstand von ein paar Sekunden pulsierten drei Signale. Entlang der Bahnlinie Berlin – Göttingen.
    „Hey, das sind wir!“ Linus deutete darauf. „Unsere Chips.“
    Die beiden anderen Monitore übertrugen in schnellem Wechsel Live-Bilder aus den verschiedenen Abteilungen von GENE-SYS . Überall waren reglose Menschen zu sehen. In sich gekehrt hockten sie da.
    „Dornröschen“, sagte Edda.
    „Und wir sind die Prinzen“, lachte Linus. Im gleichen Augenblick verging ihm das Grinsen. Einer der Monitore zeigte Aufnahmen von einer riesigen Halle voller Pflanzen. Dazwischen zwei Menschen, denen die Droge scheinbar nichts anhaben konnte. Linus erkannt sie sofort. Es waren seine Eltern. Auch Simon und Edda begriffen. Sie sahen Linus an. Aber der wandte sich nur ab.
    „Los, weiter!“ Linus schien ungerührt, nahm den Plan und eilte voran zu dem Raum, in dem sie Marie zuletzt gesehen hatten. Die beiden Freunde folgten. Sie spürten, wie schwer es Linus fiel, keine Regung

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