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ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

Titel: ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jeltsch
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Schnell erkannte er, dass die Tür ein Sicherheitsschloss besaß und außerdem durch eine Alarmanlage gesichert war. Am Boden entdeckte Olsen zwischen Schwelle und Tür einen Spalt. Er bückte sich und sah hindurch. In der Halle konnte er die Lkws stehen sehen und die Füße und Beine der Männer, die die Möbel aus dem Teufelsberg entluden. Und noch etwas fiel Olsen auf. Tageslicht. Er erkannte, wie sich drinnen das Licht veränderte, wenn die Sonne hinter den Wolken hervortrat. Sofort entstand in Olsens Hirn ein Plan, wie er in die Halle würde eindringen können.
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    „Bis vor Kurzem haben wir die Kritische Masse als Chance für einen gigantischen Schlag gegen gene-sys , die Konzerne, die Politik und die Finanzwelt gesehen.“
    Immer noch hörte Simon die tiefe Enttäuschung in den Stimmen der Leute von der Plattform, wenn sie ihn auf den fehlgeschlagenen Versuch mit der Kritischen Masse ansprachen. Es tat ihm leid, dass er so viele Hoffnungen, nicht hatte erfüllen können. Aber er hatte nicht gewusst, wie er anders hätte handeln können, und er war sich nicht einmal sicher, ob Linus wirklich anwesend gewesen war. Hatten sie ihn tatsächlich erreicht? Wären sie in der Lage gewesen, die Börsen einzufrieren und das Bewusstsein der ganzen Welt zu erweitern, indem sie ihr zeigten, dass Wachstum keinen Inhalt, keinen Sinn an sich darstellte, dass Wachstum im Gegenteil auch Krebs bedeutete?
    Simon und Sudden saßen in einem rostigen Büro, vollgestopft mit Hightech, einem abgewetzten Bürostuhl und einer alten Ledercouch. Es war Schifters Büro, in dem sie fast den ganzen Tag verbracht hatten. Vorher waren sie zum Ausgleich eine Dreiviertelstunde um die Plattform gelaufen. Dann hatten sie geduscht, gefrühstückt, kurz in der Küche geholfen und waren dann in den Serverräumen der P3 verschwunden.
    Es tat Simon gut, nicht mit seinen Gefühlen beschäftigt zu sein. Etwas „Männliches“ zu machen und mit Sudden zu „viel-osovieren“, wie sie es nannte.
    Mehr und mehr erkannte Simon den Wert und die Leistung der Gruppe von jungen Menschen auf dieser Plattform. Was war eigentlich sein eigenes Ziel? Außer seinen Vater aus dem Gefängnis zu holen, gab es nichts auf der Welt, was ihn wirklich noch lockte.
    Immer häufiger hatte er sich in den letzten Tagen gefragt, wie er ihn in diesem abwesenden Zustand mit Geister-Bob hatte zurücklassen können? Der Grund war auch damals die Kritische Masse gewesen – sie setzte Prioritäten, die er allein nicht gehabt hätte. Oder wieso war die Befreiung von Marie für Simon wichtiger gewesen als sein eigener Vater?
    „Weißt du ... eins musst du mir mal verraten“, sagte Sudden in die Stille. „Ein paar Leute, die dabei waren, als ihr angekommen seid, die haben gesagt, es hätte ausgesehen, als wolltest du ertrinken. Ist das wahr?“
    Simon spürte, wie sich ein Widerstand in ihm regte, über seinen Sturz ins Wasser zu sprechen. Aber gleichzeitig ahnte er auch, dass er vor diesem Widerstand nicht lange stehen bleiben wollte. Es war etwas in Suddens Art, das er noch nie bei einer Frau erlebt hatte. Sie inspirierte ihn – mutig zu sein und an seine Grenzen zu gehen.
    „Ich bin in Edda verliebt“, sagte er. „Liebe macht wohl wirklich blind.“
    Sudden nickte. „Wieso denkst du, dass deine Gefühle etwas mit Liebe zu tun haben?“
    Erstaunt sah Simon Sudden an.
    „Das fühle ich!“
    „Willst du mal sehen, was Edda gerade macht?“
    Simon schluckte. Sein Hals wurde trocken, und er spürte, wie sich sein Puls beschleunigte.
    „Ist mir ziemlich egal.“
    „Ich denke, du liebst sie?“
    „Heißt ja nicht, dass ich immer wissen muss, wo sie ist und was sie macht“, sagte Simon ausweichend. Sudden lachte über das offensichtliche Manöver.
    „Das stimmt, aber wenn du jemanden wirklich liebst, dann willst du wissen, ob es ihm gut geht – nicht ob er dir gehört.“
    Sie schwiegen einen Augenblick. Simon nickte.
    „Irgendwie ist aus unserem Potenzial was Negatives geworden“, sagte er dann.
    „Potenzial ist immer positiv“, sagte Sudden. „Man muss nur die Kraft aufbringen, es zu transformieren.“
    Plötzlich spürte Simon, wie er müde wurde. Das Letzte, was er wollte, war, jetzt in ein psychologisches Gespräch verwickelt zu werden. Aber immer noch beschäftigten ihn die Gedanken an Edda, viel mehr, als er zugeben wollte. Immer wieder zogen sie ihn auf die andere Plattform – zu ihr und zu Gopal und er fühlte sich ausgeschlossen und allein. Klein und

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