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ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

Titel: ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jeltsch
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Leitungen für die Hochfinanz. Hier laufen in schnellster Geschwindigkeit Warentermingeschäfte, Kurswechsel und Aktienhandel ab. Bei diesen Vorgängen ...“
    „HALLO!“, rief Sudden laut dazwischen.
    Die Zuhörer mussten lachen. Schifter unterbrach seinen Vortrag wieder. Er nickte. Man sah ihm an, dass er Feuer und Flamme für den Plan war, der jetzt erläutert werden sollte. „Korrekt, ja. Vielleicht erzählen euch die beiden ihren Plan lieber selbst.“
    Simon nickte. Sein Lampenfieber war jetzt verflogen.
    „Also ... bei diesen Vorgängen kommt es tatsächlich auf Sekunden an“, vollendete Simon Schifters Satz. „Millisekunden sogar. Mein Freund Linus und mein Vater hatten mir beide auf ihre Art davon erzählt und ich und Sudden haben ... also ... eine Technik entwickelt ...“
    „ER hat ...“, unterbrach Sudden ihn. „Als wir gerade Sex haben wollten, ist er draufgekommen!“
    Alle lachten und johlten und Simon wurde rot. Er spürte Eddas Blick und sah aus den Augenwinkeln, wie Gopal gleichzeitig einen Blick auf Edda warf.
    „Das war ihm wichtiger als ich!“, vollendete Sudden die Fast-Bettgeschichte. Auch Simon lachte – er fühlte sich wohl neben Sudden.
    „Du hast mich eben inspiriert!“, konterte er.
    „Weil du bei meinem Anblick an diese schrottige Unterwasserkarte denken musstest?“
    Lachen.
    Wie schnell seine Welt sich verändert hatte, dachte Simon. Wie sehr er es früher gehasst hatte, im Mittelpunkt zu stehen und Verantwortung zu übernehmen. Schlagfertig war er nie gewesen. Eher immer zu überlegt und damit einen Schritt zu spät. Jetzt war Simon erstaunt, wie leicht ihm diese Präsentation plötzlich fiel, als hätte sich durch die Arbeit mit Sudden und seinen Sieg über die Eifersucht eine eigene Kritische Masse in seinem Inneren gebildet.
    „Also, wir haben uns überlegt, dass bei den Abertausenden von Transaktionen, die jeden Tag getätigt werden: Überweisungen, Währungstausch, Aktienhandel und so weiter immer Bruchsummen anfallen, die kaum jemand bemerkt. Rundet man zum Beispiel 1,2639 Euro nach unten ab, erhält man 1,26. Aber wo bleiben die 0,0039?“ Simon schaute in die neugierigen Gesichter. Sie hörten ihm alle zu. Auch Edda. Er fuhr fort. „Wenn es uns gelingt, diese Bruchsummen abzuzweigen und auf ein Konto zu leiten ...“
    „... beziehungsweise sie in Bitcoins umzuwandeln ...“, ergänzte Sudden.
    „... dann hätten wir unserer Berechnung nach in wenigen Tagen mehr als eine Million Euro, die nirgendwo fehlen würden. Es würde nicht auffallen.“
    Sudden drückte eine Taste auf dem Rechner und zeigte die Tagesbilanz einer deutschen Bank.
    „Wie ihr seht, sind es fast nie runde Beträge, die hier umgebucht werden. Hier: 133.311,11237 Euro, zum Beispiel. Wir würden nur Werte ab der dritten Stelle hinter dem Komma abzweigen.“
    „Wie genau soll das funktionieren?“, rief Adriano dazwischen. „Wir können doch nicht bei jedem Unternehmen Software in der Finanzbuchhaltung installieren und überall Geld abzweigen! Das ist viel zu gefährlich.“
    „Nein“, sagte Sudden. „Darüber haben wir auch schon nachgedacht. Wir halten es für sinnvoller, nur die Geschäfte, die an den Börsen getätigt werden, anzuzapfen. Gezielt von Unternehmen, die uns feindlich gesinnt sind. Rüstung, Banken, Nahrungsmittelkonzerne und Datenkraken.“
    Sie deutete auf die Karte, die Simon gegen das Bild der Bilanz ausgetauscht hatte, und zeigte auf eine einzelne Verbindung, die zwischen London und New York verlief.
    „Allein über diese Verbindung werden an einem durchschnittlichen Tag Aktien für fünf bis sechs Milliarden Euro gehandelt.“
    Simon erklärte den Anwesenden, wie die Technik funktionieren sollte. Sie wollten einen NetLimiter installieren, der den Datentransfer bei bestimmten Transaktionen verlangsamen sollte. Eine halbe Stunde würde reichen, um täglich eine halbe Million Euro abzuzweigen.
    „Das ist doch viel zu kompliziert und langwierig. Jeden Tag eine halbe Stunde. Warum greifen wir nicht endlich an und lassen die verdammte Scheiße zur Hölle fahren? Seit Ewigkeiten sitzen wir hier und bereiten uns auf den großen Schlag vor! Derweil geht die Welt unter!“, rief Adriano.
    Einige der Leute stimmten ihm zu. Simon und Sudden schauten sich an. Damit hatten sie nicht gerechnet.
    „Wir verfügen tatsächlich über ausreichend Möglichkeiten, um die Börsen lahmzulegen und die Rechner von Monsanto, Nestle, M.O.T. Nanos, gene-sys und Kraft und allen Großbanken zu

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