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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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sagte Tozer.
    Sie standen auf den Stufen des Marylebone Magistrates Court und blickten auf die Menge unten. Breen hatte es nicht geschafft, sich in den Gerichtssaal zu zwängen, so voll war es dort gewesen. Tozer war bereits früher aufgetaucht und hatte alles mitbekommen.
    »Wozu wurde er verdonnert?«, schrie Breen Tozer ins Ohr.
    »Der Richter hat ihm eine Geldstrafe von hunderfünfzig Pfund plus fünfundzwanzig Guineas Gerichtskosten aufgebrummt.«
    »Das ist nicht viel. Carmichael muss auf hundertachtzig sein und Pilcher auch.«
    »Genau so ist es, Sie hätten mal ihre Gesichter sehen sollen. Da kommt er ja.«
    Carmichael trat mit schlechtgelaunter Miene aus dem Gerichtsgebäude.
    »Alles klar, Paddy?« Eine Gruppe Fans stand mit Tränen in den Augen auf den Stufen in ihrer Nähe.
    »Seine Freundin hatte eine Fehlgeburt wegen der ganzen Aufregung«, sagte Tozer.
    »Was?«, sagte Breen.
    »Das wurde vor Gericht behauptet. Die Japanerin, mit der Lennon zusammen ist, hatte eine Fehlgeburt, weil ihr das alles so zugesetzt hat.«
    Carmichael sagte: »Selbst schuld, wenn sie sich mit so einem Drogenjunkie einlässt.«
    »In echt wirkt er kleiner, oder?«, sagte jemand.
    »Sieht aus, als hätte er Schiss.«
    »Pilcher wollte ihn einfach bloß drankriegen, das ist alles.«
    Carmichael sah Tozer an. »Er hat gegen das Gesetz verstoßen, Darling.«
    »Verdammt noch mal, sie hat ihr Baby verloren.«
    »Das ist ein Popstar. Der ist steinreich, dem gehören Millionen. Zum Kuckuck, er fährt sogar einen verfluchten Rolls-Royce. Leute wie der würden alles sagen, nur damit sie nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Solche Leute denken, die Gesetze gelten nur für uns und für sie nicht.« Breen hatte Carmichael noch nie so aufgebracht erlebt.
    Eine Gruppe von Fans versuchte immer noch, näher an John heranzukommen. Breen zeigte mit dem Finger auf sie. »Was sind das denn für welche?«
    »Die da? Das sind Scruffs«, sagte Tozer und reckte den Hals.
    »Scruffs? Was sind Scruffs?«
    »Sie fahren überall hin. Übernachten bei Stars vor der Haustür. Hauptsächlich Kinder reicher Eltern.«
    »Sieht man ihnen aber nicht an.«
    Breen drehte sich nach ihnen um. Die in den Lammfelljacken schrien besonders laut: »John!«
    Der Popstar hatte es inzwischen bis zum Wagen geschafft. Jetzt versuchten sie gerade noch, die Tür zu schließen, obwohl sich der Wagen bereits in Gang gesetzt hatte.
    Ein Mädchen in einem Doktor-Schiwago-Mantel beugte sich vor und küsste die Fensterscheibe.
    »Dir ist vergeben, Schatz.«
    »Blöde Kuh.«
    Der Bentley rollte langsam durch die Menge, kaum hatte er sich daraus gelöst, beschleunigte er und war im Verkehr auf der Marylebone Road verschwunden. Die Menschen gingen allmählich wieder ihrer Wege.
    »Da«, sagte Tozer. Sie griff tief in ihre Handtasche und zog ein Foto heraus. Es war das der drei Preisträgerinnen, das sie von Miss Pattison vom Beatles-Fan-Club bekommen hatte.
    »Das ist Penny Lane. Sehen Sie?«
    Breen nahm ihr das Foto aus der Hand und betrachtete es. »Sind Sie deshalb hier?«, fragte er Tozer und rief den Mädchen durch den Lärm hinterher.
    »Zum Teil.«
    Unwillkürlich musste er grinsen. Auch sie hatte das tote Mädchen noch nicht vergessen. Als er wieder zu den dreien sah, die sich an den Wagen gedrängt hatten, ging die vom Foto gerade mit ihren beiden Freundinnen davon, alle trugen dieselben bestickten Lammfelljacken. Tozer hatte recht, es war das Mädchen auf Miss Pattisons Foto.
    »Entschuldigung«, rief Breen.
    »Was?« Sie musste ungefähr siebzehn sein, dunkle Haare, die Augen stark geschminkt.
    »Ich möchte Sie nur etwas fragen. Ich bin Polizist.«
    »Verschwinden Sie«, sagte sie und ging weiter, ihre beiden Freundinnen links und rechts von ihr. Sie waren nicht nur identisch gekleidet, sondern trugen auch jeweils eine vollgestopfte Stofftasche über der Schulter. Eine hatte eine Kamera umgehängt.
    »Nein, warten Sie.«
    Er ging ihnen nach, aber sie beschleunigten ihre Schritte.
    »Bitte. Ich möchte Ihnen nur ein paar Fragen stellen.«
    Die drei Mädchen fingen an zu rennen, ihre Schuhe klapperten auf dem Pflaster. Auch Breen lief jetzt schneller und genoss es fast, seine Muskeln nach so langer Zeit wieder zu bewegen.
    »Penny Lane«, rief Tozer.
    Breen verlor sie schon bald aus den Augen, doch an den erstaunten Gesichtern der Passanten erkannte er, dass sie nicht weit vor ihm sein konnten. Alle drei trugen Sandalen mit Absätzen. Er würde sie mühelos auf ihrem

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