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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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Name? Leonard O’Davinci. Kapiert? Leonard O’Davinci?«
    Als er fertig war, zog Breen sein Notizbuch aus der Tasche und blätterte es durch. »Wer hat ein Alibi?«, fragte er.
    Jetzt zeigte auch Jones Interesse. Er zückte ebenfallssein Notizbuch und ratterte Namen herunter. In dem Haus befanden sich achtunddreißig Wohnungen, sieben davon standen leer. Breen fand einen grünen Kugelschreiber und strich damit die Namen all derjenigen durch, die sie ausschließen konnten.
    »Sind wir überhaupt sicher, dass es das Kleid des toten Mädchens war?«, fragte Breen.
    »Es ist ein Kleid. Und sie war nackt«, erwiderte Jones.
    Zum Schluss standen noch acht Namen auf der Liste. Fünf nutzten den Abfallschacht, unter dem das Kleid gefunden worden war. Drei waren nicht zu Hause gewesen, als die Kollegen geklingelt hatten. Zwei waren alleinstehende Männer ohne Alibis. Mr Rider war einer davon.
    »Was ist mit der Tüte?«, fragte Jones. »Du hast gesagt, das Kleid steckte in einer Tüte.«
    Breen öffnete seine Aktentasche und zog die Tüte heraus. Es war eine gewöhnliche braune Papiertüte mit aufgedruckten hellblauen Streifen, nirgendwo ein Name.
    »Und wenn ich damit sämtliche Läden abklappere und herausfinde, in welchem solche Tüten benutzt werden? Ich meine, Papiertüten gibt’s überall, aber die sind immer ein bisschen unterschiedlich. Man kann nie wissen. Vielleicht fällt jemandem was dazu ein.«
    »Gute Idee«, sagte Breen.
    Jones nickte.
    Prosser saß Jones gegenüber, musterte die beiden. »Gute Idee«, äffte er Breen nach.
    Jones wurde rot wie ein Schuljunge, der von seinen Kumpels dabei erwischt wird, wie er sich mit einem Mädchen unterhält. »War bloß so ein Gedanke.«
    Bailey hatte Stimmen gehört und war an die geöffnete Bürotür getreten. »Haben Sie Carmichael gesehen?«
    »Nein, Sir.«
    »Ist bei Ihnen alles in Ordnung?« Bailey hatte eine kleine blecherne Gießkanne in der Hand.
    »Ja, Sir.«
    »Gut«, sagte Bailey, sah in die Runde, runzelte die Stirn, und machte kehrt.
    Marilyn kam und sagte zu Breen: »Deine Freundin hockt heulend auf dem Damenklo.«
    »Sie ist nicht meine Freundin.«
    Breen ging ins Erdgeschoss und stellte sich vor die Tür zu den Damentoiletten. »Tozer?«, rief er. »Tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht. Das hätte ich nicht sagen dürfen.«
    Ein uniformierter Sergeant kam aus der Herrentoilette nebenan, wischte sich die Hände an seiner blauen Hose ab.
    »Helen?«
    Der Sergeant warf Breen einen verständnisvollen Blick zu und zwinkerte. »Ärger mit den Frauen?«
    »Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Scheiß«, fuhr Breen ihn an.
    »Verzeihung, dass ich den Mund aufgemacht habe.«
    Breen wartete, bis er lachend im Gang hinten verschwunden war, dann sagte er: »Sind Sie da drin?«
    Keine Antwort. Er seufzte.
    »Es tut mir leid. Ich wollte Sie nur in Schutz nehmen.«
    Von drinnen ertönte eine Stimme: »Das hat mir gerade noch gefehlt, dass mich Mr Superbeliebt in Schutz nimmt.«

neun
    Die Befragungen in der Nachbarschaft am darauffolgenden frühen Morgen ergaben, dass zwei weitere Bewohner von der Liste der Verdächtigen gestrichen werden konnten. Die eine war eine alleinstehende Frau, die bei einer Freundin Karten gespielt hatte, die andere ein junges Mädchen, das ihre Schwiegereltern besucht hatte, während ihr Ehemann noch bei der Spätschicht war.
    Miss Shankley hatte sich mit verschränkten Armen vor ihrer Wohnungstür aufgebaut. »Sie haben meine Leiter gestohlen«, sagte sie zu Breen, als dieser vorbeiging.
    »Tut mir leid. Ich wollte sie zurückbringen, ist aber leider was dazwischengekommen …«
    »Hab’s gehört«, sagte sie. »Na ja, jetzt ist sie weg. Hat sich wohl jemand unter den Nagel gerissen.«
    Er nahm seine Brieftasche heraus und zählte ihr drei Pfund in die Hand. »Wird das genügen?«
    »Den Aufwand hab ich trotzdem. Was machen Sie eigentlich da hinten? Ich dachte, Sie wären fertig.«
    »Reine Routine«, entgegnete Breen.
    Miss Shankley hob eine Augenbraue. »Sie glauben, es war jemand aus dem Haus, nicht wahr? Sie glauben, es war einer von uns hier.«
    Breen antwortete nicht.
    »Ich bin eine alleinstehende Frau. Wenn bei uns im Haus ein Mörder wohnt, dann sollten Sie uns das sagen. Ich habe gehört, Sie suchen einen Perversen.«
    »Wer hat Ihnen das denn erzählt?«
    »Hab’s gehört.« Man konnte sich nie drauf verlassen, dass Polizeibeamte den Mund hielten.
    Um Punkt elf Uhr standen sie vor Mr Ezeokes Haus, Breen hielt sich den

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