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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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kam es mir albern vor. Sie hatte sich schließlich auch vorher schon über längere Zeit nicht gemeldet.«
    »Oh, Mal.«
    »Und plötzlich hat sie dann wieder angerufen. Irgendwann. Ich wollte die Polizei nicht damit behelligen. Ichdachte, sie würde früher oder später schon wieder auftauchen.«
    »Du hast mich belogen. Du hast gesagt, du warst da.«
    »Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich dachte, ich würde sie alleine finden. Oder sie würde aus heiterem Himmel wieder auftauchen.«
    »Du bist unglaublich.«
    »Sie ist doch ständig ausgerissen, Julia.«
    »Ich hasse dich. Du verfluchter Lügner!«
    Er sah Breen traurig an, zuckte fast unmerklich mit den Schultern, als wollte er sagen, sehen Sie, womit ich mich herumzuschlagen habe?
    Breen sagte: »Und Sie hatten keine weiteren Ansatzpunkte, abgesehen von der Adresse, an der Sie Morwenna abgesetzt haben?«
    Julia, die ihren Mann immer noch böse anfunkelte, schüttete den Kopf.
    »Keine Namen von Freundinnen?«
    Der Major erwiderte: »Bitte, wir sind erschöpft.« Er schenkte sich einen Whisky ein.
    »Hör auf zu saufen, Mal.«
    »Das sagt die Richtige …«
    Julia Sullivan schnaubte. »Ich wusste, ich hätte dich nicht alleine fahren lassen dürfen.«
    »Was wäre dann jetzt anders?«
    »Dürfte ich mal telefonieren, Major?«, fragte Tozer.
    »Das Telefon steht in der Diele.«
    »Hatte sie Geschwister?«
    Julia Sullivan schnappte nach Luft.
    »Jetzt reicht es. Ich muss Sie wirklich bitten zu gehen«, sagte der Major steif.
    Julia Sullivan stand auf, folgte ihrem Mann zur Whiskyflasche und schenkte sich zwei Finger breit ein.
    Breen erhob sich. »Wir müssen noch einen Termin für die Identifizierung vereinbaren.«
    »Oh Gott!«
    »Raus. Sofort.«
    Mrs Sullivan setzte sich wieder auf das Sofa, die Beine unter sich, das Glas im Schoß, sie starrte hinein und sagte nichts. Ein halb abgeschlossenes Kreuzworträtsel auf dem Tisch. Eine Fernsehzeitschrift. Ein großes feuchtes Haus, ein Ehepaar und ein Hund.
    Der Major ging zur Wohnzimmertür und öffnete sie. »Bitte. Gehen Sie. Lassen Sie uns in Ruhe.«
    »Falls es Tagebücher oder Briefe gibt … irgendetwas, was uns helfen könnte, uns ein Bild von ihr zu machen. Sie bekommen alles zurück.«
    Sie ließen Julia zusammengesunken auf dem Sofa im Wohnzimmer sitzen und gingen zu Tozer, die in der Diele stand. Der Major schloß vorsichtig die Tür hinter sich und sagte leise: »Morwenna hatte einen Bruder. Er ist im Mai bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen.«
    »Tut uns sehr leid. Das muss sehr schwer für Sie beide sein«, sagte Tozer.
    »Das ist es.«
    »Sagen wir morgen um elf Uhr?«
    Der Major blieb an der Tür stehen, hinter ihm das Licht aus der Diele. Ungelenk schüttelte er ihnen die Hand.
    »Wir müssen uns noch eine Pension suchen.«
    »Wir fahren zur Farm, ich hab meine Mutter angerufen.«
    »Es ist noch nicht zu spät für ein Hotel.«
    »Ist schon in Ordnung. Zu Hause ist es viel netter als in einer Pension.«
    Breen hätte die Anonymität eines Motelzimmers vorgezogen, aber er war zu erledigt, um sich zu streiten. Sie fuhren mit eingeschaltetem Fernlicht über dunkle Landstraßen und begegneten keinen anderen Fahrzeugen. AlsBreen aus dem Fenster blickte, konnte er nichts sehen, nur niederdrückende Schwärze. Auf einem Hügelkamm bremste Tozer scharf ab, weil ihr ein großer heller Vogel, vom Licht geblendet, um ein Haar in die Windschutzscheibe geflogen wäre.
    »Eine Schleiereule«, sagte sie und beschleunigte, nur um kurz darauf erneut abzubremsen. Mitten auf der Straße stand ein Schaf, seine Augen leuchteten wie Mondsteine im Scheinwerferlicht.
    Irgendwann stießen sie auf eine breitere Straße, gelegentlich kam ihnen hier auch mal ein anderes Auto entgegen.
    »Sie war betrunken.«
    »Das war sie.«
    »Wollte ich nur sagen.«
    »Warum hat er gelogen? Warum hat er behauptet, er sei bei der Polizei gewesen?«, fragte Breen.
    »Familien sind kompliziert, besonders das Verhältnis zwischen Vätern und Töchtern.«
    »Davon verstehe ich nichts.«
    »Glauben Sie’s mir.«
    »Er hatte was zu verbergen.«
    »Kann sein.«
    »Und beide haben nicht gefragt, warum«, sagte Breen.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Würde man von einem Mann nicht erwarten, dass er nach dem Warum fragt? Warum wurde sie ermordet?«
    »Wenn man gesagt bekommt, dass das eigene Kind tot ist, dann ist das schrecklich«, sagte sie. »Der war nicht ganz bei sich.«
    »Und dann war die Tochter auch noch lesbisch.«
    »Wir

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