Abbild des Todes
NYPD.”
“Kenn ich nicht.” Rick richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Rechnungen. Doch weil er schlecht einen Besuch von einem New Yorker Offiziellen ignorieren konnte, fragte er: “Was will er denn?”
“Hat er nicht gesagt, aber er hat es sich an der Bar bequem gemacht und eine Cola bestellt, also denke ich, dass er so lange hierbleibt, bis du zu ihm kommst.”
“In diesem Fall sag ihm bitte, dass ich gleich da bin.”
Trotz seiner Zivilkleidung konnte man Joe Santos von Weitem ansehen, dass er Polizist war. Seine dunklen Haare waren sorgfältig geschnitten, sein gut aussehendes Gesicht glatt rasiert und der kraftvolle Körperbau konnte nur zu jemandem gehören, der hart daran arbeitete, fit zu bleiben. Sein Name ließ auf hispanische Vorfahren schließen, und sein Äußeres bestätigte diese Vermutung.
“Mr. Vaughn.” Er bot ihm die Hand an, die Rick schüttelte. “Ich danke Ihnen, dass Sie kurz Zeit für mich haben. Ich weiß, dass Sie ein sehr beschäftigter Mann sind.”
“Kein Problem. Ich habe doch nicht meine jährliche Spende für die Sportgruppe der Polizei vergessen, oder?”
Santos lachte. “Nein, Sir, das haben Sie nicht. Genaugenommen war Ihre Spende sogar mehr als großzügig.”
“Das haben Sie überprüft?”
“Ich weiß gerne so viel wie möglich über jemanden, bevor ich mit ihm spreche.”
Rick deutete hinter sich. “In diesem Fall schlage ich vor, dass wir das Gespräch in meinem Büro weiterführen.”
“Lassen Sie nur, hier ist es schon in Ordnung.” Der Detective ließ seinen Blick über den Hauptraum des Clubs schweifen, der um diese Tageszeit im Halbdunkeln lag. “Vielleicht können wir uns an einen der Tische setzen?”
“Natürlich.” Rick warf einen Blick über seine Schulter. “Lenny, bring Detective Santos doch bitte noch eine Cola und für mich eine Sprite.”
“Sicher, Chef.”
Nachdem die beiden Männer sich gesetzt hatten, bemerkte Rick, dass der Detective wohlwollend um sich schaute. “Da haben Sie aber wirklich einen feinen Laden. Stilvoll, ohne einschüchternd zu sein, wenn Sie verstehen, was ich meine.”
“Ich weiß genau, was Sie meinen, aber das Lob dafür gebührt alleine meinem verstorbenen Bruder. Er wollte einen Club erschaffen, der sowohl glamourös als auch einladend ist. Einige Skeptiker sagten, dass das niemals funktionieren würde. Simon wusste es besser.” Er wartete, bis Lenny die Getränke gebracht hatte, bevor er fortfuhr. “Sie kommen mir irgendwie bekannt vor. Haben wir uns schon einmal getroffen?”
Santos schüttelte den Kopf. “Nein, aber vielleicht haben Sie mich im Fernsehen gesehen – ist schon ein paar Jahre her. Direkt nach dem 11. September? Ich war Teil eines Such- und Rettungstrupps, der am Ground Zero arbeitete.”
Die Erinnerung an eine spektakuläre Rettungsaktion kam Rick in den Sinn. “Natürlich. Sie waren der Polizist, der in einen der Türme rannte, kurz bevor der in sich zusammenbrach. Sie haben zwei Frauen aus den Trümmern gerettet. Das war sehr mutig von Ihnen.”
“Jeder in meinem Team hätte das Gleiche getan.”
Mutig und bescheiden. Eine sehr angenehme Kombination. Rick lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. “Was kann ich für Sie tun, Detective?”
“Eigentlich bin ich nicht meinetwegen hier. Ich möchte Sie für eine gemeinsame Freundin um einen Gefallen bitten.”
“Wir haben eine gemeinsame Freundin?”
“Zoe Foster.”
Rick unterdrückte ein Lachen. Dieses kleine Biest. Allein war sie nicht weitergekommen, also hatte sie diesen Typen geschickt. Was dachte sie, dadurch erreichen zu können?
“Sie hat mich nicht geschickt, falls Sie das jetzt denken.” Santos nahm einen Eiswürfel in den Mund und begann darauf herumzukauen.
“Und trotzdem sind Sie hier.”
“Normalerweise würde ich mich da nicht einmischen, aber diese Lola-Malone-Geschichte nimmt sie sehr mit. Sie denkt, wenn sie die Anrufe Ihrer ehemaligen Sängerin beantwortet hätte, würde die Frau heute noch leben.”
“Das ist doch Blödsinn. Wir wissen ja noch nicht einmal, ob Lola überhaupt tot ist.”
“Sicher, aber Sie wissen so gut wie ich, wie … entschlossen Zoe sein kann.”
Als Rick das leichte Zögern des Officers bemerkte, musste er ein Lächeln unterdrücken. Der Polizist war kurz davor gewesen, dickköpfig zu sagen.
“Ich habe ihr angeboten, unsere Datei zu befragen”, fuhr Santos fort. “Unglücklicherweise kam nichts dabei heraus. Lola Malone hat niemals einen Führerschein
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