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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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uns drei mit einem beiläufigen Blick.
    »Du kannst deine Kräfte einsetzen, um Sportergebnisse vorherzusagen?«, fragte Milo und machte Augen wie ein Kind an Weihnachten.
    »Manchmal. Allerdings bin ich bei Pferden viel besser als bei Baseball ...«
    »Jetzt hast du was angerichtet«, stöhnte Dutch.
    »Bei Pferden? Du meinst, wenn ich dich zur Rennbahn mitnehme, kannst du mir sagen, welches Pferd gewinnt?«
    »Meistens. Ich konzentriere mich kurz auf die Rennfarben der Jockeys und tadamm - da habe ich den Sieger.«
    »Was machst du Samstag?«, fragte Milo. Seine Augen waren groß wie Untertassen.
    »Nein«, sagte Dutch, der ihm einen drohenden Blick zuwarf.
    »Wo ist das Problem?«, erwiderte Milo abwehrend.
    »Nein«, wiederholte Dutch und schloss mich damit ein.
    Sowie Dutch wegsah, zwinkerte ich Milo verschwörerisch zu und formte mit den Lippen ein lautloses »Ruf mich an«.
    Milo grinste und sagte laut zu Dutch: »Na gut, Mann, wie du meinst.«
    Nach einer Stunde war das Spiel vorbei, die A’s hatten mit acht zu sechs gegen die Tigers gewonnen. Milo und Dutch standen beide auf, als im letzten Inning der endgültige Punktestand erzielt wurde, und guckten mich halb verwirrt, halb staunend an.
    Milo klopfte Dutch auf die Schulter, bevor er zur Haustür ging, und meinte: »Okay, du fährst morgen früh mit Abby zu der Lagerfirma, und ich spüre Mary Lous Freund auf und höre mal nach, wie er den Samstag verbracht hat.«
    »So machen wir’s. Wir treffen uns dann gegen Mittag«, sagte Dutch.
    Milo zog die Tür auf und hielt noch einmal inne, drehte sich dann zu mir um und fragte: »He, Abby, kann dein siebter Sinn auch die Lottozahlen ermitteln?«
    Ich musste schmunzeln über seinen gierigen Blick. Ich hätte schwören können, dass in seinen Pupillen Dollarzeichen glänzten. Die Versuchung, ihn hochzunehmen, war zu groß. Ich fasste mir theatralisch an die Stirn, schloss die Augen und tat konzentriert. »Äh, aha, da kommen die Zahlen schon: 29, 52, 32, 45 und 5.«
    Milo wiederholte sie leise, während er sein Notizbuch hervorholte, dann kritzelte er sie hin, winkte uns zu und war zur Tür raus.
    Dutch drehte sich mit einem tadelnden Blick zu mir um. »Das war gemein«, sagte er.
    Ich kicherte. »Konnte nicht widerstehen.«
    »Komm, Edgar, ich zeige dir dein Zimmer.« Er nahm meinen Koffer, der an der Treppe stand, und ging nach oben.
    Ich folgte zwei Stufen hinter ihm, aber voll nervöser Unruhe. Was entwickelte sich da zwischen uns?
    Seit dem Abend, an dem er zu mir gekommen war, um sein Verhalten bei dem Davies-Fall wiedergutzumachen, hatten wir uns vorsichtig umkreist, waren geschäftsmäßig miteinander umgegangen und hatten den Flirt außen vor gelassen. Dabei waren wir uns auf Augenhöhe begegnet, jeder selbstsicher bezüglich seines Könnens, aber jetzt schienen sich die Grenzen zu verwischen. Ich war in seinem Haus, er kümmerte sich um mich, und ich bat ihn, meinen Eingebungen zu vertrauen, was ihm ganz offensichtlich schwerfiel. Wo standen wir dadurch auf persönlicher Ebene? Was erwartete mich am Ende dieser Treppe?
    Dutch kam auf der obersten Stufe an und zögerte kaum merklich, bevor er abbog. Der Moment der Unschlüssigkeit wäre mir entgangen, hätte ich nicht auf seinen Rücken geguckt. Ich nahm die letzten zwei Stufen und schaute, wohin er beinahe gegangen wäre: ins große Schlafzimmer. Ich lächelte halb erleichtert, halb enttäuscht.
    Dutch öffnete die Tür zu einem Gästezimmer. Ich war überrascht. Es war in Lavendel und Weiß gestrichen. Spitzendeckchen und Porzellanfigürchen standen auf jedem freien Fleck.
    Ich zog fragend die Augenbrauen hoch, als zweifelte ich an seiner sexuellen Orientierung. »Hier schlafen meine Eltern, wenn sie zu Besuch kommen. Meine Mutter hat es so hergerichtet.«
    »Aha«, meinte ich nickend. »Ich dachte mir so was Ähnliches.«
    Dutch warf mir einen schmunzelnden Blick zu und legte eilig meinen Koffer auf das Bett. »Das Bad ist am Ende des Flurs. Handtücher liegen im Wäscheschrank rechts daneben. Hier hängen freie Bügel im Schrank, falls du etwas aufhängen möchtest.«
    Ich ging an den Koffer und zog den Reißverschluss auf. »Was glaubst du, wie lange ich den Gast spielen muss?«, fragte ich.
    Dutch sah mich an. Seine Augen glühten. Die Luft zwischen uns war plötzlich wie elektrisiert. Mich traf das völlig unerwartet, und so stand ich bloß entgeistert da, während die magnetische Hitze von ihm ausströmte wie Lava.
    »Weiß ich nicht, Abby«,

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