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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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antwortete er mit seiner volltönenden Stimme. »Lassen wir es einfach auf uns zukommen.« Damit ging er hinaus und entfernte sich über den Flur.
    Ich ließ mich schwer auf das Bett fallen, verblüfft über diese plötzliche Wandlung. Dieser Mann spielte mal so und mal so, und ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte. Ich fand, er könnte sich endlich mal entscheiden.
    Ich legte den Koffer auf den Boden und wühlte mich durch den Inhalt, fand das Kontaktlinsendöschen, Brille, Nachthemd und Zahnbürste und machte mich auf zum Bad, um meine abendlichen Waschungen möglichst schnell hinter mich zu bringen. Ich wollte bloß noch schleunigst ins Bett. Als ich fertig war und die Tür aufzog, stieß ich gegen eine nackte Brust und fuhr mit einem spitzen Schrei zurück, als hätte mich etwas gebissen.
    Dutch lachte leise und fing mein Handgelenk. »He, Abby, ich bin´s nur. Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    Mein Arm stand in Flammen, seine Hand war fest und warm. Ich kam nicht umhin zu bemerken, wie gut er so halb nackt aussah, und wäre jede Wette eingegangen, dass er noch besser aussah, wenn auch die andere Hälfte nackt war.
    »Nein, schon gut«, sagte ich zu hastig und wollte an ihm vorbeihuschen.
    Er fing mich an der Taille, zog mich zu sich herum und drückte mich an sich. »Ich bin froh, dass du hier bist; so kann ich auf dich aufpassen. Schlaf schön heute Nacht, denn wir müssen morgen früh aufstehen, okay?«
    Meine Stimme hätte mich verraten. Das spürte ich deutlich. Darum nickte ich nur, während ich von Kopf bis Fuß angespannt wartete, was er als Nächstes tun würde. Dutch gab mir ein flüchtiges Küsschen auf die Wange, ging ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Mein Herz hämmerte wie wild. Es war geradezu beschämend, was dieser Mann bei mir anrichtete.
    Ich kehrte in mein Zimmer zurück und sah Kater Virgil, der wie ein Pascha mitten auf meinem Bett saß und mich mit glühendem Blick herausforderte. »Nur zu«, schien er zu sagen. »Versuch doch mal, mich von hier zu vertreiben.«
    Ich setzte mich lächelnd zu ihm, hielt ihm meine Hand hin, damit er sie beschnüffeln und die Schnauze daran reiben konnte. Im Nu waren wir dicke Freunde. Völlig erschöpft rollte ich mich neben ihm zusammen und schlief sofort ein.

12
    Irgendwann mitten in der Nacht wurde ich von einem Telefon geweckt. Ich brauchte ein, zwei Minuten, um mich zu orientieren, konnte mich nicht gleich erinnern, wo ich war. Als ich es wieder wusste, setzte ich mich auf und horchte. Auf dem Wecker neben dem Bett war es zwei Uhr. Ich hörte Dutch im Nebenzimmer mit gedämpfter Stimme sprechen. Mit wem konnte er um diese Uhrzeit telefonieren?
    Wahrscheinlich mit Milo, dachte ich zuerst, oder mit dem Revier, doch je länger das Gespräch dauerte, desto klarer wurde, dass es jemand anderes sein musste. Einmal hörte ich Dutch heftig »Nein, nein, nein!« sagen, dann zügelte er sich und sprach leise weiter. Schließlich hörte ich ein sehr leises »Auf Wiedersehen«, dann nichts mehr.
    Überraschenderweise wühlte mich der Anruf auf. Es wurmte mich, dass sich jemand die Freiheit herausnahm, Dutch um zwei Uhr nachts anzurufen, und dass Dutch außerdem auch noch eine beträchtliche Zeit mit dem Anrufer sprach. Das alles erweckte den Eindruck von Vertrautheit, und plötzlich wurde mir klar, dass ich über den Mann, mit dem ich Tür an Tür schlief, sehr wenig wusste.
    Ich spürte die dornigen Tentakel des Monsters Eifersucht in meinen Eingeweiden, selbst noch, als ich ihm mit Vernunft und Logik gut zuredete zu verschwinden. Natürlich konnte der Anrufer sonst wer sein - seine Mutter zum Beispiel. Aber sosehr ich mir das vor Augen hielt, die Galle saß mir in der Kehle, und ich wusste, ich musste zu einer realistischen Haltung zurückfinden.
    Die Beziehung musste platonisch bleiben, zu meinem eigenen Schutz. Ich brauchte lange, um wieder einzuschlafen.
    Am nächsten Morgen weckte mich Kaffeeduft. Ich blinzelte und rieb mir die Augen, spähte schläfrig nach dem Wecker und stöhnte, weil es nicht einmal sieben war. Da ich noch schwankte, ob ich mich rumdrehen und weiterschlafen oder aufstehen und Kaffee trinken sollte, zog ich mir die Decke über den Kopf und hüllte mich für ein Weilchen in die warme Dunkelheit. Aber dann merkte ich, dass ich endgültig wach war und sowieso nicht mehr einschlafen würde. Seufzend stemmte ich mich hoch und blieb kurz auf der Bettkante sitzen, schlurfte zu meinem Koffer, zog meinen treuen

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