Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
wir vor meinem Haus ankamen, und sowie ich ausgestiegen war, rannte ich praktisch zur Tür und angelte hektisch die Schlüssel aus meiner Handtasche. Dann fiel mir ein, dass ich gar nicht die Gelegenheit gehabt hatte, abzuschließen, als Kobold und Fratze mich mitgenommen hatten. Ich drehte den Knauf, warf die Tür hinter mir zu und schob den Riegel vor.
    Für einen Augenblick lehnte ich die Stirn an das Holz der Tür, um mich zu sammeln, dann warf ich einen Blick in mein Wohnzimmer. Es stank noch immer kräftig nach den an gesengten Teppichfasern und den Zigarren. Es war unerträglich. Ich hielt mir die Nase zu und ging nach oben in mein Schlafzimmer, wo ich wegen der Kälte die Tür zugemacht hatte. Schaudernd drehte ich den Heizlüfter auf und schon nach wenigen Minuten breitete sich eine angenehme Wärme aus.
    Weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, setzte ich mich aufs Bett und überlegte, wie ich mich aus dem ganzen Schlamassel befreien könnte. Die Situation erschien mir durchaus nicht hoffnungslos, aber es war noch ein weiter Weg. Ich betete, dass Milo Dutch erreicht hatte und dass es ihm gut ging. Ich würde Milo die Sache mit Bennington erzählen müssen, doch erst mal wollte ich mich in meinem Schlafzimmer verstecken und warten ... worauf, war mir nicht klar. Doch es würde etwas Entscheidendes passieren, das wusste ich einfach.
    Als es schön warm im Zimmer war, fielen mir die Augen zu. Nach dem ganzen Stress dieser Wochen brauchte ich dringend Schlaf, wie ich fand. So ließ ich mich auf mein Kissen sinken und zog die dicke Wolldecke über mich. Nach ein paar Augenblicken war ich eingeschlafen.
    Den Parkplatz kannte ich, aber das beruhigte mich keineswegs. Ich sah mich nach allen Seiten um und konnte mir nicht erklären, warum ich so nervös war. Ein Stück weit entfernt sah ich einen Supermarkt und eine Post, und das versetzte mich in noch größere Unruhe.
    Dann sah ich jemanden auf mich zukommen. Derjenige war mir unsympathisch, ohne dass ich wusste, wieso. Bevor er nah genug herankam und ich ihn hätte erkennen können, rannte ich vom Parkplatz. Plötzlich erschien vor mir ein Krispy-Kreme-Donutladen und ich lief hinein. Er war hell erleuchtet und warm, sodass ich mich schon etwas sicherer fühlte. Allem Anschein nach war ich allein und so sah ich mich um. Irgendwie hatte der Laden etwas Merkwürdiges an sich und die Donuts waren alle in einem Sarg ausgestellt, was ich mir überhaupt nicht erklären konnte. Ich näherte mich der Ladentheke, um einen genaueren Blick darauf zu werfen, als J. R. Ewing aus dem Hinterzimmer kam. Er trug einen Cowboyhut mit breiter Krempe und einen glänzenden Sheriffstern am Revers und strahlte mich an.
    Sein Erscheinen brachte mich aus der Fassung, doch er schien mich zu kennen, und das beruhigte mich.
    »Hallo, junge Dame«, sagte er gewinnend. »Ich wette, Sie kommen wegen unserer Tagesspezialität.«
    Ich nickte, obwohl ich die gar nicht kannte. »Nun, dann kommen Sie mal hinter die Theke und schauen Sie sich um«, sagte J.R.
    Ohne zu zögern ging ich um den Ladentisch herum und dorthin, wo er hinzeigte.
    »Sie ist dahinten«, sagte er und deutete auf eine hübsch dekorierte Tür, die ringsherum mit blühenden Ranken bemalt war.
    Die Tür selbst war gelb und wirkte so einladend, dass ich einfach hindurchgehen musste.
    »Äh, warten Sie eine Sekunde«, sagte J. R. »Sie haben ja Ihren Tee vergessen.« Und er reichte mir eine Tasse mit Tee, der himmlisch süß duftete.
    Ich trank einen Schluck. Abgesehen von den Teeblättern, die darin schwammen, war er köstlich. Ich lächelte J. R. höflich an und ging nun zu der Tür. Gerade als ich nach der Klinge greifen wollte, packte mich jemand von hinten und zerrte mich herum, sodass meine Teetasse gegen den donutgefüllten Sarg knallte.
    Es war der maskierte Postbote und seine Augen verrieten, wie wütend er war. Er hob den Arm und über meinem Kopf erschien ein Montierhebel, an dem getrocknetes Blut klebte. Ich schrie aus Leibeskräften und fuhr aus dem Schlaf hoch, keuchend vor Angst. Meine Klamotten waren schweißnass.
    Im ersten Moment wusste ich nicht, wo ich war, und blickte um mich. Dann wurde mir klar, dass ich lediglich einen Albtraum gehabt hatte. Alles in Ordnung. Allmählich beruhigte ich mich. Nach ein paar Minuten schwang ich die Beine aus dem Bett und stand auf, um mir die nassen Sachen auszuziehen.
    Ich zog frische Unterwäsche, Jeans und einen Wollpullover an. Dabei schwirrten mir die Bilder des Traums

Weitere Kostenlose Bücher