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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Anweisungen: Sie sollten bitte den Hintereingang und den dortigen Aufzug benutzen und unter keinen Umständen annehmen, ich sei nicht da, selbst wenn sie Zettel mit einer anderslautenden Nachricht vorfänden.
    Die List funktionierte bestens. Alle drei Vormittagsklienten erschienen ohne Zwischenfall. Das Mittagessen nahm ich an meinem Schreibtisch ein und anschließend rief ich die am Vortag versetzten Klienten an, die ich noch nicht erreicht hatte. Sie waren alle verständnisvoll und vereinbarten einen neuen Termin.
    Am Nachmittag fühlte ich mich wieder einigermaßen ausgeglichen und führte gerade die fünfte Klientin ins Sitzungszimmer, als ein ohrenbetäubendes Geheul durchs Haus schallte.
    »Du meine Güte, was ist das denn?«, rief Sarah, mein Zweiuhrtermin.
    »Der Feueralarm!«, rief ich. Schon liefen die Nachbarn den Flur entlang und die Büros leerten sich. »Kommen Sie, besser wir gehen auch nach draußen, für den Fall, dass das keine Übung ist.«
    Sarah und ich schlossen uns der Menge an, die über die Hintertreppe zur Straße hinabstieg. Mir war gerade noch eingefallen, meinen Mantel mitzunehmen, denn an diesem Tag war es bitterkalt. Wir standen alle herum und schauten immer wieder an der Hauswand empor, ob sich irgendwo Rauch zeigte. Wenige Augenblicke später kam die Feuerwehr.
    Mehrere Feuerwehrmänner rannten ins Gebäude und Yvonne sprach mit einem Verantwortlichen, der ein Sprechfunkgerät in der Hand hielt. Ich dachte besorgt an meine Praxis und die ganzen Dinge, die ich zurückgelassen hatte und die nun vielleicht verbrennen würden. Aus irgendeinem Grund jagte mir dieser Gedanke einen verstörenden Schreck in die Glieder und ich sah mich schaudernd um.
    Da entdeckte ich die Ursache: Ein wenig links von mir, weit hinten in der Menschenmenge, stand Muskelberg, verschlagen lächelnd, und starrte mich an. Jetzt wurde mir klar, warum der Feueralarm ausgelöst worden war. Mit einem Schlag war ich wütend und fühlte mich enorm mutig. Ich entschuldigte mich bei Sarah und marschierte zu Muskelberg hinüber. Mit hocherhobenem Kopf fauchte ich: »Hören Sie zu, Kumpel, falls Sie diesen Trick hier abgezogen haben: Er wird nicht funktionieren. Es gibt immer wieder einen Weg, Ihre Einschüchterungstaktik zu umgehen, und ich werde mich nicht tyrannisieren, beschwatzen, drängen oder überzeugen lassen, für einen Widerling wie Kapordelis zu arbeiten!«
    Muskelberg war von meinem Vortrag wenig beeindruckt. »Mr Kapordelis lässt Ihnen etwas ausrichten. Er sagt, Sie haben noch bis heute Abend Zeit, es sich anders zu überlegen, andernfalls ...« Er brach den Satz unheilvoll ab, doch an dem Punkt konnte ich schon längst keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen.
    »Sie können diesem hässlichen Eitergeschwür ausrichten, er soll mich am Arsch lecken!« Und damit zog ich wütend ab.
    »Abby?«, sagte Sarah, als ich zur ihr zurückkam. »Sie sind weiß wie die Wand. Geht es Ihnen nicht gut?«
    Mein Mund war plötzlich staubtrocken und mich überkam ein leichtes Zittern. »Doch, doch«, versicherte ich, »mir ist nur ein bisschen kalt.«
    In dem Moment bekamen wir die Erlaubnis, das Haus wieder zu betreten, und ich drängte mich mit den anderen Leuten hinein. Als Sarah und ich wieder in der Praxis waren, hatten wir noch eine halbe Stunde Zeit, und so gab ich mein Bestes und berechnete ihr nur den halben Preis. Freundlicherweise legte sie aber ein bisschen was drauf.
    Die nächste Klientin kam nicht. Ich wartete bei offener Praxis tür bis Viertel nach drei, aber Kelly, eine meiner Stammkundinnen, ließ sich nicht blicken. Ich setzte mich an den Schreibtisch und stützte den Kopf in die Hände. Vor lauter Frustration und Erschöpfung stiegen mir die Tränen in die Augen. Als das Telefon klingelte, nahm ich reflexartig ab. »Hallo?«
    »Abby?«
    »Am Apparat.«
    »Hallo, hier ist Kelly Holmes. Hören Sie, ich wollte Ihnen nur sagen, dass da ein ziemlich Furcht einflößender Kerl am Ende Ihres Flurs steht und mich nicht durchlassen will.«
    »Wie bitte?« Wie weit sollte das noch gehen?
    »Vermutlich steht er auch jetzt noch da. Sie sollten den Sicherheitsdienst anrufen. Der Kerl hat mir einen mächtigen Schrecken eingejagt.«
    »Kelly, das tut mir furchtbar leid. Ich habe neuerdings Ärger mit einem ehemaligen Klienten und der ist wahrscheinlich der Verursacher des Problems. Möchten Sie einen neuen Termin haben?«
    »Nun ja, wie wär‘s mit einer telefonischen Sitzung? Haben Sie jetzt Zeit?«
    Ich seufzte

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