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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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war. Mein Verfolger war irgendwie gewarnt worden, bevor der Streifenwagen aufgekreuzt war - das konnte ich also knicken.
    Die letzte Möglichkeit wäre ein Anruf bei Milo, damit er zu meiner Rettung eilte, doch darin lag ein gewisses Problem: Ich müsste ihm erklären, warum diese Limousine ständig vor meinem Haus parkte. Milo war nicht auf den Kopf gefallen - mit ausweichenden Antworten käme ich nicht weit. Er würde mich mit Fragen bombardieren, und wenn ich die wahrheitsgemäß beantwortete, säße ich bald ohne Rückfahrkarte und mit falschem Namen zwischen Maisfeldern in Iowa.
    Noch ein Blick zur Uhr. »So eine verdammte ...!«Ich griff zum Telefon und rief bei Cat im Hotel an, aber sie war nicht in ihrem Zimmer. Ich wurde zur Rezeption weitergeleitet und gefragt, ob ich eine Nachricht hinterlassen wolle. Ich bat den Rezeptionisten, in der Lobby nach ihr zu suchen. Zum Glück bekam ich sie kurz darauf persönlich an den Apparat.
    »Catherine Cooper-Masters.«
    »Hallo, Cat, ich bin’s.«
    »Hallo du!«, sagte sie neckend. »Rufst du von unterwegs an?«
    Ich runzelte die Stirn. Sie wusste verdammt genau, dass die Verbindung nicht so gut wäre, wenn ich aus dem Auto telefonieren würde. Das war ihre Art, mir zu sagen, dass ich gefälligst einen triftigen Grund Vorbringen sollte.
    »Ja, so ungefähr ...«, begann ich zögerlich.
    »Ja?«
    »Naja, die Sache ist die ... eigentlich ... ich fürchte, mir geht es heute Abend überhaupt nicht gut.« Keine Lüge, aber auch nicht ganz die Wahrheit.
    »Nicht?« Cats Ton schlug sofort in Besorgnis um.
    »Ah, also, weißt du, ich habe schon den ganzen Tag mörderische Kopfschmerzen und mein Magen spielt verrückt und ich glaube, ich kriege eine Erkältung ...« Lügner, Lügner ...
    »Oh, du Ärmste. Bleib, wo du bist. Ich nehme mir ein Taxi und ...«
    »Nein!«, rief ich aus. Auf keinen Fall durfte ich Kapordelis‘ Männer auf meine Schwester aufmerksam machen. Der Mann schreckte vor nichts zurück. Er würde nicht zögern, sie zu bedrohen, um mich gefügig zu machen.
    Es entstand eine kurze Pause. Wahrscheinlich rieb sie sich das Ohr nach meinem Aufschrei. »Was soll das heißen: Nein?«
    »Naja, ich will nicht, dass du dich ansteckst, Cat. Ich meine, ich habe Fieber und Schüttelfrost und mir ist schlecht. Sauschlecht!« Lügner, Lügner ...
    »Ach, du lieber Himmel! Umso mehr ein Grund, sofort zu dir zu kommen. Ich lasse das Taxi kurz an der Apotheke halten und kaufe dir ein paar ...«
    »Cat! Komm nicht hierher!«, schrie ich ins Telefon.
    Es folgte eine bedeutungsschwere Pause. Dann sagte eine tief gekränkte Stimme: »Na schön, Abby, wie du willst. Ich wollte diese Woche nur ein bisschen Zeit mit dir verbringen, aber wenn du zu sehr mit Kranksein beschäftigt bist und dich lieber in deinem Haus verkriechst, dann sehen wir uns wohl erst an Thanksgiving wieder!« Sie legte auf.
    Ich legte den Apparat auf die Station und ging näher an die Wand heran, um dreimal mit dem Kopf dagegenzustoßen und die Kopfschmerzen auszulösen, die ich gerade beklagt hatte. Dann lief ich durchs Haus, überprüfte sämtliche Fenster und Türen und vergewisserte mich, dass die Alarmanlage eingeschaltet war. Ich ging nach oben und kroch angezogen in mein Bett. Wenn man vorgab, krank zu sein, überkam einen manchmal das spontane Bedürfnis, sich hinzulegen.
    Um drei in der Nacht schoss ich mit Herzklopfen aus dem Schlaf hoch. Die Alarmanlage schrillte nervtötend. Ich schob mir die Finger fast bis ins Trommelfell hinein. Auf Zehenspitzen schlich ich auf den Flur und spähte die Treppe hinunter ins dunkle Wohnzimmer. Wenn jemand ins Haus eingedrungen war, würde ich ihn hei dem Lärm jedenfalls nicht hören, aber wenn ich den Alarm ausschaltete, würde ich den Eindringling geradezu einladen, noch eine Weile bei mir rumzuhängen.
    Ich sah mich nach einer Waffe um, doch mir sprang nichts Geeignetes ins Auge. Mutig zu sein hätte gar keinen Zweck. Mit einer Gänsehaut von Kopf bis Fuß schlich ich zurück ins Schlafzimmer und schloss hinter mir ab. Hastig schnappte ich mir das Telefon und ging damit in meinen begehbaren Kleiderschrank, den ich ebenfalls abschloss.
    Ich wählte die 911 und meldete, nein, schrie gegen den schrillen Alarmton an, dass ich einen Einbrecher im Haus vermutete. Fünf Minuten später hörte ich lautes Pochen an der Haustür. »Royal Oak Police!«
    Den Tränen nahe rannte ich die Treppe hinunter, schob den Riegel zurück und riss die Tür auf, wandte mich dann eiligst

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