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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinüberhelfen. Was Sie berichten, klingt ganz nach dem klassischen Fall, bei dem die gestrandete Seele die Umstände ihres Todes immer wieder durchlebt, weil sie ihr Ableben nicht akzeptiert hat. Damit wir Ihren Geist konfrontieren können, müssen wir in Erfahrung bringen, was zu seinem Tod geführt hat.«
    »Zufällig arbeite ich schon daran, aber rein aus Neugier: Was würde mich das kosten?«
    »Zwei Riesen.«
    Ich schluckte. »Mann, das ist dann doch ein bisschen mehr, als ich anlegen wollte. Haben Sie auch ein Angebot im unteren Preissektor?«
    M.J. lachte leise. »Ich weiß, ich gehöre eher zu den kostspieligen Anbietern, aber es ist tatsächlich mehr Arbeit, als die Leute annehmen. Wenn Sie die Ermittlungen selbst erledigen und mich nur brauchen, um dem Geist ins Jenseits hinüberzuhelfen, kann ich das für - sagen wir - fünfhundert machen.«
    Fünfhundert Mäuse, um sich die Begegnung mit einem bösartigen Poltergeist zu ersparen? »Abgemacht«, sagte ich, ohne zu zögern.
    »Super. Ich stecke gerade mitten in einem Fall, sollte aber in ein, zwei Wochen damit fertig sein. Rufen Sie mich doch einfach an, wenn Sie Ihre Ermittlung abgeschlossen haben, dann nehme ich den nächsten Flieger.«
    »Wo sind Sie jetzt?«
    »In Georgetown, D. C.«
    »Gut. Ich melde mich also bei Ihnen. Danke, M. J.!«
    »Viel Glück, Abby!«
    Ich stieg aus dem Wagen, um zwei Vierteldollarstücke in die Parkuhr zu stecken. Ich hatte beschlossen, zur Bibliothek des Nachbarortes zu fahren, weil sie besser ausgestattet war und wahrscheinlich auch einen größeren Bestand hatte als die in meinem Heimatort. Als ich die Wagentür zuschlug, hörte ich jemanden meinen Namen rufen und sah eine meiner regelmäßigen Klientinnen auf mich zustöckeln.
    »Hallo Miriam«, grüßte ich, als sie vor mir stand.
    »Abby! Was für ein glücklicher Zufall, dass wir uns über den Weg laufen! Ich habe gestern in Ihrer Praxis angerufen und Ihr Anrufbeantworter sagte, Sie hätten den ganzen Januar über keine Sprechstunde. Ich brauche aber ganz dringend Ihren Rat.«
    Im September hatte ich eine intuitive Botschaft empfangen, wonach ich mir einen Monat freinehmen und mal richtig ausspannen sollte. Seit dem vorigen Februar hatte ich nicht mehr als ein paar Tage Urlaub machen können. Darum hatte ich auf die Botschaft gehört und für Januar keinen einzigen Termin angenommen. Trotzdem war das ein ziemlich riskantes Unternehmen, denn selbst gute Hellseher sehen den Schwund auf ihrem Konto, wenn sie ihre Klienten abweisen.
    Aber ich hatte es durchgezogen, und eigentlich war alles bestens gewesen, bis Dutchs Verletzung und mein neues Haus meine Freizeit völlig aufzehrten.
    »Was ist denn los, Miriam?«, fragte ich, bereit zu einer spontanen Minisitzung.
    »Also, wie Sie vorhergesagt hatten, hat sich meine Firma kurz vor Thanksgiving verkleinert, und ich habe meinen Job verloren.«
    Ich habe so viele Klienten, dass meine Erinnerungen an die einzelnen Sitzungen gewöhnlich ineinanderfließen. Aber auch wenn ich die Details von Miriams letzter Sitzung nicht mehr parat hatte, war sie mir nicht gleichgültig. »Oh, das tut mir leid. Wie kommen Sie seitdem zurecht?«
    »Na ja, dank Ihrer Vorhersage konnte ich mich darauf vorbereiten, sodass es mir recht gut geht. Und ich bewerbe mich in der ganzen Stadt um eine neue Stelle. Sie hatten ja auch angekündigt, dass ich bei potenziellen Arbeitgebern ziemlich gut ankommen würde, und darum wollte ich mit Ihnen sprechen. Vielleicht können Sie mir nur eine Frage beantworten.«
    »Aber gern«, sagte ich und fuhr die Antennen aus.
    »Ich habe von zwei Firmen ein Jobangebot und weiß nicht, welches ich annehmen soll. Sie zahlen beide dasselbe, aber ich bin unschlüssig, wo ich mich wohler fühlen würde.«
    »Hm.« Ich konzentrierte mich auf die Botschaften, die mir bereits durch den Kopf sausten. »Beide scheinen mir gut zu sein und wären keine schlechte Entscheidung. Aber gibt es bei einer der beiden eine Frau mit dunkelbraunen oder schwarzen Haaren in einer Machtposition?«
    »Ja! Bei Endicorp hatte ich das Vorstellungsgespräch bei einer Frau, die dann auch meine direkte Vorgesetzte wäre, und sie hat schwarze Haare.«
    »Aha, dann liege ich also richtig. Ich kann Ihnen sagen, dass sie einen autoritären, detailorientierten Führungsstil pflegt, und wenn Sie so etwas verrückt macht, sollten Sie zu der anderen Firma gehen.«
    »Wie schlimm ist sie?«
    »Es grenzt an Besessenheit«, sagte ich stirnrunzelnd. »Sie ist

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