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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu lange nicht gesehen. Du musst mich öfter anrufen als alle Jubeljahre einmal.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Dutch entschuldigend. »Mach ich bestimmt. Sobald mein Hintern wieder heil ist, gehen wir ein Bier trinken und vielleicht auch mal zu den Red Wings, was meinst du?«
    »Guter Plan«, antwortete T. J. erfreut. Mir gab er höflich die Hand und sagte: »War mir ein Vergnügen, Abby.« Lügner ; Lügner ...
    »Mir auch«, sagte ich schmunzelnd.
    Dutch und ich verließen das Büro und liefen den Flur entlang. »Er scheint nett zu sein«, begann ich.
    »Ja, er ist der Beste.«
    »Und er hat viel für dich übrig«, sagte ich mit einem unterdrückten Kichern.
    »Er ist ein guter Freund.«
    »Ist er Single?«, fragte ich scheinheilig.
    »Ja. Er hat eine nach der ändern. Schon im College ist er mit keiner öfter als zwei-, dreimal ausgegangen. Ein eingefleischter Junggeselle, schätze ich.«
    »Jede Wette«, sagte ich, als wir in den Aufzug stiegen.
    »Wie meinst du das?«, fragte Dutch, dem endlich mein ironischer Tonfall auffiel.
    »Nur so. Tolle Musik hatte er laufen.«
    »Ja, T.J. hatte schon immer einen komischen Geschmack. Kannst du dir vorstellen, dass er auf Musicals steht?«
    »Sag bloß!«, erwiderte ich und biss mir auf die Zunge.
    »Merkwürdig, oder?«
    »Aber mir gefällt sein Stil. Diese Sessel waren ungeheuer bequem.«
    »Er hatte schon immer einen Sinn für Möbel. Hab ich dir erzählt, dass er praktisch mein ganzes Haus eingerichtet hat?« Dutchs Einrichtung sah aus wie vom Innenarchitekten. Angesichts seiner männlichen Unbekümmertheit hatte ich mich immer gewundert, wie er das hinbekommen hatte.
    »Genau wie bei dieser Fernsehshow, Queer Eye for the Straight Guy, wo Schwule die Wohnungen von Heteros verschönern.« Wir verließen den Aufzug.
    »Ja ... äh, wie bitte?«
    An der Glastür nach draußen blieb ich stehen. »Du nimmst mich auf den Arm, oder?«
    »Womit?«, fragte er reichlich verwirrt.
    »T. J.«, sagte ich und stieß rückwärts die Tür auf. »Du weißt, dass er schwul ist, oder?«
    »Wie bitte?«, rief Dutch völlig entgeistert aus. »Das ist er nicht!«
    »Aber natürlich«, trällerte ich und schlenderte vor ihm her zum Wagen.
    »Auf keinen Fall!«, widersprach Dutch hinter mir. Seine Krücke klackte laut auf dem Gehweg, während er sich beeilte, mich einzuholen.
    Ich ging weiter, aber rückwärts, um ihn besser necken zu können. »Schwul wie ein Liza-Minnelli-Groupie! Schwul wie ein Barbra-Streisand-Fan!«
    »Abby«, knurrte Dutch.
    »Hello Dolly!«, trällerte ich falsch, aber laut und genoss die Szene und Dutchs verlegenes Gesicht. »Well, hello Dolly! It‘s so nice to ... Ach du Scheiße!«, kreischte ich, als ein Mann mit Kapuzenpulli und Skimaske hinter einer Hausecke hervorgeschossen kam und mich anrempelte, dass ich der Länge nach in den Schnee fiel.
    »He!«, hörte ich Dutch ein paar Meter entfernt brüllen.
    Während ich mit dem hünenhaften Kerl rang, der auf mir lag, begriff ich nicht gleich, dass er versuchte, das Kästchen unter meinem Arm hervorzuzerren. Mein Verstand war von dem Zusammenstoß kurzzeitig betäubt, und so konnte mir der Kerl die Kiste entreißen. Gerade als er aufsprang, um abzuhauen, hörte ich über mir einen dumpfen Schlag. Der Dieb ging in die Knie und landete auf mir. Mein Verstand arbeitete inzwischen wieder. Es gelang mir, einen Arm zu befreien und nach dem Kästchen zu greifen. Ein zweiter dumpfer Schlag erfolgte.
    »Loslassen!«, schrie ich, die Finger um das Kästchen gekrallt, als mein Angreifer noch eins übergebraten bekam und laut stöhnend losließ.
    Ich trat nach ihm, während ich das Kästchen an mich drückte. Er rollte sich weg, rappelte sich vom Boden hoch und verschwand hinter der Hausecke, wo er hervorgekommen war. Als ich auf die Knie kam, sah ich noch Dutchs Krücke hinter ihm her fliegen und gegen die Hauswand prallen. Noch atemlos von dem Überfall wurde ich vom Boden hochgezogen und auf die Beine gestellt. Dutch begann mich auf Verletzungen abzutasten und machte dabei selbst ein gequältes Gesicht.
    »So ein Scheißkerl!«, brummte er. »Alles in Ordnung?«, fragte er besorgt.
    Ich hielt mir die schmerzende Seite. »Ja, ich glaube schon, war nur benommen von dem Zusammenprall ...«
    Plötzlich hörten wir hinter uns einen Aufschrei und ein aufgeregtes »Oh mein Gott!«. Wir drehten uns um, und da kam T. J. Hals über Kopf angerannt und zeigte hektisch in die Richtung, wo der Räuber verschwunden war. »Ich habe

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