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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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verkrochen, wenn ich gekränkt war, und auch als Erwachsene neigte ich noch zum Eremitentum, wenn mir das Leben hart zusetzte. Rückblickend musste ich zugeben, dass ich aus vielen Beziehungen geflüchtet war, sobald sie schwierig wurden. Doch das wollte ich diesmal nicht. Die Wahrheit war, dass ich in einen gewissen sturen, nüchtern denkenden, übertrieben beschützerischen FBI-Agenten total verknallt war. Manchmal mochte ich es, dass Dutch mir Rückendeckung gab. Aber dann waren da auch diese Momente, wo mir genau das, was mich an ihm faszinierte, plötzlich die Luft zum Atmen nahm.
    Aber wie sollte ich ihm das begreiflich machen? Vor allem jetzt, wo er sauer auf mich war. Er war selbst ebenfalls ziemlich unabhängig, und wenn ich es genau betrachtete, musste ich zugeben, dass es ihm genauso schwerfallen musste, sich auf mich einzulassen, wie mir im umgekehrten Fall.
    Müde strich ich mir durch die Haare und stand auf. Ich brauchte den Trost einer heißen Dusche, bevor ich mich mit Candice traf. Vielleicht könnte ich mit ihr über mein Dilemma reden, nachdem ich ihr bei ihrem Fall geholfen hatte. Candice war ein kluger Kopf und schien an Männern keinen Mangel zu haben. Vielleicht würde sie mir einen Rat geben können.
    Eine Stunde später stand ich mit dem Wagen in einer Parklücke vor der Praxis und wollte gerade nach meiner Handtasche greifen, als mich von hinten jemand anhupte. Ich drehte mich um und sah Candice’ Lexus direkt hinter mir. Sie winkte. Ich winkte zurück und wartete neben dem Wagen, bis sie ebenfalls eingeparkt hatte.
    »Gutes Timing!«, rief sie, als sie ausstieg.
    »Perfekt!«, bekräftigte ich.
    Wir umarmten uns. Ich hatte sie seit ein paar Monaten nicht gesehen und hatte sie vermisst. Für meine übrigen Klienten war die Terminvergabe streng begrenzt, sie jedoch kam häufiger zu mir, denn Candice brauchte meine Dienste sehr selten für ihr Privatleben, sondern vielmehr bei Betrugs- oder Scheidungsfällen, an denen sie arbeitete. So hatte ich ihr schon mehrfach dazu verholfen, Betrüger und untreue Ehegatten zu entlarven. Da unsere Sitzungen so anders waren, freute ich mich immer darauf, weil sie das monotone Einerlei auflockerten. Deshalb und weil Candice ein echt liebenswerter Mensch war, war es mir gar nicht lästig, dass sie ausgerechnet heute bei mir aufkreuzte.
    »Wie geht‘s denn so?«, fragte sie, während wir über die Straße auf mein Bürohaus zugingen.
    »Ganz okay eigentlich, viel zu tun, aber okay.«
    Sie sah mich prüfend an. »Ärger mit dem Freund?«
    Ich lachte schallend. »Ganz offensichtlich brauchen Sie mich gar nicht, Candice. Ihre Antennen funktionieren ausgezeichnet.«
    Sie schmunzelte. »Ich sehe es Ihnen immer an. Also, was ist los? Sind Sie noch mit diesem scharfen Typen zusammen, dem großen Blonden?«
    Ich grinste über ihre Beschreibung. »Ja, aber gestern Abend sind wir uns in die Haare geraten, und ich weiß nicht, wie ich es wieder einrenken soll.«
    »Was ist passiert?«, fragte sie, als wir das Haus betraten.
    »Ich habe im Affekt eine unfaire Bemerkung losgelassen.«
    »Wie unfair?«
    »Mordsmäßig unfair. Ich habe ziemlich schnippisch angemerkt, dass es sehr schwierig sei, seine Freundin zu sein.«
    Wir waren am Aufzug angelangt, und Candice drückte den Knopf. »Das klingt gar nicht so schlimm. Sind Sie sicher, dass er nicht überempfindlich ist?«
    »Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass er kürzlich im Dienst verwundet wurde und ich bei ihm Krankenschwester spielen musste. Dabei ist er ein Kerl, der es demütigend findet, wenn er sich nicht selbst versorgen kann.«
    »Aha«, sagte Candice. Wir betraten den Aufzug. »Das ist etwas anderes. Nun, Abby, manchmal muss man einfach schlucken und zugeben, dass man sich falsch verhalten hat.«
    Ich nickte. »Ich weiß. Aber er ist momentan nicht in der Stimmung, mir zuzuhören. Wenn Dutch wütend ist, kann er auch mal zwei Tage lang schmollen. Wenn ich nicht gerade bei ihm wohnen würde, könnte ich ihm ja Zeit lassen und in einer Woche anrufen, dann würden wir uns küssen, und es wäre wieder gut. Aber wie die Dinge liegen, werden das zwei zähe Tage werden, ehe wir wieder höflich miteinander reden können.«
    »Sie könnten ihn einfach verführen«, schlug Candice vor, als wir den Aufzug verließen.
    Ich lächelte müde. »Ja, das wäre eine klasse Idee, wenn der Arzt ihm nicht verordnet hätte, einen Monat lang auf Sex zu verzichten.«
    »Manchmal kann eine gute Anmache viel dazu beitragen, einen

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