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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mantel, den ich auf einen Sessel geworfen hatte, und zog leise die Terrassentür auf.
    Mir passiert es blöderweise immer wieder, dass ich die Autoschlüssel im Wagen einschließe, wenn ich tanke. Nachdem ich ein paarmal den Automobilclub rufen musste, war ich endlich schlauer geworden und hatte in ein magnetisches Schlüsselversteck investiert, das ich in einem der Radkästen angebracht hatte. Dutch hielt sich bestimmt für clever, weil er daran gedacht hatte, mir auch die Zweitschlüssel wegzunehmen, aber da konnte er von mir noch was lernen.
    Tief geduckt huschte ich an der Hausseite entlang zur Beifahrerseite meines Wagens und griff am Hinterreifen vorbei in den Radkasten, ertastete den kleinen Metallbehälter und löste ihn ab.
    Fies lächelnd schob ich den Deckel auf. »Bingo!«, flüsterte ich. Ein Wagenschlüssel, ein Hausschlüssel. Ich vergeudete keine Zeit damit, mir weiter zu gratulieren. Ich brauchte Abstand zu meinem einengenden Freund, und zwar pronto.
    Doch als ich in den Mazda sprang und aus der Einfahrt scherte, musste ich lachen, weil ich mir vorstellte, was Dutch für ein Gesicht machen würde, wenn er entdeckte, dass ich ihn ausgetrickst hatte. »Geschieht dir recht, Cowboy!«, rief ich aus und schaltete den CD-Player ein. U2 dröhnte los, und ich grinste triumphierend den ganzen Weg nach Hause.
    Ich parkte in einer Nachbarstraße, da ich Dutch zutraute, dass er den Wagen abschleppen ließe, wenn er ihn in meiner Einfahrt entdeckte. Als ich mein Haus betrat, schauderte ich. Das Thermostat war heruntergedreht, weil ich bei Dutch wohnte. Ich ging in die Küche und nahm mir eine Dose Cola aus dem Kühlschrank, lehnte mich gegen den Schrank, während ich den Verschluss aufriss, und überlegte, was ich jetzt tun sollte.
    Eigentlich war es Zeit, für meine spärlich eingerichtete Bude ein paar Möbel anzuschaffen, und ich müsste auch mal zu meiner Praxis fahren und mich um das Durcheinander kümmern. Bei dem Gedanken fühlte ich mich sogleich niedergeschlagen, und ich befand, dass ich dazu noch nicht die Kraft hatte. Ich sah auf die Uhr. Es war kurz nach neun. Also auf zum Möbelhaus.
    Als ich beim »Engländers« durch die Glastür kam, war ich sofort von Verkäufern umringt, die um meine Aufmerksamkeit wetteiferten. Darunter war auch der Typ, der mir das Sofa verkauft hatte. Dem wandte ich mich zu. »John, richtig?«
    »Ja! Ich erinnere mich an Sie«, sagte er und scheuchte die anderen weg. »Möchten Sie das Geheimkästchen doch noch kaufen?«
    »Nein, das nicht«, sagte ich lächelnd. »Aber ich brauche Möbel für die Essecke und das Wohnzimmer. Was haben Sie zum Beispiel an HiFi- und Fernsehschränken?«
    John führte mich in die entsprechende Abteilung und beriet mich beim Kauf eines Fernsehschranks, eines Beistelltisches, einer Esszimmergruppe und eines Schreibtischs für mein Arbeitszimmer. Das dauerte eine ganze Weile, hauptsächlich weil ich mit den Gedanken woanders war. Tatsächlich tat mir der Krach mit Dutch schon leid. Das hieß nicht, dass ich jetzt fand, er dürfe mich wie ein Kind behandeln. Doch nachdem der erste Ärger verflogen war, sah ich, dass er nur versuchte, mich zu beschützen.
    Trotzdem musste einmal klargestellt werden, dass er mir nicht diktieren konnte, wann ich zu kommen und zu gehen hatte. Dass ich ihn ausgetrickst hatte, war für unsere Beziehung heilsam dachte ich. Damit hatte ich ihn schon mal gleich in die Schranken gewiesen. Andererseits brauchte ich die Sache auch nicht zu übertreiben. Ich konnte also durchaus zu ihm zurückfahren, sobald ich mit dem Einkauf fertig war. Schließlich hatte ich meinen Standpunkt klargemacht.
    Gegen halb elf war ich mit dem Möbelkauf durch, und gerade als ich den Kaufbeleg einsteckte, meldete sich meine Intuition, und ich bekam eine Gänsehaut. Abrupt drehte ich den Kopf nach rechts. Direkt im Eingang stand James Carlier. Schon wieder.
    Meine Wut kochte hoch, und ich marschierte augenblicklich auf ihn zu. Nach wenigen Schritten hörte ich hinter mir jemanden rufen. »Miss Cooper! Miss Cooper!«
    Ich drehte mich um. Es war die Kassiererin, die mich gerade abgefertigt hatte. Sie lief mir entgegen und wedelte mit meiner Kreditkarte. »Die hätten Sie fast vergessen!«, sagte sie.
    Nur mit Anstrengung konnte ich eine freundliche Miene aufsetzen und die Karte entgegennehmen. »Vielen Dank«, sagte ich und warf einen hastigen Blick über die Schulter-James war weg.
    »Ich muss sie wohl liegen gelassen haben.«
    »Gut, dass es mir noch

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