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Abdruecker (Splattergeschichten)

Abdruecker (Splattergeschichten)

Titel: Abdruecker (Splattergeschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Bach
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jetzt konnten sie beide nicht von der Hitze schlafen, die in ihnen war.
    Das Zerren des Windes an der Verankerung der Fenster, die schadhaft und verbogen immer wieder einen frischen Hauch Wüstenwind einließen, ließ sie wach unter den verklebten Lidern daliegen mit pulsierenden Herzen. Der leer gefegte Nachthimmel zeigte auch heute wieder die weißen Körnchen von Sternen. Sie küsste ihn zwischen die Schulterblätter und fragte: „Was ist die Narbe unter dem Schulterblatt?“
    Er dachte nach. Sie hatten Muße. Sie hatten unendlich viel Zeit.
     
    An einem anderen Tag regnete es. Der Tag war heiß gewesen wie alle Tage zuvor, und sie waren vollkommen ausgetrocknet, tranken Bier an Raststätten am Autoput, das ganze Rückgrat des Karstes entlang. Sie fuhren dem Regen nach, weil sie im Wetterbericht gehört hatten, dass in dieser Region Griechenlands regnen würde. Der Regen kam dann wirklich, wenn auch sehr spät. Der Wagen glitt über die weißen Flecken der Bodenreflektoren und es war gegen Mitternacht geworden.
    Es war wie im Traum, Zek war gefangen von Müdigkeit und dem Gefühl, gemeinsam dazusitzen und nirgendwohin zu müssen. Als der Regen kam, sah er die Deutsche von der Seite an und lachte, weil sie darauf so lange gewartet hatten. Sie saßen irgendwo in der Dunkelheit, zusammengespannt durch die völlige Isolation der ausgestorbenen Überlandstraße. Zek fuhr in der Dunkelheit der Wüste, in der es nun regnete. Im Radio sang Sinatra, und eine Swingkapelle werkte. Mehrmals wurden die Funkwellen von Blitzfäden zerbrochen, der Lichtschlag war ein Krachen im Lautsprecher. Der Blitz setzte fahle Farben in die Nacht und taghelle Tiefe in den Raum. Hier im Inneren war es warm, und ein Teil dieser Wärme war das Gefühl, dass draußen der Regen herunter prasselte. Es regnete so stark, dass Zek einmal vom Aquaplaning gebremst wurde, zur Seite auslenkte und nur im Schritttempo fahren konnte. Das Gemisch aus Schwärze und Lichtreflexen ließ ihn schließlich irgendwo in den Dreck lenken und parken. Der Regen trommelte auf das Dach, in dem sie bei gelöschtem Licht saßen. Er spürte die Hand der Deutschen auf seinem Schenkel, eine ruhige, bestimmte Hand.
    „ Ich bin wahnsinnig müde“, sagte sie. Es herrschte vollständige Dunkelheit. Er drehte sich um, zupfte das Kissen und die Decke von der Hinterbank des Wagens. „Ich gehe noch einmal raus“, sagte sie, „mir ist heiß.“
    „ Okay.“
    Er spürte, dass sie sich auszog. Die Empfindung von nackter Haut und dem Schweiß der Deutschen war stark. Die glatte, warme Haut von Oberkörper, Armen und Oberschenkeln war ihm sehr nahe.
    „ Hast du es schon einmal im warmen Wasser gemacht?“ fragte er.
    Das Spritzen von Regentropfen, als sie unter einem Lachen die Tür aufdrückte und hinaus sprang in den Regen. Ein Schwall Feuchtigkeit, wärmer als vermutet. Er zog sich aus und ging hinaus in völlige Nacht, aus der der Regen wie eine Decke fiel. Unter den Füßen waren Steinchen, kratzige Holzstückchen, regenweiche Disteln, Sand. Er musste rufen, um die Deutsche in dieser Dunkelheit zu finden, und sie kicherte dann irgendwo unterdrückt, kam näher, und er spürte sie Bauch an Bauch. Sie hielten einander umarmt. Ihr Körper war elastisch, feucht, rasch ausgekühlt. Als sie sich an ihn presste, kam ihre Wärme aus der Tiefe als Überrest des heißen Tages. Da war nichts als Feuchtigkeit. Die Dunkelheit roch nass und blütenschwer. Vielleicht gewöhnten sich die Augen an diese Dunkelheit, oder die Dichte der Wolken ließ nach, man sah Umrisse, Spiegelung einer Lache. Die Deutsche drehte sich dorthin und warf sich hinein. Zek fiel ebenfalls hin, wälzte sich in der Lache. Der Dreck machte alles glitschig. Dann lagen sie nebeneinander auf dem Bauch. „Schweine“, sagte er.
    Sie lachte laut: „Herrlich!“
    Ihre Haut war kühl geworden, während sie auf dem Rücken lag und in den herabstürzenden Regen schaute, mit Augen, die auf gingen und zufielen, und einem Mund, der offen stand. Seine Arme und ihre Arme verschlangen sich in einander, packten den Körper des Anderen. Ihre Schenkel kamen ihm, während er sich auf sie schob und sein Bein zwischen die ihren legte, zu Bewusstsein, das Muskulöse daran. Es gefiel ihm sehr. Er schaute ihre Brüste an, die sehr voll waren im Vergleich zu ihrem relativ schmalen Körper, üppiger als dieser, hervorquellend. Er tastete mit seinem Schwanz im Haarschopf ihrer Fotze herum, spürte sie zurückweichen, ihn suchen, das war Hitze

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