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Abdruecker (Splattergeschichten)

Abdruecker (Splattergeschichten)

Titel: Abdruecker (Splattergeschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Bach
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auf Hitze, es machte ihn geil. Er steckte ihn hinein in das Glitschige der Scheide, erdvermischt, hektisches Plätschern aufgewühlten Pfützenwassers und Schaum, als sie darauf reagierte, er spürte ihre sehr schmalen, kalten Finger in der weichen Kuhle der Leiste und dann die Erleichterung, als ihr Geschlecht ganz nachgab und es noch tiefer ging und warm wurde. „Ja“, sagte sie.
    Eingedrungen sein und ganz gehalten zu werden ohne scharfe Grenzen, das war momentan genug. Das Samtweiche machte alles klar, schleimig. Er begann sich zu bewegen, zu stoßen. Sie half mit ruckenden Bewegungen nach, spreizte die Beine und verzog, während er sie immer rascher und kräftiger fickte, nach einer Weile den Mund so, wie man das macht, wenn man versucht, zu kommen. Es war sehr gut, das zu sehen. Ihr Gesicht hatte keine Kraft mehr vor Lust, doch ihr Mund wölbte sich lautlos in einer Konzentration, die bis in die Eingeweide ging. Der Körper wurde an manchen Stellen gelatinös. Er konnte sie jetzt umdrehen und die Elastizität ihres Hinterns spüren. Es war schön, das Verhalten ihres Atems zu hören, ihren Atem anstoßen zu lassen auf halber Höhe, sie laut werden zu hören. Seine Ejakulation entlud sich in den kleinen keuchenden Körper hinein mit Brust und Bauch und dem an sein Ohr gedrückten Mund, der dabei aufgluckste. Es war gut. Ihre kalten, erdigen Finger auf seinem Hintern, die ihn nahmen und an den Leib drückten, machten daraus etwas Inniges, als sie sich an ihn presste und seinen Körper an sich presste.
    Sie lagen da, bis sie der Regen so kalt gespült hatte, dass sie nicht mehr bleiben konnten. Im Wagen stiegen sie besudelt wie sie waren in die Kleider und kuschelten sich zusammen. Sie wurden sehr schnell müde. Später einmal zuckte die Lidhaut unter einem Blitzschlag hellrot auf. Der Regen wurde mit der Zeit leiser. Jemand rückte Türen im Traum. Ihren Körper spüren, anbeten wollen, sich andrücken als Verbindung und etwas Warmes, dachte er. Sie lagen Rücken an Bauch auf den Wagensitzen unter dem Rauschen des Regens, in Kleidern, grobes Jeansmaterial, darunter das Klebrige der Haut, die einem vertraut geworden war wie die eigene Haut, schweißklebrig, nach Erde riechend, halbtrocken, etwas, das wieder warm wird mit einer pelzigen Locke irgendwo in der Nässe.
    Sie redete sich in eine mühsam gezügelte Begeisterung hinein im Planen von Haus, Kind, Funkgerät, Proviant. Zek hatte erfahren, dass die Deutsche in Frankfurt an der Börse gewesen war im Dienste von Expot, einem russischen Konzern, und dass sie ihren Job hasste. Sie würde nie mehr in diesen Job zurückkehren. Er hatte sich als Teilhaber einer Firma für Objekt- und Personenschutz ausgegeben. Er dachte über ihre Pläne nach. Er überlegte sich, wie sich ihre Träume verwirklichen lassen würden.
    Sie unterbrach seine Gedanken, indem sie sich einfach in seine Arme legte. Er hielt ihren Körper in Händen wie ein Instrument, ihr Bauch blieb für die Berührung frei. Der linke Arm umspannte die Brust und die Finger der Rechten lagen auf ihren Schamlippen, die darunter einsanken und feuchte wurden. Die Haut ihrer Schulter roch ein bisschen nach Seife, sie war sonnenglatt und warm von ganz wenig Sonnenbrand, vergessene Hitze, stundenlang nachklingend.
    Als er sich wieder auf sie gelegt hatte und in sie eingedrungen war, wanderten ihre Beine hoch, bis er sie zusammennehmen und umarmen konnte. Dabei hatte diese schweigende Musik begonnen, unsichtbares Anschwellen ihres Körpers, unter dem sie wohlig die Gesichtszüge verzog als überlebensgroßes, samtweiches Instrument, das mit einem Japsen oder Keuchen Antwort gab. Erst später, als sie zusammen gekommen waren, das erste mal zusammen, und erschöpft zusammen lagen, wurde sie wieder ein kicherndes, albernes Kind, das Antwort gab, wenn er es aufs Ohr küsste.
    Es war kalt und regnerisch, als er in der Woche darauf nach dem Auftrag wieder in das Hotel an der sardinischen Küste kam, und bereits später Vormittag. Es hatte lange gedauert, das Segelboot, das ihn vom Strandhaus des Ziels wieder auf das freie Meer gebracht hatte, aus der von Regen gepeitschten Bucht in den Hafen zu manövrieren, und Zek zitterten die Knie, als er durch die Eingangshalle des Hotels schritt. Er zog sich in seinem Zimmer an, schlüpfte in den Mantel und saß da in seiner Erschöpfung, bis das Schütteln in seinen Gliedern nachgelassen hatte. Ein Kellner brachte eine Kanne Kaffee auf einem silbernen Tablett, es war wunderbar.

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