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Abendruh: Thriller (German Edition)

Abendruh: Thriller (German Edition)

Titel: Abendruh: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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und wir müssen vorbereitet sein.«
    »Verräter!«, stieß Claire hervor, als Teddy das Klebeband abrollte und Sansone die Hände hinter dem Rücken band. »Wir waren deine Freunde ! Wie kannst du uns das antun?«
    Der Junge ignorierte sie und wandte sich als Nächstes Julian zu.
    »Teddy hat uns hierher gelockt«, erklärte Claire Maura. »Er hat uns erzählt, Sie würden auf uns warten, aber es war alles nur eine Falle.« Sie starrte den Jungen an, ihre Stimme heiser vor Empörung. Auch wenn ihr Schicksal besiegelt schien, war sie furchtlos bis hin zur Tollkühnheit. »Du warst es. Von Anfang an bist du es gewesen. Du hast diese blöden Zweigpuppen aufgehängt.«
    Teddy zog noch einen Streifen Klebeband ab und wickelte ihn fest um Julians Handgelenke. »Warum sollte ich das tun?«
    »Um uns Angst zu machen. Damit wir in Panik geraten.«
    Teddy sah sie ehrlich verblüfft an. »Das war ich nicht, Claire. Diese Puppen sollten mir Angst machen. Damit ich Hilfe rufen sollte.«
    »Und Dr. Welliver? Wie konntest du ihr das antun?«
    In Teddys Augen blitzte so etwas wie Bedauern auf. »Es sollte sie ja nicht umbringen! Es sollte sie nur verwirren. Sie hat für die gearbeitet. Hat mich die ganze Zeit beobachtet und darauf gewartet, dass ich …«
    »Teddy«, sagte der Mann streng. »Vergiss nicht, was ich dir beigebracht habe! Was geschehen ist, ist geschehen, und wir müssen nach vorn schauen. Also bring es zu Ende.«
    »Ja«, antwortete der Junge und schnitt noch ein Stück Klebeband ab. Er schlang es so fest um Mauras Handgelenke, dass sie sich mit noch so viel Drehen und Zerren nicht würde befreien können.
    »Gut gemacht, Junge.« Der Mann reichte Teddy ein Nachtsichtgerät. »Jetzt geh rauf, und behalt den Hof im Auge. Melde mir, wenn sie ankommen, und sag mir, wie viele es sind.«
    »Ich will bei dir bleiben.«
    »Ich will dich nicht in der Schusslinie haben, Teddy.«
    »Aber ich will dir helfen!«
    »Du hast mir schon genug geholfen.« Der Mann legte dem Jungen die Hand auf den Kopf. »Dein Platz ist jetzt auf dem Dach. Du bist mein zweites Paar Augen.« Er sah auf seinen Gürtel hinunter, als dort ein Alarmsignal ertönte. »Sie hat das Tor erreicht. Setz dein Headset auf, Teddy. Geh. « Er schob den Jungen aus dem Raum und folgte ihm nach draußen.
    »Ich war deine Freundin !«, schrie Claire, als die Tür zufiel. »Ich hab dir vertraut, Teddy!«
    Sie hörten, wie der Riegel vorgeschoben wurde. Oben in der Küche bellte und jaulte Bear immer noch, doch die Tür dämpfte das Geräusch, sodass es klang wie der ferne Ruf eines Kojoten.
    Maura starrte die verschlossene Tür an. »Es war Teddy «, murmelte sie. »Die ganze Zeit – ich hätte nie gedacht …«
    »Weil er bloß ein Kind ist«, bemerkte Claire bitter. »Niemand beachtet uns. Niemand traut uns etwas zu. So lange, bis wir euch irgendwann überraschen.« Sie blickte zur Decke auf. »Sie werden Detective Rizzoli töten.«
    »Sie kommt nicht allein«, sagte Maura. »Sie hat mir gesagt, dass sie Verstärkung mitbringt. Leute, die sich zu wehren wissen.«
    »Aber sie kennen das Schloss nicht so gut wie dieser Mann. Teddy hat ihn nach Einbruch der Dunkelheit hereingelassen. Er kennt jedes Zimmer, jede Treppe. Und er erwartet sie.«
    In der Küche war Bears Geheul verstummt. Selbst er musste die Aussichtslosigkeit ihrer Lage erfasst haben.
    Jane. Jetzt kommt es allein auf dich an.

31
    Das Schloss wirkte verlassen.
    Jane und Frost fuhren auf den Parkplatz von Abendruh und starrten zu den dunklen Fenstern hinauf, zu den Türmen und Zinnen, die sich gegen den sternenklaren Himmel abzeichneten. Niemand hatte sie am Tor in Empfang genommen, niemand war ans Telefon gegangen, als Jane eine halbe Stunde zuvor von unterwegs angerufen hatte, kurz bevor sie das Signal ganz verloren hatte. Ein schwarzer SUV parkte neben ihnen, und durch die Fenster sah Jane die Silhouetten von Carole und ihren beiden männlichen Begleitern. Der eine war Denzel, der andere ein schweigsamer Muskelprotz mit rasiertem Schädel. Bei ihrem gemeinsamen Tankstopp vor einer Stunde hatte keiner der Männer ein Wort gesprochen; es war klar, dass Carole hier das Kommando führte.
    »Da stimmt etwas nicht«, sagte Jane. »Wir müssen doch die Sensoren auf der Zufahrtsstraße ausgelöst haben, also weiß Maura, dass wir hier sind. Wo sind sie alle?«
    Frost sah zu Caroles Geländewagen. »Mir wäre wesentlich wohler, wenn wir Verstärkung von der Maine State Police hätten. Wir hätten sie trotzdem

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