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Abendruh: Thriller (German Edition)

Abendruh: Thriller (German Edition)

Titel: Abendruh: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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atmete durch, um sich ein wenig zu beruhigen. »Und deshalb geben wir nichts an die Öffentlichkeit, solange wir etwas nicht absolut zweifelsfrei beweisen können. Wissen Sie, um manche Leute zu überzeugen, müsste schon ET höchstpersönlich auf dem Rasen des Weißen Hauses landen. Aber Neil und Brian waren der Meinung, dass sie genügend Beweise hatten. Das war übrigens auch mit das Letzte, was Neil mir vor seinem Tod gesagt hat.«
    Jane starrte ihn an. »Dass er Beweise hätte?«
    Bartusek nickte. »Für außerirdisches Leben.«

24
    Auf der Fahrt nach Columbia sprachen Jane und Frost kaum ein Wort, überwältigt von dem, was sie soeben gehört hatten. Beide brauchten eine Weile, um es zu verarbeiten, und nach diesem Besuch bei der NASA war die Reise über einen eintönigen Highway zu dem profanen Büro, in dem Olivia Yablonski als Vertreterin für Medizinartikel gearbeitet hatte, ein fast willkommenes Kontrastprogramm.
    »Ich frage mich, ob wir uns nicht geirrt haben«, sagte Frost. »Ich glaube nicht, dass der Junge das Ziel des Anschlags in New Hampshire war.«
    Jane warf einen Seitenblick auf ihren Kollegen, der mit zusammengekniffenen Augen vor sich hin starrte, als ob er im dichten Nebel etwas zu erkennen versuchte. »Du glaubst, es galt dem Onkel des Jungen. Brian Temple.«
    »Beide Männer sind im Begriff, weltbewegende Forschungsergebnisse zu verkünden. Neil fällt einem Anschlag zum Opfer, Brian gerät in Panik, flieht mit seiner Frau und seinem Neffen nach New Hampshire. Wo die Killer sich ihn vornehmen.«
    »Nur wissen wir nicht, wer die Killer sind.«
    »Du hast doch Bartusek gehört. Die Entdeckung, dass es so was wie ET wirklich gibt, würde die Welt erschüttern. Die Menschen würden plötzlich alles anzweifeln, was sie in der Sonntagsschule gelernt haben.«
    »Was denn? – Du meinst, da geht irgendein Albino-Mönch um und bringt NASA -Wissenschaftler um die Ecke?« Sie lachte. »Ich glaube eher, das war ein Film.«
    »Bedenk doch nur, wozu religiöse Eiferer jetzt schon fähig sind, wenn es darum geht, ihre Überzeugungen zu verteidigen. Diese Klimaforscher am MIT , die bekommen doch ständig Drohbriefe. Da würde so was erst recht die ganzen Spinner auf den Plan rufen. Falls es je veröffentlicht wird.« Er runzelte die Stirn. »Komisch, dass die NASA das nicht schon getan hat.«
    »Offenbar fehlt doch noch der endgültige Beweis.«
    »Ist das wirklich der Grund – oder ist es einfach ein zu heißes Eisen für die NASA – und nicht nur für sie?«
    Außerirdisches Leben . Sie drehte diesen Gedanken im Kopf hin und her, versuchte ihn aus allen möglichen Blickwinkeln zu sehen, sich alle Folgerungen auszumalen. Ein Motiv für Mordanschläge? Die Morde an den Yablonskis und den Temples waren zweifellos das Werk von Profis, die mit Semtex umzugehen wussten. »Diese Theorie hat einen Haken«, sagte sie. »Sie erklärt nicht den Anschlag auf Claire Wards Familie. Ihr Vater war Diplomat in Diensten des Außenministeriums. Was hatte er mit der NASA zu tun?«
    »Vielleicht gibt es keine Verbindung zwischen den Fällen. Wir sehen da nur einen Zusammenhang, weil beide Kinder in Abendruh gelandet sind.«
    Jane seufzte. »Jetzt hörst du dich schon an wie Crowe. Verschiedene Kinder, verschiedene Fälle. Reiner Zufall, dass sie jetzt in derselben Schule sind.«
    »Obwohl, das ist schon interessant …«
    »Was?«
    Er deutete auf ein Straßenschild, das auf die Ausfahrt nach Washington hinwies. »Hat nicht auch Erskine Ward eine Zeit lang in DC gearbeitet?«
    »Und in Rom. Und in London.«
    »Wenigstens haben wir eine geografische Verbindung zwischen den Wards und den Yablonskis. Sie haben innerhalb eines Radius von fünfzig Meilen gewohnt.«
    »Aber nicht Teddy Clocks Familie. Nicholas Clock hat in Rhode Island gearbeitet.«
    »Stimmt.« Frost zuckte mit den Achseln. »Dann suchen wir vielleicht nach Verbindungen, wo es gar keine gibt, und machen nur alles komplizierter, als es ist.«
    Sie entdeckte die Adresse, nach der sie suchten, und bog auf den Parkplatz ein. Es war eine ganz gewöhnliche Einkaufsmeile, wie es sie im ganzen Land zu Tausenden gab. Existierte da vielleicht ein universeller Bauplan für diese Strip Malls, der Architekturstudenten eingebläut und an sämtliche Bauunternehmen im Land verteilt wurde? Jane lenkte den Wagen in eine Parklücke und ließ den Blick über den wohlbekannten Mix von Geschäften schweifen. Ein Drugstore, ein Klamottengeschäft für Übergrößen, ein Ramschladen

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