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Abendruh: Thriller (German Edition)

Abendruh: Thriller (German Edition)

Titel: Abendruh: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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und ein China-Imbiss. Das war die eine Konstante, auf die man sich hundertprozentig verlassen konnte: der China-Imbiss.
    »Ich kann es nicht sehen«, sagte Frost.
    »Muss am anderen Ende sein.« Sie stieß ihre Tür auf. »Vertreten wir uns ein bisschen die Beine.«
    »Bist du sicher, dass es die richtige Adresse ist?«
    »Ich habe es mir heute Morgen noch einmal von der Geschäftsstellenleiterin bestätigen lassen. Sie erwartet uns.« Ihr Handy klingelte. Sie sah eine Vorwahl aus Maryland und erkannte die Nummer des Detectives, der im Fall Yablonski ermittelt hatte. »Rizzoli«, meldete sie sich.
    »Detective Parris hier. Sind Sie schon in Baltimore?«, fragte er.
    »Ja, wir sind im Moment angekommen. Klappt es mit unserem Treffen heute Abend?«
    »Ja, Ma’am. Ich bin noch unterwegs, aber bis zur Essenszeit müsste ich zurück sein. Wie wär’s, wenn wir uns so gegen halb acht im LongHorn Steakhouse treffen? Das ist am Snowden River Parkway. Bis dahin hab ich bestimmt ordentlich Appetit auf ein saftiges Steak. Es wäre mir lieber, wir würden uns nicht bei mir zu Hause treffen.«
    »Das verstehe ich. Ich trenne auch immer gerne Dienst und Privatleben.«
    »Nein, es ist nicht nur das. Es hat mit diesem Fall zu tun.«
    »Was meinen Sie?«
    »Darüber reden wir später. Haben Sie Ihren Partner mitgebracht?«
    »Detective Frost steht hier neben mir.«
    »Gut. Kann nicht schaden, noch ein wachsames Augenpaar dabeizuhaben.«
    Sie legte auf und sah Frost an. »Das war ein merkwürdiger Anruf.«
    »Was ist an diesem Fall schon nicht merkwürdig?« Er betrachtete die Reihe von Nullachtfünfzehn-Geschäften und seufzte. »Von der NASA hierher«, sagte er. »Na, bringen wir’s hinter uns.«
    Leidecker Krankenhausbedarf war am anderen Ende der Mall, hinter einem Schaufenster, in dem zwei Rollstühle und eine Gehhilfe ausgestellt waren. Als Jane eintrat, erwartete sie einen Ausstellungsraum voll mit medizinischen Geräten. Stattdessen fand sie sich in einem Büro mit fünf Schreibtischen, beigefarbenem Teppichboden und zwei Topfpalmen wieder. An einem der Schreibtische saß eine Frau mittleren Alters mit Unmengen Spray im Blondhaar und telefonierte. Sie sah die Besucher eintreten und sagte: »Ich rufe Sie später zurück wegen dieser Bestellung, Mr. Wiggins.« Sie legte auf und lächelte. »Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Ms. Mickey? Detective Rizzoli, mein Kollege Detective Frost«, sagte Jane. »Wir haben telefoniert.«
    Die Frau stand auf, um sie zu begrüßen, und ließ eine schlanke Figur in einem elegant geschnittenen grauen Hosenanzug sehen. »Bitte, sagen Sie doch Carole zu mir. Ich hoffe wirklich, dass ich Ihnen helfen kann. Die Sache geht mir immer noch sehr nahe. Jedes Mal, wenn ich zu ihrem Schreibtisch hinüberschaue, muss ich an sie denken.«
    Jane drehte sich zu den leeren Arbeitsplätzen um. »Sind Olivias andere Kollegen in der Nähe? Wir würden gerne auch mit ihnen sprechen.«
    »Leider sind derzeit alle Mitarbeiter auf Vertreterreise. Aber ich habe Olivia länger gekannt als alle anderen hier, also dürfte ich wohl in der Lage sein, Ihre Fragen zu beantworten. Bitte, nehmen Sie doch Platz.«
    Während sie ihrer Aufforderung folgten, sagte Frost: »Ich nehme an, man hat Ihnen diese Fragen früher schon gestellt.«
    »Ja, ein Detective war mehrmals hier. Ich habe seinen Namen vergessen.«
    »Parris?«
    »Ja, richtig. Eine Woche nach dem Unfall rief er hier an und wollte wissen …« Sie hielt inne. »Aber inzwischen wissen wir wohl, dass es kein Unfall war.«
    »Nein, Ma’am.«
    »Er fragte mich, ob Olivia Feinde gehabt hätte. Irgendwelche Exfreunde vielleicht. Oder auch neue Liebhaber.«
    »Und wussten Sie von welchen?«, fragte Jane.
    Carole Mickey schüttelte heftig den Kopf, doch nicht ein Haar in ihrem perfekt gestylten blonden Helm verrutschte dabei. »Olivia war keine von diesen Frauen.«
    »Viele ganz normale Menschen haben Affären, Ms. Mickey.«
    »Nun, sie war nicht einfach nur ein normaler Mensch. Sie war die zuverlässigste Vertriebsmitarbeiterin, die wir je hatten. Wenn sie sagte, sie würde am Mittwoch in London sein, dann war sie am Mittwoch in London. Unsere Kunden wussten stets, dass sie sich auf sie verlassen konnten.«
    »Und diese Kunden«, sagte Frost, »sind das Krankenhäuser? Arztpraxen?«
    »Beides. Wir verkaufen an medizinische Einrichtungen in aller Welt.«
    »Wo sind denn Ihre Produkte? Ich sehe hier nicht viele ausgestellt.«
    Carole griff in eine Schublade und zog einen

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