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Abendstern - Roman

Abendstern - Roman

Titel: Abendstern - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war. Seufzend schloss sie die Augen. »Oh, ist die gut. Ich hatte gehofft, auf der Bowlingbahn würde sie nicht so gut schmecken.«
    »Doch, wir sind ganz okay. Gino’s gegenüber ist allerdings noch besser, und er hat auch mehr Auswahl.«
    Sie öffnete die Augen und blickte in sein lächelndes Gesicht. »Es ist gemein, so etwas zu einer Frau zu sagen, die ihre Essgewohnheiten ändern will.«
    Cal beugte sich ein wenig vor, und Quinn konnte auf einmal keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er hatte ein hinreißendes Lächeln, bei dem ihr ganz schwach wurde.
    Bevor er jedoch etwas sagen konnte, rief ihn jemand, und er riss seine grauen Augen von ihrem Gesicht los. »Bin gleich wieder da«, sagte er.
    »Na.« Quinn atmete tief durch und wandte sich Fox zu. »Endlich allein«, sagte sie zu ihm. »Also, Sie, Cal und der abwesende Gage Turner sind Freunde seit Ihrer Kindheit.«
    »Eigentlich seit wir Babys waren. Im Uterus schon sozusagen. Cals und Gages Mutter lernten sich in einem
Lamaze-Kurs kennen, den meine Mutter gab. Ein paar Monate nach den Entbindungen gab es noch einmal ein Kurstreffen, und da stellten sie fest, dass wir alle zur gleichen Zeit zur Welt gekommen waren.«
    »Also gründeten sie spontan einen Mommy-Club.«
    »Nein, ich weiß nicht. Sie haben sich wohl ganz gut verstanden, obwohl sie eigentlich von verschiedenen Planeten kamen. Freundinnen waren sie nicht direkt, aber eben freundlich zueinander. Meine und Cals Eltern verstehen sich immer noch ganz gut, und Cals Dad hat Gages Vater Arbeit gegeben, als niemand in der Stadt ihn eingestellt hätte.«
    »Warum nicht?«
    Fox überlegte kurz und trank einen Schluck Bier. »Es ist eigentlich kein Geheimnis«, sagte er dann. »Er hat getrunken. Jetzt ist er seit einer ganzen Weile schon trocken. Ungefähr seit fünf Jahren. Ich glaube, Mr Hawkins hat ihm Arbeit gegeben, weil er einfach gutherzig ist, hauptsächlich hat er es natürlich wegen Gage gemacht. Auf jeden Fall kann ich mich nicht erinnern, dass wir drei jemals keine Freunde waren.«
    »Gab es bei Ihnen denn nicht die unvermeidlichen Trennungen und das ›du magst ihn lieber als mich‹?«
    »Wir haben uns gestritten - das tun wir ab und zu immer noch.« Taten das nicht alle Brüder, dachte Fox. »Aber im Großen und Ganzen waren wir immer eine Einheit. Uns kann nichts trennen. Und dieses ›du magst ihn lieber als mich‹ - das machen nur Mädchen.«
    »Aber Gage lebt nicht mehr hier.«
    »Gage lebt eigentlich nirgendwo. Er ist der geborene Vagabund.«

    »Und Sie?«
    »Ich habe schon an die Großstadt gedacht, es für kurze Zeit sogar mal ausprobiert.« Er blickte zu den Bowlingbahnen. »Aber ich mag Hollow. Meistens mag ich sogar meine Familie. Außerdem hat sich herausgestellt, dass ich gerne in einer Kleinstadt Anwalt bin.«
    Das war wohl die Wahrheit, dachte Quinn. Allerdings nicht die ganze. »Haben Sie auch das Kind mit den roten Augen gesehen?«
    Fox stellte abrupt das Bierglas hin, aus dem er gerade trinken wollte. »Na, das ist ja vielleicht eine Überleitung.«
    »Vielleicht. Aber das war keine Antwort.«
    »Darüber muss ich auch erst noch mal nachdenken.«
    »Sie sind sich nicht sicher, ob Ihnen die Idee gefällt, mit mir darüber zu reden, was hier vor sich geht.«
    »Ich bin mir nicht sicher, wozu es gut sein soll. Also wäge ich ab.«
    »Das ist Ihr gutes Recht.« Sie blickte auf, als Cal zurückkam. »Nun, danke für das Bier und das Stück Pizza. Ich sollte mich jetzt wohl wieder in mein schönes Hotelzimmer zurückziehen.«
    »Spielen Sie Bowling?«, fragte Cal.
    »Nein, absolut nicht.« Quinn lachte.
    »Oh, oh«, sagte Fox leise.
    Cal trat um die Theke herum und versperrte Quinn, die gerade von ihrem Barhocker gleiten wollte, den Weg. Prüfend betrachtete er ihre Stiefel. »Siebeneinhalb, richtig?«
    »Äh …« Sie folgte seinem Blick. »Ganz genau. Sie haben ein gutes Augenmaß.«

    »Bleiben Sie hier.« Er tippte ihr auf die Schulter. »Ich bin gleich wieder da.«
    Quinn blickte ihm stirnrunzelnd hinterher, dann blickte sie Fox an. »Er holt mir doch jetzt nicht etwa Bowlingschuhe?«
    »Doch, bestimmt. Sie haben sich über die Tradition lustig gemacht, und er wird Ihnen erklären, dass sie vor fünftausend Jahren begonnen hat.«
    »Ach du lieber Himmel.« Mehr fiel Quinn dazu nicht ein.
    Cal kam mit einem Paar Bowlingschuhen in Braun und Cremefarben wieder. Außerdem hatte er noch ein Paar braune dabei, die offensichtlich ihm gehörten. »Bahn fünf ist frei. Willst du

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