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Abenteuer im Ferienlager

Titel: Abenteuer im Ferienlager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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    Die Kinder waren beeindruckt. Vor allem Gaby stellte immer wieder Fragen.
    Schließlich legte Oma Truels ihr den Arm um die Schulter. »Schade, Gaby, dass du nicht meine Enkelin bist! Ein Mädchen wie dich hätte ich mir gewünscht.«
    Gaby wurde rot. Aber dann überwand sie ihre Verlegenheit und sagte: »Ich habe zwar schon zwei Großmütter. Aber ab heute, Oma Truels, bist du die dritte. Und da man eine Großmutter duzt, sage ich jetzt einfach du zu dir.«
    »Einverstanden!«, freute sich Oma Truels. »Und ihr«, wandte sie sich an die Jungs, »könnt mich genauso anreden.«
    »Prima, Oma!«, lachte Tarzan. »Dann wirst du auch sicher nichts dagegen haben, wenn wir uns um deine Gespenster kümmern.«
    »Um Himmels willen! Wie denn das?«
    »Deine vier Enkel möchten zu gern mal Gespenster erleben. Und aus der Nähe sehen. Kommen sie jede Nacht?«
    »Nein. Nur ein- oder zweimal in der Woche. In den letzten Tagen hatte ich Ruhe.«
    Sie waren jetzt in der Diele, zwischen holzgetäfelten Wänden. Auf dem Tisch neben der Garderobe stand das Telefon. Tarzan wies darauf.
    »Bitte, Oma Truels, ruf uns an, sobald sich von den Gespenstern was zeigt. Wir haben zwar keinen Apparat auf der Bude. Aber wir verstehen uns gut mit Rasputin – eh, ich meine: mit Günther Berger. Das ist unser Betreuer. Seine Nummer schreiben wir dir auf. Wenn du ihn anrufst, egal zu welcher Zeit, verständigt er uns. Mit den Rädern sind wir dann in zehn Minuten hier.«
    Nachdenklich rieb Oma Truels sich die Stirn. Ganz wohl war ihr nicht bei dem Gedanken. Verschmitzt sah sie die Kinder dann an.
    »Ihr habt doch was vor?«
    Tarzan lächelte. »Vielleicht können wir die Gespenster vertreiben.«
    »Ihr glaubt, dass jemand seinen Schabernack mit mir treibt. Aber überlegt doch mal, Kinder! Seit einem halben Jahr! Und immer wieder! Nein, das ist unmöglich! Da würde jeder die Lust verlieren.«
    »Gespenster, die unsere neue Oma fast zu Tode erschrecken«, sagte Tarzan, »müssen es sich gefallen lassen, dass wir ihnen auf die Finger sehen.«
    Oma Truels zögerte noch. Aber dann nickte sie. »Also gut! Ich rufe euch an.«
    Der Regen hatte aufgehört. Die Sonne kam hervor. Wiesen und Felder dampften. Brodelnde Schwaden hoben sich aus dem Laubwald.
    Klößchen schwitzte, als die vier zum Ferienlager zurück- radelten. Er keuchte noch schlimmer als vorhin. Immerhin hatte er sieben Schinkenbrote verputzt. Und jetzt fühlte er sich wie ein gefüllter Truthahn.
    »Sobald ich 18 bin«, schimpfte er, »mache ich den Führerschein und dann rühre ich kein Stahlross mehr an.«
    »Wozu denn den Führerschein?«, meinte Tarzan mitleidlos. »Wenn du so weiterfutterst, passt du in fünf Jahren nicht mehr hinters Lenkrad. Also brauchst du einen Chauffeur. Und natürlich einen Wagen mit sehr stabiler Federung. Und wer dich sieht, wird sagen: Da kommt der dicke Sauerlich. Der war schon als Junge so verfressen.«
    »Du kannst mir meinen Appetit nicht verderben! Du nicht!«
    »Keiner kann das«, schaltete Gaby sich lachend ein. »Du würdest sogar einem Gespenst das Frühstücksbrot aus der Tasche klauen – wenn sonst nichts da wäre. Stimmt’s, Willi? Oder habe ich Recht?«
    »Von dir, Gaby, hätte ich mehr Mitgefühl erwartet.« Klößchen versuchte zu schluchzen – was natürlich gespielt war –, aber stattdessen kam ihm ein kräftiges Bäuerchen hoch.
    »Hört, hört!«, rief Karl. »Das war das siebte Schinkenbrot. Es wehrt sich noch.«
    »Aber nicht mehr lange«, meinte Klößchen. »Sobald wir aufder Bude sind, schiebe ich mir noch eine Tafel Schokolade rein. Das beruhigt meinen Magen.«
    Sie erreichten das Ferienlager. Es bestand aus einem Dutzend Häusern auf schönem Wiesengelände, unweit des Deichs.
    Tarzan, Karl und Klößchen hatten eine Bude für sich. Gaby wohnte mit zwei kleineren Mädchen im Obergeschoss. Sie durfte Oskar im Zimmer halten, weil er gut erzogen und stubenrein war.
    Die Räder wurden hinterm Haus abgestellt. Dann machten sich die vier Freunde auf die Suche nach Rasputin. Sie fanden ihn im Haupthaus, wo die Krankenstation war und das Verwaltungsbüro.
    »Wir haben ein Problem«, sagte Tarzan zu dem bärtigen Studenten. »Bei der Lösung können nur Sie uns helfen, Günther. Sie haben doch nichts dagegen, wenn Sie nachts mal geweckt werden.« Er erzählte, worum es ging und was sie vorhatten.
    »Hm.« Rasputin strähnte seinen Bart mit den Fingern. »Ihr bringt mich ganz schön in Verlegenheit. Nachts das Lager zu

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