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Abenteuer im Ferienlager

Titel: Abenteuer im Ferienlager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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verlassen, ist eurer Altersgruppe strengstens untersagt. Und ich trage die Verantwortung für euch. Andererseits scheint eure neue Oma wirklich Hilfe zu brauchen. Eine alte Frau so zu erschrecken, ist eine Schufterei.«
    »Die Gespenster wollen sie langsam, aber sicher mürbe machen«, sagte Tarzan.
    »Wie kommst du darauf?«
     
    »Ist doch klar. Hinter dem Spuk steckt System. Ich vermute, dieser Thiessen hat irgendwelche Strolche beauftragt, Oma Truels die Freude an ihrem Haus zu verleiden. Sie soll so weit gebracht werden, dass sie doch noch verkauft. Was mich dabei besonders empört: Die Verbrecher nehmen in Kauf, wie gefährlich das für Oma Truels werden kann. Ihr Herz ist geschwächt, sie verträgt keine Aufregung. Wenn ein Gespenst mit glühenden Augen zum Fenster hereingrinst, kann derSchreck sie glatt umbringen. Bewundernswert, dass sie sich noch nicht gefügt hat. Unsere neue Oma ist eine tapfere Frau.«
    Sprachlos hatten Karl und Klößchen zugehört.
    Gaby blinzelte mit ihren Kornblumenaugen und lächelte verschwörerisch.
    »Ich dachte mir, dass du das vermutest«, meinte sie. »Als du Oma Truels ausgefragt hast, war der Zusammenhang deutlich.«
    »Ich habe nichts gemerkt«, staunte Klößchen.
    »Du warst ja auch ausschließlich mit deinen Schinkenbroten beschäftigt.«
    »Hm.« Rasputin zierte sich noch. »Ich glaube, ich kann’s nicht erlauben.«
    »Überlegen Sie mal, Günther, was Sie damit anrichten«, meinte Tarzan. »Wir lassen Oma Truels bestimmt nicht im Stich. Das heißt, wir hauen ab, sobald es so weit ist – mit oder ohne Erlaubnis. Da wir aber ohne Ihre Hilfe nichts vom Auftauchen der Gespenster erfahren, müssen wir jede Nacht raus. Aber – wenn ich’s mir recht überlege – das ist gar nicht so übel. Oma Truels’ Gästezimmer sind gemütlich. Und verpflegen wird sie ihre vier Enkel, dass uns das hiesige Essen wie Gefängniskost vorkommt.«
    »Na, aber!« Rasputin grinste. »Das Gulasch heute Mittag war nicht schlecht.«
    »Aber man kriegt ja nur drei Portionen«, meinte Klößchen vorwurfsvoll.
    »Also, gut!« Rasputin ließ seinen Bart los. »Ich weiß von nichts. Und da ich gelegentlich schlafwandle, ist es durchaus möglich, dass ich nachts zu euch komme und was von einem Anruf erzähle. Ich weiß dann buchstäblich nicht, was ich tue, und habe am nächsten Tag keine Ahnung.«
    »Spitze!«, lachte Tarzan. »So habe ich mir einen Jugendbetreuer immer vorgestellt.«
    Klößchen schnarchte in der folgenden Nacht besonders laut. Karl stöhnte im Schlaf, warf sich auf seinem quietschenden Bett herum und boxte ins Kopfkissen: Offenbar erlebte er im Traum etwas Schreckliches.
    Tarzan war seit wenigen Augenblicken wach. Irgendwas hatte ihn geweckt. Noch dösig, sah er auf die Leuchtziffern seiner Armbanduhr: gleich Mitternacht.
    In der Bude war’s dunkel wie in einem Tintenfass. Wind fauchte ums Haus. Jetzt wurde wieder an der Tür geklopft.
    »Tarzan!« Er sprang aus dem Bett, öffnete und blinzelte ins Lampenlicht des Flurs. Rasputin trug einen lappigen Bademantel über seinem Pyjama. Grinsend stand er mit ausgestreckten Armen da – wie ein Schlafwandler.
    »Eure Oma hat sich dreimal entschuldigt. Ihr war’s sehr peinlich, einen jungen Mann um Mitternacht anzurufen. Ich soll euch ausrichten, ein Gespenst schleiche ums Haus.«
    »Danke, Raspu... äh, Günther! Das vergessen wir Ihnen nicht.«
    Tarzan machte kehrt, schloss die Tür, knipste Licht an, rüttelte Karl an der Schulter – und hätte beinahe einen der Boxhiebe abgekriegt, der eigentlich dem Kopfkissen galt.
    »Es ist so weit, Computer! Raus aus der Koje! Die Gespester erwarten uns.«
    »Häh? Spinnst du? Ach so! Ja. Uuuuaaaah!« Er gähnte gewaltig.
    In Sekundenschnelle zog Tarzan sich an: Jeans, Turnschuhe und einen dicken Pullover in Dunkelblau, denn der Abend war kühl gewesen, und die Nacht würde recht unerquicklich sein.
    Karl bemühte sich, Klößchen wach zu kriegen. Vergebens.
    »Willi, es gibt Frühstück!«, rief Tarzan. »Käsesemmeln und Kakao. Beeilung! Die andern mampfen alles weg.«
    Das wirkte. Klößchens Schnarchen verstummte. Hurtig setzte er sich auf. »Ich habe Anrecht auf Frühstück. Die dürfen nicht... He, wieso ist es noch dunkel?«
    »Oma Truels hat eben angerufen. Los, hopphopp! Du meine Güte! Wir müssen Gaby wecken. Ich mach’s.«
    Leise trat er auf den Flur. Auf Zehenspitzen schlich er die Treppe hinauf. Im Obergeschoss schliefen nur Mädchen. Für alle Jungs war dort Sperrzone.
    Nur

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