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Abenteuer Jakobsweg - Höhen und Tiefen einer langen Reise (German Edition)

Abenteuer Jakobsweg - Höhen und Tiefen einer langen Reise (German Edition)

Titel: Abenteuer Jakobsweg - Höhen und Tiefen einer langen Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meik Eichert
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Seitenstreifen einer Autobahn. In Deutschland undenkbar! Außerdem nicht ganz ohne! Ist aber nix passiert, dafür waren wir bald schon in der Nähe der Altstadt. Anfangs nicht mit der rechten Orientierung, suchten wir uns einen einheimischen Navigator, der uns zielgenau in die gewünschte Richtung lotste. Der erste Gang führte zum Touristenbüro, wo wir uns ein Pensionsverzeichnis holten. Eine Albergue kam für keinen von uns in Frage. Direkt am Plaza Mayor, dem kulturellen Mittelpunkt der Stadt fanden wir das einfachste an Gästezimmer, was man sich vorstellen kann.
    Minus 3 Sterne sozusagen, wirklich abenteuerlich. Ko stet aber auch nur 35 € für uns alle zusammen. Nach kurzer Bedenkphase beschlossen wir daher mit einem einmütigen „Why not?“ zu bleiben. Wir ließen uns auch nicht davon beeindrucken, dass heute Abend eine große Fiesta bis tief in die Nacht hinein für Trubel und Lärm
    sorgen wird. Im Gegenteil, das bedeutete Party, mit u ns mittendrin! Genau da hatten
    wir Lust drauf! Die Unterkunft lässt sich nur s chwer beschreiben, primitivster Standard in einem seit Ewigkeiten nicht renovierten Altbau, aber die Betten sind frisch bezogen und warmes Wasser gibt es nach Voranmeldung auch. Mehr als schlafen wollen wir hier sowieso nicht. Dafür blicken wir von unserem kleinen Balkon direkt auf den großen Plaza, der von toller Architektur umrahmt wird, allen voran der barocken Fassade des Rathauses. Davor steht schon die Bühne für das abendliche Konzert. Es war erst 11 Uhr, als wir unsere Zimmer bezogen. Der Tag konnte beginnen!
     
    León ist wirklich eine Perle. Enge verwinkelte Gassen, ganz alte Häuser, die meisten in warmen, mediterranen Farben gestrichen, tolle Bauwerke, ein paar größere und kleinere Plazas sowie ein Gastronomieangebot, welches jedes Herz höher schlagen lässt. In dieser Stadt bleiben keine Wünsche offen. Dazu kommt der Faktor Atmosphäre, den man fühlt, aber nicht beschreiben kann. Die Stadt ist das pure Leben.
     
    Jos hatte zunächst einige persönliche Dinge zu erledigen, daher unternahm ich nur mit Ela zusammen unsere Tour de Kultur. Ein guter Stadtplan führte uns punktgenau zu allen Sehenswürdigkeiten und erläuterte, was wir wissen müssen. Höhepunkt des Rundgangs war die Kathedrale, die als stilreinstes frühgotisches Bauwerk auf spanischem Boden gefeiert wird. Ich brauche gar nicht viel davon verstehen, um die großartige Baukunst zu erkennen und zu bewundern. Unglaublich und in ganz Spanien einzigartig sind die aufwändigen Glasmalereien, die in einem Zeitraum von 700 Jahren entstanden sind. Weniger spektakulär, aber dafür sehr stimmungsvoll kommt die schlichte, im romanischen Stil errichtete Basilica de San Isidoro daher. Das ehemalige Kloster und heutige Parador-Hotel sowie ein von Gaudi erbautes altes Herrschaftshaus sind neben vielen anderen Highlights die hervorstechendsten. Soviel zur Kultur. Der Rest ist Lebensfreude!
     
    Bei strahlendem Sonnenschein suchten wir uns in einem der zahlreichen Straßencafés einen Platz. Zwei Stunden später war unsere Gesellschaft auf 12 Personen angewachsen, natürlich alles Pilger. Eileen und Torsten waren dabei, plus
    ein paar andere uns bekannte Gesichter. Wie Mag nete finden wir ganz von allein immer und überall zusammen, wenn wir im gleichen Ort sind. Ich habe aufgehört, mich darüber zu wundern.
     
    Ich glaube, Eileen und Torsten sind auf einem guten Weg, ein Paar zu werden. Torsten würde es gerne schon zeigen, aber Eileen ziert sich noch ein wenig. Na ja, das wird schon… .
     
    Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Bummeln, in verschiedenen Straßencafés sitzend (mal zu zweit, mal zu mehreren), reden und genießen. Der Tag verflog auf diese Weise ohne jede Langeweile. Ein paar Notizen sind gemacht, nun ist noch etwas ausruhen (wovon eigentlich?) angesagt, bevor am frühen Abend das Programm auf dem Plaza Mayor beginnt. Ich freue mich drauf!
     
    Mit Flamenco-Tanzgruppen und folkloristischer Musik ging‘s los. Die anderen Pilger waren anfangs noch dabei, bekamen von dem Programm am späteren Abend aber nichts mehr mit, da sie alle in Herbergen schlafen, und dort ist grundsätzlich um 22 Uhr Zapfenstreich. Welch ein Jammer! Zum Abendessen suchten Ela, Jos und ich uns ein Lokal und bekamen das mit Abstand schlechteste Pilgermenü, seit wir in Spanien sind. Tja, das war wohl ein Griff ins Klo! Hauptsache feste Nahrung, könnte man aber auch sagen. Keinen von uns hat es wirklich gestört. Alles was

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