Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
erhielt, kam ihr deshalb sehr gelegen, vor allem, als Wanda sie an den traditionellen Samstagstanz erinnerte. Es war Samstag, und die Einladung kam Claudia gerade recht.
„Ich habe allen schon gesagt, dass du kommst“, meinte Wanda aufgeräumt. „Die alte Clique wird da sein, deshalb darfst du uns nicht im Stich lassen. Es wird dir bestimmt Spaß machen. Alles geht wie immer ganz zwanglos zu. Ein Sommerkleid genügt also. Wir Älteren sollten uns sowieso langsam abgewöhnen, Jeans zu tragen, zumindest wenn wir unten herum etwas rundlicher geworden sind“, setzte sie trocken hinzu.
„Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, seit ich zum letzten Mal ein Kleid angezogen habe“, erwiderte Claudia seufzend. „Du hast mich überredet. Ich komme.“
„Wir halten dir einen Platz frei“, versprach Wanda.
Der Gedanke, ihre alten Klassenkameraden wiederzusehen, erfüllte Claudia mit Vorfreude. Beschwingt duschte sie und legte Make-up auf. Dann bürstete sie ihr Haar, bis es ihr seidig auf die Schultern fiel. Sie entschied sich für ein einfaches weißes Sommerkleid mit schmalen Trägern und einem weiten Rock, der ihre schmale Taille zur Geltung brachte. Dazu wählte sie einen Goldgürtel und passende Armreifen. Zierliche hochhackige Sandalen vervollständigten ihre Erscheinung. Prüfend betrachtete sie sich im Spiegel und fand, dass sie in diesem Aufzug fast wieder wie ein Teenager aussah.
Dann ging Claudia zu Lorna in die Küche und berichtete ihr, was sie vorhatte.
Die Köchin nickte. „Das ist eine sehr gute Idee. Es wird Ihnen gut tun, mal wieder unter die Leute zu kommen. Warum pflücken Sie sich nicht von dem Strauch vor dem Haus eine Gardenienblüteund stecken sie sich ins Haar? Ich finde Gardenien so romantisch.“
Begeistert nahm Claudia die Idee auf. Sie pflückte sich eine der zarten weißen Blüten und atmete verträumt ihren Duft ein. Dann steckte sie sie sich hinter das Ohr und kehrte in die Küche zurück, um sich Lorna vorzustellen. Die Köchin lächelte zufrieden.
„Fahren Sie vorsichtig!“ rief sie ihr noch nach.
Claudia ging zum Kombi hinaus und setzte sich hinter das Steuer. Erleichtert atmete sie auf, als von Roland immer noch nichts zu sehen war.
Den Tanz im Gemeindehaus hatte es schon so lange gegeben, wie Claudia zurückdenken konnte. Es gab dort einen großen Saal, in dem Tische und Stühle für eine größere Menge, eine Band auf einem Podium und eine kleine Erfrischungsbar Platz fanden. Für die ganz Jungen wurden nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt, während die Älteren sich auch mit Bier stärken konnten. Die Teenager hatten keine Chance, an ein Bier zu kommen, weil hier jeder jeden kannte und niemand ein falsches Alter vortäuschen konnte.
Bei Claudias Ankunft herrschte bereits reges Treiben, und sie musste ein ganzes Stück vom Gemeindehaus entfernt parken. Doch schon vor dem Gebäude wurde sie von ein paar Klassenkameraden begrüßt, so dass sie mit einer fröhlichen Schar eintrat.
„Hier herüber!“ hörte sie Wanda rufen.
Als Claudia in die Runde blickte, entdeckte sie ihre Freundin, die sich von ihrem Platz erhoben hatte und ihr fröhlich die Richtung wies.
Claudia winkte zurück und bahnte sich dann einen Weg zu Wandas Tisch. Aufseufzend ließ sie sich auf den für sie freigehaltenen Stuhl fallen.
„Puh! Ist das ein Gedränge!“ meinte sie lachend. „Mirscheint, ich werde langsam alt. Allein das Durchdrängeln durch die Menge hat mich schon geschafft.“
„Du siehst aber gar nicht erschöpft aus“, sprach sie ein dunkelhaariger junger Mann galant an und beugte sich über den Tisch zu ihr vor. „Du siehst immer noch so bezaubernd aus wie damals in der Schule, als du mir das Herz gebrochen hast.“
Prüfend blickte Claudia den Sprecher an und versuchte vergeblich, ihn einzuordnen.
Erst sein schalkhaftes Grinsen weckte die Erinnerung.
„Glenn Lacey!“ rief sie erfreut. „Wann bist du denn nach Texas zurückgekommen?“ Seine Familie war fortgezogen, als sie noch zur Schule gingen, und sie hatte nicht erwartet, ihn jemals wiederzusehen.
„Nach dem Jurastudium. Da wurde mir klar, dass Texas meine Weisheit brauchte“, neckte er.
„Achte nicht weiter auf ihn“, riet Rick Wallace, Wandas Mann. „Das viele Wissen, das er in sich hineingestopft hat, hat seinen Geist etwas verwirrt. Erkennst du sonst noch jemanden, Claudia?“
„Ich denke schon.“ Sie blickte den Tisch entlang. Ihr besonderer Freund Kyle Vemon war mit seiner Frau Hilary gekommen, und
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